Mnemosyne Körper ist der Titel einer Werkreihe der Dramaturgin Ronja Römmelt, die im April 2017 startete. Der Werktitel des Gesamtwerks lautet „Mnemosyne Körper“. Dieser wird jeweils durch zwei Jahreszahlen ergänzt. Diese umfassen die Zeitspanne aller Geburtsjahre der beteiligten DarstellerInnen. Im Zentrum der Arbeiten stehen zwischenmenschliche Begegnungen sowie, davon ausgehend, die Auseinandersetzung mit Erinnerungen und mündlichen Erzählungen. Die einzelnen Arbeiten in der Werkreihe leben von der gemeinsamen Erfahrung, die während der Aufführungen gemacht wird und davon, wie diese vom Einzelnen erinnert und weitererzählt wird. So entsteht mit der Zeit zu jeder Arbeit ein lebendiges Körperarchiv, das die unterschiedlichen Arbeiten individuell in den Erinnerungen und Erzählungen der ZuschauerInnen dokumentiert. Ein verbindendes Element aller Arbeiten ist der Verzicht auf einen Saal- oder Programmtext, der näher auf die Themen der Arbeiten in der Werkreihe eingeht, sowie ein Video- und Bildverbot. Ein Einblick in das Körperarchiv der Aufführung vom 16. April 2018 gibt der Teaser im Anhang.
In der Nacht fährt Luca mit seiner Freundin Tina auf der scheinbar endlosen Strasse ausserorts. Tina schläft auf dem Nebensitz. Tief in seinen Gedanken versunken bemerkt Luca vor sich ein Auto fahren, dem er immer näherkommt. Es ist ein Merzedes und ähnelt sehr einem Auto von Sophie, seine verstorbene Ex-Freundin, die vor zwei Jahren bei einer Autofahrt verunglückt ist.
Im Rahmen des Abschlussprojektes des Masterstudiums Theaterpädagogik an der Zürcher Hochschule der Künste in Zürich versammelten sich drei sich fremde Institutionen einer Gemeinde und hinterliessen an vier aufeinander folgenden Versammlungen eine Spur im öffentlichen Raum.
Allen Treffen gemeinsam war das Kochen über dem offenen Feuer, das gemeinsame Fabulieren und das Verbauen von Stühlen, die immer wieder mit unterschiedlichen Themen besetzt wurden. In unterschiedlichen Anlagen wurden so wichtige Themen auf performative Weise diskutiert und institutionelle Anliegen und Bedürfnisse in Gegenseitigkeit füreinander im Alltag der an-deren Institution verhandelt.
Dabei war es ein Anliegen, die Menschen als Vertreter:innen der Institutionen sprechen zu lassen und so diese Zusammenkünfte als Versammlungen von Institutionen zu denken, in denen eine Vernetzungsarbeit initiiert und ein Tausch von institutionellen Anliegen angestos-sen werden konnte. Im Bauen von möglichen und unmöglichen Zukünften wurde der Versuch unternommen, eine Verschiebung der institutionellen Grenzen anzustossen und so einen Ressourcenwechsel zu initiieren, der starre institutionelle Strukturen in Bewegung bringen konnte.
Die Wissenschaftsphilosophin Donna Haraway (1944) spricht sich in vielen ihrer* Essays für einen Akt des «Verwandt-machens» aus, wo es um das die Abstammungsgeschichte überwindende Sorge tragen aller Arten(-Genoss:innen) geht. Diesen Gedanken des «Verwandt-machens» greift Stefanie Steinmacher in ihrer Masterthesis am Beispiel der Insekten auf. Wie ist ein menschliches Mit-Werden mit Insekten im Sinne Donna Haraways möglich – einer Tierklasse, welche wohl am wenigsten auf die menschliche Form von Beziehungsbildung reagiert? In ihrer Auseinandersetzung diskutiert Stefanie Steinacher theoretische Ansätze zu nichtdiskursiven Praktiken und Tier-Mensch Beziehungen und versucht, im Sinne einer ästhetischen Erfahrung der Koexistenz ein künstlerisches Feld zu öffnen.
