Im Jahr 2017 wurde Yumna Al-Arashis Vater aufgrund der «Executive Order 13769» die Einreise in die Vereinigten Staaten untersagt. Mit der Eskalation der Migrationskrise schwand seine Bewegungsfreiheit – und das nur, weil er einen jemenitischen Pass besass. Da er weder in die USA noch nach Europa reisen konnte, bat Yumna ihren Vater, ihr Keramikgefässe per Post zu schicken, um einen physischen Austausch zwischen zwei Orten und zwei Menschen zu ermöglichen, der nur auf dem Postweg möglich ist.
«Salt» ist eine aktiv wachsende Skulptur, basierend auf einem Gespräch zwischen Tochter und Vater, über Entfernung und Zeit hinweg. Wenn Yumna die handgefertigten Tongefässe erhält, aktiviert und reinigt sie die porösen Objekte mit Salzwasser. Mit der Zeit verwandeln sich die Objekte. Seit ihrer Kindheit spielt Salz in Al-Arashis Familienleben eine wichtige Rolle, wird doch Salz dafür gepriesen, negative Energien zu beseitigen. Das Versenden der körperähnlichen Objekte durch ihren Vater wird zu einem Protest der Bewegung, das Empfangen durch Yumna zu einem Akt der Fürsorge.
Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin zum Thema ERBSTÜCKE
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Beschreibung
Wenn in der Natur oder Gesellschaft eine Geschichte über das Individuum hinaus weitergeschrieben wird, dann reden wir vom Erben. Erben erben Erbe. Alle übernehmen wir, was hinterlassen wurde oder dablieb, das ist die Gleichheit im Prinzip des Erbens. Was uns aber zufällt, ist sehr unterschiedlich, das ist die Ungleichheit darin. Es gibt, ganz naturhaft, Gewinner, aber auch Verlierer. In der Biologie vererben wir auch Defekte, in der Ökonomie auch Schulden, in der Klimatologie auch Dürren, in der Theologie auch Sünden.
Genetisch betrachtet erben wir – noch – alle gleich: Unsere Chromosomen-Ausstattung können wir nicht aussuchen. Wenn heute oder demnächst die für das gesteuerte Vererben geeigneten Technologien in Griffnähe sind, sind es auch die Ideen und Ideologien, die das Leben in lebenswert oder nicht lebenswert einteilen. So können Eltern-Individuen bald in die Lage kommen, von ihren Sprösslingen für unterbliebene Optimierungsmassnahmen vor Gericht gezogen zu werden. Und die Gattung Mensch ist jetzt schon in der Lage, die Geschichte der Natur mitzuschreiben und mitzuverantworten.
Kulturell betrachtet ist das Erben – zumal in einer vom Streben nach individueller Selbstbestimmung besessenen Gesellschaft – ein Widerspruch in sich. Kaum etwas akzeptieren wir als so unausweichlich wie das Weitergeben von materiellen und symbolischen Kapitalien an sogenannt Berechtigte. Ressourcen ganz anders weiterzugeben, kollektive Geschichten ganz anders zu schreiben, das Erbe der Idee des Erbens gar nicht anzutreten – all das erscheint uns widersinnig, wenn nicht sogar widernatürlich.
Dieses Heft, eine Kooperation von Saiten und der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, handelt vom Erben. Beobachtend, erzählerisch und reflektierend lotet es aus, wie fatal oder künstlich, menschlich oder unmenschlich, sinnig oder widersinnig sich das Erben und Vererben in einer zum Park gewordenen Welt ausnimmt. Konzipiert, erarbeitet und in gestalterische Form gebracht wurden die 24 Doppelseiten von Franz Beidler, Laura Ferrari, Jonas Frehner, Valérie Hug, Julia Kohli, Claudio Landolt, Silvia Posavec und Eva Wittwer als Studierende sowie von Basil Rogger und Mihaly Varga als Dozierende im Master Kulturpublizistik der ZHdK.
Saint Luke is an exhibition space initiated by the Zurich University of the Arts (ZHdK) and its Department of Art & Media in 2019. Currently Saint Luke is curated by the BA Fine Arts students Milena Langer and Samuel Haitz. They invite students, lecturers or other artists to show their work in the space next to Club Zukunft and Bar 3000.
