Einige Völkerkundemuseen in Deutschland benennen sich in letzter Zeit um. Das ehemalige «Staatliche Museum für Völkerkunde» in München heisst jetzt «Museum Fünf Kontinente», das frühere «Museum für Völkerkunde» in Frankfurt/Main «Weltkulturen Museum» und das damalige «Hamburgische Museum für Völkerkunde» «MARKK». Diese Neupositionierung ethnografischer Museen, ihre Auseinandersetzung mit ihrem kolonialen Erbe, ihren Gründungsgeschichten und den Geschichten des Zeigens und Vermittelns der Objekte «anderer» Kulturen, die häufig unter ethisch fragwürdigen Umständen in ihre Sammlungen gelangt sind, ist ein aktuell sehr relevantes Thema. Was bedeutet das für den Bildungsauftrag der Institutionen? Und wie geht man in der Vermittlung damit um?
Seit 2020 ist Rilando June Lamadjido als Kuratorin für Vermittlung, Bildung und Publikumsarbeit am MARKK tätig. Mit Fokus auf ihre Arbeit dort zeigt sie, was diese Neupositionierung für die Vermittlung im MARKK bedeutet. Welche neue Funktion hat sie? Welche neuen Potenziale können geschaffen werden? Welchen Handlungsraum gibt es? Dafür erarbeitet sie in ihrer Masterthesis die Grundlagen und zwei Konzepte für eine dekolonisierende Vermittlungsarbeit am Museum.
Mentorin: Dr. Nora Landkammer
Ko-Referentin: Prof. Angeli Sachs