In aktuellen Museumsdebatten rückt die reflektierte Verhandlung von Gesellschaften und ihren Lebenswelten zunehmend in den Fokus. Die Masterthesis setzt sich vor diesem Hintergrund mit kuratorischen Handlungsfeldern und Herangehensweisen auseinander, welche diskriminierungssensible, multivokale und multiperspektivische Räume für und mit Vielen eröffnen sowie eine Plattform für einen dynamischen, demokratischen Diskurs bieten. Hierbei manifestiert sich Kritik, verstanden als eine Praxis des Widerstands, als eine gegenhegemoniale Strategie für die kuratorische Arbeit, die den musealen Raum kontinuierlich befragt und aktualisiert. Als Untersuchungsgegenstand dient die Ausstellung «RESIST! Die Kunst des Widerstands» am Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Köln, welche sich mit rund 500 Jahren antikolonialem Widerstand in globaler Hinsicht befasst. Diese lotet mit der Thematisierung der eigenen Involviertheit, der Dezentralisierung der Autor:innenschaft zugunsten einer Stimmenvielfalt in der Ausstellungskonzeption und produktion sowie der Sichtbarmachung verborgener, marginalisierter Erzählungen das Potenzial einer kritischen Arbeitsweise aus.
Im Zentrum der Masterthesis von Anna Laura Klucker steht die Auseinandersetzung mit Blumen und Vorannahmen, mit denen wir Menschen Blumen aufgrund von spezifischem und kulturell geprägtem Vorwissen begegnen.
Die Autorin versucht diesen Vorannahmen schreibend entgegenzuwirken, indem sie sich mittels einer interdisziplinären Recherchearbeit und über naturwissenschaftliche Quellen einen Perspektivenwechsel erarbeitet. Dieses Vorgehen hat das Anliegen sich von der «Blume» als bildliches Sujet und so von v.a. in der Kunst gängigen kulturell geprägten Bezugsweisen zu Blumen zu lösen. Die Autorin verfolgt dabei vielmehr den Anspruch, Blumen, wie auch die Menschen, als Akteurinnen in Ökosystemen anzuerkennen und zu fragen wie Blumen u.a. (re-)agieren, wahrnehmen, oder kommunizieren.
Es stellt sich weiterführend die Frage, welche Zugänge sich eignen, um diesem Anspruch auch auf künstlerischer Ebene gerecht zu werden und vielmehr MIT als über Blumen zu arbeiten?
Aus Erprobungen – abgeleitet aus Ansätzen wie beispielsweise Lucius Burckhardts Spaziergangswissenschaft oder Pauline Oliveros «Deep Listening»-Strategien entstanden visuelle und audiovisuelle Annäherungsversuche. Eine filmische Auseinandersetzung, geprägt von variierender Zeitwahrnehmung, Bewegung, Dynamik, Sounds und Farben sowie auf-faltbare, plakatartige Bild-/Text-Räume sollen einen Einblick in diese Begegnungsversuche im Rahmen der Masterthesis vermitteln und damit auf Möglichkeiten für Begegnungen mit Blumen verweisen. Könnten Betrachter:innen so dazu anregt werden ihr «Bild» von Blumen zu befragen?
BIOGRAPHY
I come from Italy where I grew up on bread and art: since childhood I’ve had an interest in physical expression; thanks to my family I discovered dance and other facets of art such as singing and acting. To complete my studies at ZHdK, I undertook an internship at Tanz_Kassel: the artistic experience I've gained strengthened my individual identity as a dancer and human. Dance's always been a therapy to fulfill my needs.You can dance with yourself or connect with other souls. My dance is grounded as much as my soul. I wish for myself to always be taken by surprise by dance and to grow with it.
DIPLOMAPROJECT
When small children begin to recognise their own reflection, this phase of development is called the "mirror phase".Recognising ourselves includes discovering our emotions through our bodies. In Mirror, Mirror, this is explained through a game. Dance mediator Keiko Okawa and dancers from TANZ_KASSEL play their way through bodies and emotions: from the tip of the nose to the big toe, from wild anger to joyful curiosity.A concept of Animated puzzle that pushes a young audience to recognise themselves in relation to others, as a whole but articulated body that can contain a myriad of emotions.
Hungrig, selbstgefällig, irrend, blind und taub: Frisch aus dem Hut gezaubert, macht sich eine flüchtige Existenz – ein Trugbild – auf die Suche nach dem Sinn und Ziel ihres Daseins und erfindet sich dabei immer wieder neu.
