Ausgehend von den sehr unterschiedlichen Arten von Treppenhäusern und deren Atmosphären stellte ich mir die Frage, ob ein Gebäude infolge einer Instrumentalisierung selber zum handelnden Subjekt werden könnte. Das Toni-Areal besteht aus einer öffentlich klar lesbaren Erschliessung und aus vielen labyrinthartigen kleineren (un)HEIMliche(re)n Gängen und Treppenhäusern. Einige sind Fluchtwege, andere nicht oder mutieren irgendwann im Verlauf(en). Das deutsche Wort "Heimlich" ist doppeldeutig: Einerseits steckt das Wort HEIM darin, welches "heimelig"/"vertraut" bedeuten kann, andererseits kann mit heimlich auch "versteckt"/"verborgen" gemeint sein. Was passiert mit diesen Kippfiguren, bei denen unklar ist, ob man in einem Raum oder ausserhalb (analog der Klein'schen Flasche) ist? Ist das Gebäude Objekt oder Subjekt? Schafft das Sicherheitsdispositiv Sicherheit oder Angst? Ist es heimelig, heimlich oder unheimlich?
Mit meiner praktischen Arbeit versuche ich die 21 mir unheimlichen Treppenhäuser mit Nutzungsänderungen anders zu besetzen. Was ist, wenn man in einem engen, grauen Treppenhaus ohne Fenster, wo man nie sicher ist, ob man trotz Badge wieder einen Ausweg findet, auf etwas Unerwartetes trifft? Auf Gegenstände, Nutzungen oder Personen, die man an diesem Ort nicht vermuten würde? Verändert dies etwas? Welche Spuren davon bleiben real oder in der Erinnerung zurück? Dazu gibt es im November 2015 in den Treppenhäusern 21 Interventionen, welche Spuren hinterlassen...