Sprachen sind fragile Konstrukte, deren Status anfällig ist für Veränderungen im Hinblick auf Haltung und Gesinnung in den Ländern, wo sie gesprochen werden. Gewinnt oder verliert eine Sprache Visibilität in öffentlichen Räumen, so gewinnen oder verlieren die Menschen, welche die Sprache sprechen, Zugang zum öffentlichen Bereich. Welche Rolle spielt diese Veränderung in der Hierarchie von Sprachen beim Entstehen einer konfliktgeladenen Atmosphäre? Kann ein öffentliches Kunstprojekt zur Bekämpfung dieses Trends Sprache einsetzen? Dieses Projekt basiert auf einem spielerischen Ansatz in Bezug auf die Untersuchungen und auf besondere Aspekte dieser Fragen über die Verwendung eines Sprachspiels, das kulturübergreifende Fähigkeiten für die Problemlösung verlangt.
ist eine Installation erarbeitet in Kollaboration zwischen Sarah Züst und Vanessà Heer. Dabei bewegen sie sich entlang von Strategien des Einverleibens — um ein Denken des ‚Fremden‘, des ‚Anderen‘, als inkludierend und enthierarchisierend zu evozieren. Des weiteren interessieren sie sich dafür, einen Raum zu öffnen, welcher einer singulären, phallozentrischen Geschichtsschreibung eine mehrstimmige, feministische entgegensetzt.
Die Kreativ-Werkstatt ist ein Kooperationsprojekt zwischen vier Institutionen der Stadt Zürich. In der Kreativ-Werkstatt biete ich, Kunstvermittlerin der ZHdK, gestalterische Kurse in den Räumlichkeiten der Atelierschule Zürich an. Eine Aktivität gegründet mit dem Jungendrotkreuz Kanton Zürich. Die Zielgruppe sind minderjährige, unbegleitete Asylsuchende, aus dem MNA-Zentrum in Zollikon und Schülerinnen und Schüler der Atelierschule Zürich. Die Schüler_Innen der Atelierschule haben in diesem Projekt keine leitende Rolle. Durch ihr Vorwissen in gestalterischen Bereichen und ihr Know-How, wie das Atelierhaus funktioniert, können sie eine mentorierende Rolle einnehmen. Nicht soziale Integration, sondern Soziale Inklusion ist das Ziel dieses Projekts. Ich versuche eine Brücke zu bauen von der eher isolierten Welt des MNA-Zentrums, hinein in eine Institution, eine Schule mitten in der Stadt Zürich. Eine Brücke, die das Eintauchen in eine gestalterische Welt (wieder-) eröffnen soll und den jungen Asylsuchenden eine Plattform bietet sich ihren möglichen Interessen bewusst zu werden. Den Austausch zwischen den Atelierschülern und den MNA`s sehe ich als fruchtbare Begegnung für beide Seiten. Miteinander, Gemeinsamkeiten finden, beschäftigt sein, Freude am Handwerk und am Gestalten, Spaß und Freundschaft stehen im Zentrum dieser Kooperation.
Aussagen zu „hier“ und „dort“, von Menschen in Brasilien, mit einer Vorstellung oder einem Hintergrund vom Ausland sowie mit Brasilianern in der Schweiz, werden mit Video und Audio aufgezeichnet. Die subjektiven Reflexionen zur jeweils unterschiedlich empfundenen Realität, werden gegeneinander geschnitten, so dass eine eher imaginäre Landkarte über Widersprüche und Gegensätze entsteht.
Die Gruppenausstellung untersucht transkulturelle Darstellungen über einen künstlerischen Gebrauch von Körper und Sprache. Im Mittelpunkt stehen Künstlerinnen und Künstler, deren Werke die vorherrschenden sozialen Mechanismen hinterfragen, Grenzen herausfordern und eine Möglichkeit bieten, alternative Geschichten der Körper (Stimme) zu weben.
Mein ursprünglicher Motor war es die gezügelte, sinnliche, orientalische Kultur die sich heimlich hinter den Vorhängen abspielt ans Licht zu bringen, genau genommen unter das Discolicht zu stellen. Ich finde der Orient ist nach wie vor in der Popkultur noch nicht genug bearbeitet und das stachelt mich an. Unter dem Orientteppich liegende Geheimnisse hervorzukramen und Zugänge für jedermann zu schaffen. Gerade brisantere Themen können meiner Meinung nach durch ein ausgeklügeltes Art-Pop Projekt ganz anders bearbeitet und verhandelt werden. Das inhaltliche Feld indem ich mich demnach bewege ist die Popkultur in Verbindung mit dem Orient.
«Therese & Thomas» ist eine Videoinstallation, die eine Brücke zwischen Performance und Kino baut. Vier Leinwände für 16 Szenen und in der Mitte der/die PerformerInnen. Eine nicht virtuelle 360°-Erfahrung, die es uns ermöglicht, in der Zeit und von Kontinent zu Kontinent zu reisen.
Therese und Thomas sind «ein moderner Adam und eine moderne Eva». Aus dem Paradies vertrieben, sucht jeder das Glück im andern. Aus diesem Grund müssen sie sich ihren inneren Widersprüchen und äusseren Unterschieden stellen.
Männlich und weiblich, Europa & Afrika, Vergangenheit & Gegenwart sind Konzepte, die zwischen ihnen als unsichtbare Grenzen wachsen, Konzepte, die ihnen Identität verleihen und sie gleichzeitig zu Gefangenen macht.