Dienerstrasse 33, 8004 Zürich
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Is it true the ribs can tell
The kick of a beast from a
Lover’s fist? The bruised
Bones recorded well
The sudden shock, the
Hard impact. Then swollen lids,
Sorry eyes, spoke not
Of lost romance, but hurt.
Hate often is confused. Its
Limits are in zones beyond itself. And
Sadists will not learn that
Love by nature, exacts a pain
Unequalled on the rack.
Strawinskys monumentales «Sacre du Printemps» in der Augustinerkirche in Zürich!
Die Auferweckung der Natur und des Menschen, aber auch die entfesselte Kraft und Energie der Erde sind Thema dieses machtvollen und eindrücklichen Werkes.
Der Choreograf Bryan Arias inszeniert eines der berühmtesten Ballettwerke der Musikgeschichte für den sakralen Raum, es tanzen Studierende des
BA Contemporary Dance der ZHdK.
Frédéric Champion und Merit Eichhorn haben mit einer eigenen Bearbeitung für Orgel vierhändig und vierfüssig mit Perkussion eine neue Version des
Sacre geschaffen.
Mit dem «Boléro» von Maurice Ravel als Vorspiel wird das Tor zu Strawinskys Werk geöffnet.
Das rund 45-minütige Videoprojekt thematisiert die endlosen Momente von Migrantinnen und Migranten, die in Griechenland blockiert sind. Ertuna Serhat konzentriert sich in dieser Arbeit auf die Gesichter dieser Menschen, die ein vages Registrierungspapier in der Hand halten. Ein Gesicht vermag sowohl die Identität einer einzigartigen Person auszudrücken, als auch Zeichen von Ent-Individualisierung – betont durch ein Verwaltungspapier.
Das Projekt SWAP zeigt einen neuartigen, modularen Aufbau einer Drohne. Eine einfach und schnell zu bedienende Verbindung koppelt die Komponenten mechanisch und elektronisch sicher zu einer Einheit. Diese Konstruktion bietet die Möglichkeit die Drohne unterschiedlich zu konfigurieren. Dies erweitert die Vielseitigkeit des Produktes und deckt ein breites Spektrum an Einsatzgebieten ab. Die einzelnen Komponenten können bei einem Defekt oder Upgrade schnell ausgewechselt werden. Dadurch verlängert sich der Lebenszyklus der Drohne, das System wird flexibler und nachhaltiger.
Als Kollektiv Art. 27 schaffen wir Freiraum, welcher eigengestalterische Arbeiten, Autonomie und Zugehörigkeit zu einer Sozialgemeinschaft zulässt. Das STUDIO Art. 27 soll Raum für Kunst- und Kulturleben schaffen und basiert auf dem Menschenrechtsartikel 27 – «Freiheit des Kulturlebens». Als Grundpfeiler dieses Ortes stehen die Begriffe «Begegnung» und «Kunst»: Begegnung bedeutet für das Kollektiv die Wahrnehmung und Interaktion von «Du» und «Ich». Der Austausch zwischen Menschen steht im Vordergrund. Mit Kunst meinen wir jegliche Art schöpferischer Gestaltung mit verschiedensten Materialien, sowie den Mitteln der Sprache (Musik, Tanz, Malerei, Literatur, Film, etc.).
