BIOGRAFIE
Mein Name ist Milena Kaltenbach, ich bin Schauspielerin und Absolventin der Zürcher Hochschule der Künste. In meinem Schauspielstudium an der ZHdK (2019-2023) habe ich mich neben Spiel und Leidenschaft intensiv mit Gegenwartsdramatik auseinandergesetzt und damit, mich als Spielerin aktuellen gesellschaftspolitischen Diskursen zu nähern und diese auf der Bühne zu verhandeln. Ich wurde immer wieder dazu ermutigt, mich eigenständig künstlerisch mit Themen auseinander zu setzten, die mich beschäftigen und berühren. So habe ich mir zum Beispiel die Rolle der Frau John aus Hauptmanns „Die Ratten“ ausgesucht, um zu überprüfen, wie ich eine Figur, die vor über 100 Jahren nieder eschrieben wurde, heute und mit heutiger Relevanz spielen und mir mit persönlichen Bezug aneignen kann. Mutig ersetze ich Hauptmanns Wörter mit meinen eigenen und verändere die Geschichte, denn warum sollen sich zwei Frauen, die allein sind, nicht solidarisieren und sich in ihrer jeweiligen Misere ohne einen Mann gegenseitig unterstützen.
Während des Studiums durfte ich ausserdem für mehrere Film-und Fernsehproduktionen
Dreherfahrungen sammeln, erfahren wie komplex, sensibel und wertvoll kollektive Arbeit sein kann und an verschiedenen Theaterinszenierungen als Spielerin mitwirken.
PROFIL
Film (Auswahl):
2021
Tatort Bremen - „Das Ende der Zuversicht“ (ARD) Bremedia Produktion, Regie: Anne Zohra Berrached
1000 Zeilen (Kinofilm)
UFA Fiction, Regie: Bully Herbig
Tatort Berlin - "Die Kalten und die Toten“ (ARD) Schiwago Film GmbH, Regie: Torsten C. Fischer, Producer:
2019
No Fear (Experimental movie)
Idee, Konzept und Regie: Daniel Huss
Theater (Auswahl):
2023
Lauter Denken mit vollem Mund
Theater Konstanz, Regie: Carmen Schwarz
Linda
Staatstheater Augsburg, Regie: Amina Gusner
2022
Fiume
Volkshaus Zürich, Regie: Artemisia Valisa
2021
Pro Quote Buehne - Volksbühne, Berlin
Performative Eigenarbeit als Programmpunkt einer Podiumsdiskussion
Auszeichnungen:
Bundeswettbewerb deutschsprachiger Schauspielschulen, Ensemblepreis der Schweiz 2022
Förderpreis der Armin-Ziegler-Stiftung, 2021
Weiteres:
Mitglied des feministischen Rapkollektivs „Die Hausverwalta“
(gegründet bei dem Theaterfestival „TiAR“ (kurz: Theater in Allen Räumen) im Januar 2023 an der ZHdK)
DIPLOMAPROJEKT
In meiner Bachelorarbeit, die den Titel «Erweiterte Perspektiven in der Darstellung antiker Frauenfiguren im Theater» trägt, beschäftige ich mich mit der Frage, wie sich antike Frauenfiguren auf der Bühne differenzierter darstellen lassen, als sie geschrieben wurden.
Wer schreibt Geschichte? Wer überschreibt Geschichte? Wer entscheidet, was erzählt wird und was nicht? Wo ist die weibliche Perspektive? Wo ist Helenas Stimme? Was wäre, wenn es die schöne Helena niemals gegeben hat, sondern nur eine Männerfantasie, nur Kriegspropaganda war? Mit welchem Blick auf die Welt sind wir gewohnt Geschichten erzählt zu bekommen und diese weiter zu erzählen? Welche Geschichten wollen wir unseren Kindern erzählen? Und welche Verantwortung tragen wir, wenn wir Spieler:innen Geschichten eine Stimme geben?