Ich lasse mich auf die Langsamkeit ein und gehe spazieren. Scheinbar ziellos schlendere ich umher. Scheinbar nur, denn ich mache meinen Weg zum Ziel. Dafür wähle ich einen alltäglichen, urbanen Weg, immer den gleichen. Auf meinen Spaziergängen sammle ich Eindrücke, Gerüche, Farben, Geräusche und Fundstücke. Ich nehme mit allen Sinnen wahr, beschränke mich auf Ausschnitte, rücke Dinge in den Mittelpunkt und blende andere aus. Weil ich einen Fokus setze und eine Auswahl treffe, werde ich von der Passantin zur bewussten Gestalterin meines Weges.
In der Publikation <i>wenn ich vor die Tür trete</i> fasse ich die entstandene Sammlung in Form von siebzehn Spaziergängen zusammen, jeder einzelne mit einem anderen Fokus. Neben Erlebnisberichten in Wort und Bild beinhaltet das Buch auch Einladungen an die Lesenden, es mir gleich zu tun – vor die Tür zu treten und selbst ungewohnte Blickwinkel einzunehmen.