Ausgangspunkt bildet ein Gemälde aus dem 19. Jahrhundert – «Das Floss der Medusa» von Géricault, 1819. Therese & Thomas sind Figuren aus dem Gemälde, die eine Zeitreise gemacht haben und sich wieder begegnen, weit weg und auch im Hier und Jetzt, wobei sie chronologische und geografische Grenzen auflösen.
Eine mythologische Erzählung, in welcher das Ende der Anfang ist.
Die praktische Masterarbeit, welche im April 2018 eingereicht wurde, möchte darlegen, dass Elementares Musizieren kein Luxus, sondern eine Chance für alle Menschen und somit auch für Jugendliche im laufenden Asylverfahren darstellt, ihre Persönlichkeit zu entfalten und eine kulturelle Identität auszubilden. Die Autorin wird weiterhin ehrenamtlich bei Welcome to School unterrichten und kann mit dem Geld Instrumente für den Unterricht, sowie einen Konzertbesuch finanzieren.
"Kiribati: Musik eines unsichtbaren Volks" ist einem Staat gewidmet, der bald kein Land mehr haben wird. Dem Land steht eine stille Invasion bevor. Kiribati ist ein Archipel in der Mitte des pazifischen Ozeans, das innerhalb der nächsten 50 Jahren aufgrund der Erhöhung des Meeresspiegels vom Wasser verschluckt wird. Zusammen mit dem Archipel wird auch die Nationalität des Volks versinken. Daniel Barnbeck versucht in einer App den aktuellesten Stand dieses Volks zu dokumentieren. Anhand von vor Ort gesammelten Klängen wird die akustische Umwelt rekonstruiert und dadruch die Musik komponiert.
«The Moon and I» ist ein Animationsfilm über einen Albino Jungen, der in einem kleinen Dorf in Afrika geboren wurde. Die Geschichte basiert auf wahren Fakten und steht im Zusammenhang mit der Verfolgung von Albinos in Tansania und in anderen Ländern Afrikas. Im Aberglauben, dass Albinos magische Kräfte hätten, werden sie verfolgt und
ihre Körper(-teile) verkauft und für schwarze Magie veruntreut. Der Animationsfilm richtet sich an ein erwachsenes Publikum und soll auf das Schicksal der Albinos aufmerksam
machen, auf Formen der Diskriminierung, Unterdrückung bis hin zur tödlichen Verfolgung aufgrund gescheiterter Menschenrechte. Das Projekt ist eine Kollaboration zwischen einem Animation Studenten der Hochschule Luzern und Filmmusik-Masterstudierenden der ZHdK.
Translating bodies is the third collaboration of the international and transdisciplinary artist group The Present formed by the choreographer Fang Yun Yang (Taiwan), the visual artist Tian Jun Wong (Hong Kong) and the musician Samuel Toro Pérez (Austria / Switzerland). Since our first collaboration in 2017 in Hong Kong we have been aiming for a constant process of rethinking the relationship between our original disciplines and other art forms as well as exploring scenographic potentials in public space.
Our current project started with the question whether body movement and behavior in daily-life moments could have an aesthetic quality. During a research phase in our individual hometowns Taipei, Hong Kong and Zurich we had been observing and collecting impressions and materials which we brought together during the final working phase in Zurich. This process of sharing, recontextualizing and composing raised further questions linked to aspects such as individual and collective variations of perspective based on different cultural backgrounds and aesthetics.
Our interest in the Toni-Areal Zurich was based on its hybrid quality between public building, art school campus and former industrial infrastructure. We observed the people moving around inside the building and discussed ways how the architecture was forming those people’s actions, pace and communication. Consequently we decided to stick to the building itself in terms of scenography. Having these thoughts in mind we started to explore the building anew, looking for spots with an ambiguous potential between characteristic and neutral quality.
As a next step we asked ourselves how privacy and intimacy could be possible inside the Toni-Areal and started analyzing possible ways and spots how and where students, professors and visitors could have a private moment for themselves. There are kitchens, small rooms for hanging out etc. but in fact the people inside are always exposed. Most doors have windows and the building is illuminated 24/7 based on a high grade of automatization. We decided to refer to darkness as a symbol of privacy within our project and started looking for dark spaces in the public part of the Toni-Areal (excluding the concert halls which are publicly accessible but closed by the security staff at midnight).
There are many small staircases which vertically cross the campus like chimneys. Some of them have a small room on every floor between the main hallway and this staircase, a corridor between corridors so to speak. The friction between its quality as a “non-place” and our installation dealing with different spaces and space-related actions turned out to be fruitful. Also we found out that the light sensors inside these emergency exit areas were easily accessible and quite simple to block. Thus we started to take over these rooms, projecting videos and sounds from the original footage from our hometowns as well as footage from our tryouts and rehearsals (dancing, musical improvisation, interviews, soundwalks, etc). The whole setup would consist of two of these small rooms as installation spaces and the staircase in between as a performance space.
Der Roman Dshan von Andrej Platonow ist eine poetische Abhandlung über den Umgang der sowjetischen Staatsmacht mit seiner Peripherie, der Republik Turkmenistan. In einer musikalischen Theaterinstallation wird die Geschichte dieses Romans motivisch verhandelt. Die Schwestern Nina und Xenia Wiener schliessen mit dieser Arbeit ihre jeweiligen Masterstudien ab (MA Dramaturgie an der HMT Leipzig und MA FTM an der ZhdK Zürich) und zeigen diese Installation in Leipzig, Zürich und ihrer Heimatstadt Basel.