Beschreibung | - BIOGRAFIE
Vlatko Kultzen, he/him (*1992 in Berlin) studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Dramaturgie in Berlin, Paris und Zürich. Er arbeitet in der Schweiz und Deutschland, war dabei wiederholt für das Berliner Gefängnistheater aufBruch und für die Compagnie Tabea Martin tätig, inszenierte im Kleistforum Frankfurt/Oder an der Bürgerbühne, und entwickelte kollektive Arbeiten zuletzt am Tanzhaus Zürich und an der Gessnerallee mit. Darüber hinaus realisierte er in unterschiedlichen Disziplinen experimentelle Arbeiten wie den Audiowalk STADT ALS TANKE in Zürich, die Gruppen-Videoarbeit WAVE TO HEAVEN im Limmathof Baden, und die Tanz-/Lecture-Performance THE ASSHOLE IS PRESENT fürs TiaR’22.
Vlatko Kultzen war 2021 Stipendiat der Zangger-Weber-Stiftung sowie 2023 Resident am Fleetstreet-Theater in Hamburg.
DIPLOMPROJEKT
Theater zwischen Audiowalk und interaktiver Installation.
Ein volles Parkett täuscht – besser als ein halbvolles es kann – gern darüber hinweg, dass Theater immer schon schlecht besucht waren. Sie werden auch immer schlecht besucht bleiben – weil Repräsentation immer mit Unterrepräsentation einhergeht, egal wie wachsam wir füreinander werden.
Nicht nur zentralperspektivische Sicherheitsarchitekturen, ästhetische Abschottung und akademische Grenzen garantieren also die «Schlecht besuchten Theater», in denen seit Jahrzehnten Millionen Leute fehlen.
Für manche Leute ist allerdings die grosse Leere, die in ihren Tempeln schon so lange herrscht, erst heute sichtbar. Dass sie, angesichts der drohenden Umverteilung dieser Leere in den Theatern, nun behaupten, «das Publikum» bleibe erst neuerdings aus, spricht nur für ihr Unbehagen – angesichts dessen, dass nun Körper, Perspektiven und künstlerische Sprachen die Umverteilung der Unterrepräsentation vornehmen könnten, die lange aus leeren Theatern abgehalten wurden.
Eigenschaft der Repräsentation selbst ist es, Unsichtbarkeit herzustellen und mit Unterrepräsentation gemeinsam zu entstehen.
Erarbeitet mit und von:
Julio Adrian Yanes, Thomas Utzinger, Annika Schäfer, Lea Rüegg, Karl-Matthias Röhm, Carlo Raselli, Merlin Lev Platt, Vlatko Kultzen, Lorenzo Graf, Hanna Donald, Lina Doll, Chih-Ying Lin, Shabnam Chamani und Bruno Brandes.
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