In Mirage baut der Spieler eine Kreatur aus Versatzstücken menschlicher Körperteile, die sich in einer surrealistisch anmutenden Collage verbinden. Je nach den vorhandenen Sinnen und Fähigkeiten erfährt der Spieler die Welt aus der eingeschränkten Perspektive dieses Wesens, das jedoch höchst konkrete Bedürfnisse äussert und in seiner Kombination von Einzelteilen einen ganz individuellen Charakter erlangt. Erst mit Augen wird die Sicht auf die Umgebung klar, erst mit Ohren werden die Geräusche deutlich wahrnehmbar. Inhaltlich wie auch grafisch bricht das Spiel mit Traditionen und kombiniert Grafik Design mit gefilmten und animierten Körperteilen.
Mirage belohnt den Spieler für seine Aufmerksamkeit und Pflege mit hintergründiger Komik, komplexen Regelkreisläufen und einzigartiger Gestaltung.
„Peter Leipolds üppige Oper „Mio, mein Mio“ nach dem Kinderbachklassiker von Astrid Lindgren hat nach der Uraufführung im Theater Erfurt alle Voraussetzungen für einen großen Erfolg im schmalen Segment von Kinderopern für die große Bühne. Bei ihm haben Kinder das gleiche Recht auf einen musikalischen Vollrausch wie Erwachsene.“
So beschreibt Roland Dippel in der nmz die vom Theater Erfurt in Auftrag gegebene Oper. Schon die märchenhafte Erzählung von Astrid Lindgren steckt voll sich wiederholender poetischer Motive, in der auch die Magie der Musik immer wieder eine große Rolle spielt und so für den zauberhafter Einstieg in die Welt Oper sorgt. Das Libretto verfasste Friederike Karig, mit der Peter Leipold bereits weitere Opern in Planung schreiben wird, unter anderem die Kammeroper „Der goldene Brunnen“ nach Otfried Preußler. Beide Werke sind herausgegeben im Verlag für Kindertheater.
Eine Karte zum Auffinden von wiederverwertbaren Materialien in der Stadt Zürich und anderen Städten weltweit.
Zielsetzung:
Mit allen und für alle interessierten und engagierten Studierenden und Lehrenden der ZHdK wird ein Tool erarbeitet, anhand dessen die Stadt Zürich und Umgebung als Mine für vorhandene und bereits benutzte Materialien begriffen und genutzt werden kann. Auf der digitalen Karte sind Firmen verzeichnet, die Restmaterialien bereitstellen, welche wiederverwendet werden können. Mit der Karte werden Informationen und Wissen gebündelt sowie Menschen vernetzt, die sich im Bereich der nachhaltigen Verwendung von Materialien auskennen und/oder einsetzen wollen.
Methoden:
Die Open-Source-Karte wird von den Studierenden wie auch von den Dozierenden genährt. Jedes recherchierte Material wird in die digitale Karte aufgenommen und in Form von Erhältlichkeitsinformationen allen zur Verfügung gestellt, so dass jede:r jederzeit via Smartphone in der Stadt nach erhältlichem Material suchen kann. Es sollen in der Karte unkompliziert neue Orte eingetragen werden können, damit «Mining Map – Zürich» ein wertvolles Werkzeug und eine verlässliche Quelle für nachhaltigen Umgang mit Materialien ist.
Schlussfolgerung:
Künstlerische Vorhaben, nachhaltig mit Materialien umzugehen, scheitern oft daran, dass der Aufwand für eigene Recherchen zu gross ist. Ein transformativer und kollaborativer Prozess zur Erstellung einer Material-Wiederverwendungs-Karte wird angeschoben, um verantwortungsvolle Lösungen zu finden. In «Mining Map» geht es darum, bereits im Studium eine ressourcenschonende Kultur in der künstlerischen Praxis zu etablieren und verantwortungsvolles Handeln einfach möglich zu machen.
Die Karte ist zudem so programmiert, dass die gesamte digitale Struktur der Website als Paket einfach an interessierte Gruppen in anderen Städten weitergegeben werden kann, damit sie diese wiederum in ihrer Stadt als Tool adaptieren können.