Arathy Pathmanathan hat sich in ihrer Diplomarbeit auf unterschiedlichen Ebenen und mit verschiedenen Zugängen mit der Thematik Rassismus auseinandergesetzt. Dabei begab sie sich auf die Suche nach der eigenen Stimme als Person Of Color. In diesem Prozess entstanden ist eine filmische Arbeit, welche Repräsentanz schafft und eine Plattform für BIPOC kreiert, indem nur sie zu Wort kommen.
«Als Person of Color in einer weissen Mehrheitsgesellschaft sehe ich mich oft Vorurteilen und Zuschreibungen ausgesetzt. Mein Interesse gilt den verschiedenen Gesichtern von Rassismus. Diese versuche ich aufzudecken, indem ich auch den subtilen Rassismus, der vor allem in meinem unmittelbaren Umfeld reproduziert wird, miteinbeziehe. Ich stelle fest, dass bereits die geringste Möglichkeit als rassistisch etikettiert zu werden, eine vehemente Abwehrhaltung provoziert. Es wird selbstverständlich davon ausgegangen, dass systemimmanente Werte und Anschauungen längst überwunden sind. Dabei wird übersehen, dass wir in rassistische Strukturen sozialisiert wurden. Die entstandene Arbeit ‹Let’s talk about race› ist der Versuch, Worte für ein Phänomen zu finden, welches sich schwer in Worte fassen lässt. Es ist ein Versuch sichtbar zu machen und zu demontieren. Ich widme die geführte Auseinandersetzung all jenen, die glauben, nicht rassistisch zu sein.»
(Arathy Pathmanathan, Auszug aus der Dokumentation zur Diplomarbeit)
Anmerkung:
BIPOC bedeutet «Black / Indigenous / Person of Color».
Vorwort und Nachwort: abgeänderter Text aus dem Buch "Why I'm no longer talk to white people about race" von Reni-Eddo Lodge.
Arathy Pathamanathan hat mit dieser Arbeit den Förderpreis Bachelor Art Education 2020 und einen Dokumentarfilmpreis der Alexis Victor Thalberg-Stiftung gewonnen.