Im Zeitalter der Informationstechnologie und der fortgeschrittenen Globalisierung überschreiten technowissenschaftliche Einflüsse die Grenzen menschlicher Körper. Sie lösen die alten Gegensätze zwischen Natur – Kultur – Maschine auf und negieren den Menschen als massgebendes und zentrisches Wesen.
Diese Sachverhalte und Mechanismen hinter Körpersubjekten und körperlichen Einschreibungen durch Technologie werden im Rahmen einer Ausstellungs-Motivanalyse nachgezeichnet. Ein inhaltliches Bindeglied der Masterthesis stellt Donna Haraways «Cyborg Konstrukt» dar. Anhand der Ausstellung «Teeth, Gums, Machines, Future, Society» (TGMFS) der Künstler:in Lili Reynaud Dewar, die 2016 im Kunstverein Hamburg zu sehen war, wird aufgezeigt, wie das «Cyborg-Konstrukt» inhaltlich angewendet wurde.
Mentor: Dr. Heiko Schmid
Ko-Referent: Prof. Thomas Sieber
Die Schöllenenschlucht mit ihrer spektakulären Teufelsbrücke und der rauen alpinen Landschaft gilt als Zentrum von bekannten und kräftigen Mythen. Die Mythen stellen einen räumlichen Bezug zu historisch gewachsenen Landschaftsbildern der Alpen her, die als Sinnbilder für Beständigkeit, Wehrhaftigkeit, nationale Identität, Dynamik, technischen Fortschritt und Handel stehen. Die Schlucht ist ausserdem der Eingang in die sagenumwobene Gotthardregion.
In der Masterthesis erarbeitet Christian Imhof ein Konzept für einen temporären Kunst- und Kulturweg. Entlang des begehbaren alten Säumerwegs werden zehn ausgewählte Werke von zeitgenössischen Schweizer Künstler:innen gezeigt, welche die Sichtweisen auf die alpine Landschaft und die damit verbundenen Mythen auf je eigene Art hinterfragen, demontieren oder aktualisieren.
Die Kunstwerke werden als vermittelnde Instanzen verstanden, welche die Betrachter:innen dabei unterstützen sollen, idealisierende und pauschalisierende Wahrnehmungsmuster auf die Alpen zu erkennen und zu hinterfragen. Ähnlich wie die Teufelsbrücke, die einst als ein Verbindungsglied zwischen Kulturen galt, soll der Kunst- und Kulturweg eine Brücke zum gegenwärtigen Alpendiskurs schlagen.
Die Masterthesis befasst sich mit der Thematik der Digitalisierung von Kulturvermittlung und deren Auswirkungen auf partizipative Prozesse. Es wird ausgehend von der aktuellen Situation einer globalen Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen in musealen Institutionen nach Chancen und Schwierigkeiten der Digitalisierung in Bezug auf das Einbinden unterschiedlicher Stimmen in museale Entscheidungs- und Deutungsprozesse gefragt.
Dabei wird die digitale Co-Kreation, die als Einbinden von Besuchenden und museumsexternen Personen über digitale Medien in die Produktions- und Konzeptionsprozesse von Ausstellungen verstanden wird, als partizipative Vermittlungsmethode definiert und untersucht.
Brooke Jackson untersucht, welches transformative Potenzial eine solche Vermittlungsmethode birgt, wie weit die museale Deutungshoheit abgebaut werden könnte und wie eine Selbst-Repräsentation unterschiedlicher Öffentlichkeiten erreicht werden kann. Dabei werden auch Hierarchien und Ausschlussmechanismen des digitalen Raumes berücksichtigt.
Mentorin: Prof. Angeli Sachs
Ko-Referentin: Dr. Nora Landkammer
«Allein denken ist kriminell» ist ein Slogan und die Philosophie des Künstler:innenkollektivs Les Reines Prochaines. Laut Muda Mattis, Mitgründer:in des Kollektivs, hätten viele Ideen und Initiativen niemals stattgefunden, wenn sie alleine gedacht worden wären.
In der Masterthesis werden drei Aspekte befragt. (1) Warum sind die meisten Kunstinstitutionen hierarchisch organisiert (meistens mit einer kuratorischen Position), (2) was sind die Motive, um Ausstellungen im Kollektiv zu konzipieren und (3) wie kann Kollektivarbeit gedacht und organisiert werden, damit sie gelingt.
Anne-Sophie Mlamali engagiert sich selbst in unterschiedlichen Kollektiven, zum Beispiel im «sic! Elephanthouse Kollektiv», das einen Kunstraum in Luzern betreibt.
Acts of protest, demonstrations, social resistance, political response and collective demands have highlighted recent times. Through the photographic medium, movements worldwide have been captured and documented. But can photographs protest? What happens if photography ceases to “accompany” the protest in order to “become” the protest?
This work presents a fundamental research about the photographic medium in relation to the phenomenon of protest, as well as an exhibition concept under the title “Photography protests” for the Kunsthaus Bregenz. The theme of the exhibition explores photography as an active expression of protest through the work of three international artists: Zanele Muholi, Devin Allen and JR.
The research for the exhibition concept is based on a thorough analysis of two perspectives regarding the relationship between photography and protest through the commentary of selected exemplary photographs and authors: the historical representation of protest in photography and the notion of the photographic medium as an active tool to express protest.
Mentor: Paolo Bianchi
Ko-Referentin: Prof. Angeli. Sachs