Das STUDIO Art. 27 ist ein Ort für alle Menschen, ob sie sich für Kunst und Gestaltung nur interessieren, oder auch gestalterisch ausdrücken möchten. Wir wollen diese Tür einer breiten Öffentlichkeit öffnen – Herkunft, Kultur, Lebensart, Alter, Geschlecht, politische Gesinnung oder Gesundheit spielen im STUDIO Art. 27 keine Rolle. Aus den Menschen, die das STUDIO Art. 27 besuchen und beleben, ergibt sich eine heterogene Gemeinschaft. Wichtig ist uns dabei die Erkenntnis, dass Formen von Vielfalt, wie sie in einer Gemeinschaft entsteht, von allen wertgeschätzt werden. Daraus entsteht der Anspruch, die Teilnahme eines jeden Einzelnen zu ermöglichen, indem alle Hindernisse erkannt und aktiv beseitigt werden. Ästhetische Erfahrungen verändern die Sicht auf die Welt. Die durch solche Erfahrungen ausgelöste Irritation stellt bisheriges Wissen in Frage und kann gesicherte Annahmen über die Wirklichkeit revidieren. Diese Kraft können wir nutzen, um uns gemeinsam mit Fragen zur Zukunft unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen, wie zum Beispiel Solidarität, Vorurteile, Inklusion oder was es weiter für eine soziale Gesellschaft benötigt.
<i>Artikel 27 – Freiheit des Kulturlebens<br />
1) «Jeder Mensch hat das Recht, am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen, sich der Künste zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Wohltaten teilzuhaben.»<br />
2) «Jeder Mensch hat das Recht auf Schutz der moralischen und materiellen Interessen, die sich aus jeder wissenschaftlichen, literarischen oder künstlerischen Produktion ergeben, deren Urheber er ist.»</i>
BIOGRAFIE
Daria Thüringer ist Theaterpädagogin, Performerin und Musikerin. In ihren Arbeiten setzt sie sich auf sensible und gleichzeitig provokant laute Weise mit gesellschaftlichen Tabus und Themen ausseinander. So hat sie in ihrer letzen Arbeit How to eat Pussy ein Stück über Tabus, Lust und sexuelle Befreiung in der roten Fabrik Zürich im Mu$chi Kollektiv erarbeitet und performt.
Darias Fokus in der Theaterpädagogik liegt auf einer kultur- und sprachübergreifenden Arbeit. Seit Anfang 2024 ist sie im Leitungsteam der Projekts Villaggio Culturale, ein Kulturdorf, in welchem Geflüchtete und Kunstschaffende gemeinsam künstlerische Ausdrucksformen suchen und finden.
Seit 2022 ist sie aktiv an einem Austausch von Theaterschaffenden in Ouagadougou, Burkina Faso beteiligt, hat sich in Benin mit der Gruppe getroffen und bereits zwei Mal Projekte in Zürich mit der Gruppe durchgeführt, zuletzt waren die Ergebnisse im Stück Utopie am Blickfelder Festival zu sehen.
DIPLOMPROJEKT
In Spazio per noi wird Einschluss zu Ausschluss und Ausschluss zu Einschluss. Das Publikum wird am Eingang streng kontrolliert. Nur wer beweisen kann, Ausländer:in zu sein, darf den Bühnenraum betreten. Alle anderen? Warten.
In einem Stück von ca. 50 Minuten zwischen persisch italienisch und Schweizer Deutsch, laden wir das Publikum ein zu unser ganz persönlichen Pyjamaparty. Wir spielen zwischen Kissen und Decken, Tüchern und Matratzen. Wir tragen Samt und wir glitzern. Aber unsere Rucksäcke sind schwer von den Geschichten, die wir tragen, denn wohin mit Fragen, Zweifel, Stille, wenn der Raum versperrt wird?
MITWIRKENDE
Spielende:
Esmat Ebrahimi
Anna Gebhardt
Fatima Kazimi
Hossnieh Musavi
Elena Rudin
Rocio Sanches Gallego
Nach Maxim Gorki. Fassung von Timon Jansen und Maxi Zahn unter Verwendung der Übersetzung von Andrea Clemen.
vegetiert in einer Mischung aus Dauerurlaub und Dauerstress vor sich hin, während ihnen die Vision einer besseren Zukunft entgleitet: Im selbstgebastelten Feriendomizil gibt es reichlich Tee, Karaoke und Badespaß. Auf Demos zu gehen ist eh total überholt. Aber wo ist der Ausgang aus dieser Blase und unserem täglichen Loop? Wir müssen doch die Revolution planen! Und unseren nächsten Sommerurlaub.
Eingeladen zum Körber Studio für Junge Regie 2018 in Hamburg & Schauspielschultreffen 2018 in Graz.