Man muss ständig an sich arbeiten, um zu bleiben, wer man ist: Vom Stapferhaus Lenzburg zum "Haus der Gegenwart". Vergegenwärtigung einer bewegenden Identität
In der Nacht fährt Luca mit seiner Freundin Tina auf der scheinbar endlosen Strasse ausserorts. Tina schläft auf dem Nebensitz. Tief in seinen Gedanken versunken bemerkt Luca vor sich ein Auto fahren, dem er immer näherkommt. Es ist ein Merzedes und ähnelt sehr einem Auto von Sophie, seine verstorbene Ex-Freundin, die vor zwei Jahren bei einer Autofahrt verunglückt ist.
Anna, Francesco, und der achtjährige Giorgio können sich keinen fancy Urlaub leisten. Das würden sie aber niemals zugeben. Deshalb entscheiden sie den Urlaub zu simulieren. Sie verstecken sich in ihrem Haus und posten auf den social medias gephotoshopte Bilder von sich auf den Bahamas. Berauscht von Likes und Followers, vergessen die Eltern die Bedürfnisse ihres Sohnes.
Der getriebene Sammler Klemens ergattert elektronische Musikinstrumente von Flohmärkten und stapelt sie in seinem Schlafzimmer, bis er eine Halle braucht. Unaufhaltsam trotzt er der Wegwerfgesellschaft und hortet Gegenstände, selbst wenn sie für seine Mitmenschen wertlos scheinen. Mit dem Ziel, Dinge für die nächste Generation erlebbar zu erhalten. Die Mieten seiner Lagerhallen erdrücken ihn. Klemens ist gezwungen sein ganzes Hab und Gut zu zügeln, nur wohin? Freunde konfrontieren Klemens mit einem erlittenen Herzinfarkt, doch Klemens muss weitersammeln.
Reto beschliesst, dem Sorgerechtsstreit mit seiner Frau um die gemeinsame Tochter ein drastisches Ende zu bereiten. Unterwegs gabelt er die Ausreisserin Sam auf und entscheidet sich kurzerhand, sie nach Hause zu ihren Eltern in Italien zu fahren. Durch den unfreiwilligen Zusammenschluss und dem daraus resultierenden Abenteuer gerät ihre Entschlossenheit, ihre Familien zu verlassen, ins Wanken.
Nach seinem eigenen Tod gelangt Ibrahim in eine leere offene Weite. Dort trifft er auf eine Dame und drei Türen. Ibrahim legt sich mit der Dame an, die ihm keine Auskunft über sein Schicksal geben will und wählt schließlich die dritte Tür, die ihn wiederum in eine offene Weite führt. Das Spiel scheint sich zu wiederholen. Doch was hat es mit dieser Frau auf sich und warum schmeckt das Bier nicht mehr? Was bleibt letztendlich übrig, wenn es zu Ende ist?
After his own death Ibrahim finds himself in an endless white plane. All at once he is standing in front of a lady and three doors. Ibrahim starts to mess with the lady for not giving him any information about his destiny and eventually chooses the third door, which again leads him into a white plane. The play seems to start over. But what about this woman and why does the beer have no taste anymore? What remains in the end, when it is over?
Die Filmemacherin Annik Faivre schulterte die Kamera um ihren Freund Onur, Dragqueen und Lebenskünstler aus Istanbul, an die Gay Prides in Zürich und Istanbul zu begleiten. Es sind zwei Veranstaltungen, die, obwohl sie denselben Ursprung haben, unterschiedlicher kaum sein könnten. Während die LGBTQ+-Community in Istanbul gegen Unterdrückung und Repression zu kämpfen hat, ist die Pride in Zürich geprägt von Banken, multinationalen Unternehmen und Pinkwashing. Onur bewegt sich binnen dieser beiden Welten und begibt sich zwischen die Macht von Protest, Politik und Wirtschaft.
Alfonso ist Showhypnotiseur; ruppig und mit allen Wassern gewaschen. Er will noch einmal seine
Künste am lokalen Talentwettbewerb zur Schau stellen. Dem Sieger winkt das Herz der
Kleinbürger, aber auch ein üppiges Preisgeld. Als sich die Showroutine überschlägt, scheint der
einzig sichere Weg, der stilvolle Rückzug.
Alfonso is a stage hypnotist, gruff and shrewd. He will once again show off his skills at a local
talent show. The winner will get the heart of the lower middle class, as well as a generous prize
money. When the show routine gets out of control, the only safe way out seems to be a stylish
retreat
Mach keis Fass uf ist der Einblick in das Leben zweier Brüder, die nur noch sich selbst als Familie haben. Ein Jahr nach dem Tod ihrer Eltern, schliessen sie auf ihre ganz eigene Weise mit ihrer Trauer ab und lösen sich von der Vergangenheit.
Alles easy. Ein bisschen Party, etwas Drogen, zusammen den Ernst der Welt verdrängen. Alles easy. Von Wochenende zu Wochenende, offene Beziehung, gelegentlich Sex unter Freunden. Alles easy. Nicht Nein sagen können, nicht darüber reden können, nicht überreagieren wollen. Immer noch alles easy?
Die zwölfjährige Floh versucht zu schlafen, das raue Husten ihres Vaters hält sie wach. Am Tag darauf packt ihr grosser Bruder Lukas seine Militärtasche. Als Floh dreckig nach Hause kommt, hilft er ihr, sich zu waschen. Dabei bemerkt er ihre mit Brandmalen gezeichnete Schulter. Umgehend packt er ihre Sachen und weist Floh an, mit ihm mitzugehen. Sie weigert sich. Lukas verlässt das Haus, um kurz darauf von schlechtem Gewissen geplagt zurückzukehren. Er legt sich neben seine kleine Schwester und in seiner Anwesenheit schläft Floh ein. Am nächsten Morgen liegt sie ganz alleine in seinem Bett.
Eine albanische Familie kämpft, um sich in der Schweiz über Wasser zu halten und zu integrieren. Dabei stellen die Lernschwächen des jüngsten Familienmitglieds die Familie auf eine zusätzliche Probe. Ihren Eltern fehlen Zeit und Geld, um sie schulisch zu fördern. Die ältere Schwester, die selbst noch ein Kind ist, übernimmt die Verantwortung und stellt ihre Bedürfnisse in den Hintergrund.
Wildbienen leben meist einzelgängerisch in selbst ausgehobenen Nistplätzen, wo sie ihrem Nachwuchs eine Brutstätte bereiten. Viele koexistieren mit je einer Pflanzengattung, für die sie morphologisch passend ausgerüstet sind um an den süssen Nektar zu kommen. Doch in ihrem Lebensraum hat sich ein Unheil breitgemacht. An den gelben Blüten schwirren hunderttausende von gezüchteten Honigbienen, welche die Wildbienen verdrängen. Der Lebensraum der Wildbienen schwindet. Und mit ihnen die Pflanzen, die sich in den letzten Millionen Jahren auf ihre treuen Bestäuberinnen verlassen konnten.