Staudämme, Staumauern, Wasserkraftwerke, Stromleitungen. Infrastrukturbauten zur Energieproduktion und -distribution befinden sich in einer Landschaft, deren Bild sie verändern. Die Umgestaltung alpiner Landschaften durch moderne Infrastrukturbauten zeugt von den Bedürfnissen unserer Gesellschaft, die dabei in Konflikt mit dem Erhalt der traditionellen Landschaftsbilder, wie sie von Natur- und Heimatschutz gefordert werden, stehen. Seit der Energiewende ist dieser Konflikt wieder vermehrt im Fokus, da der mögliche Ausbau erneuerbarer Energie mithelfen soll, die Ziele der Energiewende zu erreichen. Landschaften sind aber nicht nur geographischer Raum, sie sind auch kulturell codierte Vorstellungen der Sehnsüchte und Phantasien in unseren Köpfen. Wie stehen nun aber diese Staudämme im Verhältnis zur Landschaft? Ihre Forschungsreisen führen Annina Boogen ins Feld in die alpinen Räume der Schweiz. Orte an denen Infrastruktur und traditionelle Kulturlandschaften ineinander übergehen. Das Feld ist ein Raum der Beteiligung, der Teilhabe, in dem die Forscherin gleichwertig wie andere Wesen beobachtet und beobachtet wird, agiert und reagiert. Zwischen 2018 und 2020 besucht Annina rund 26 Staudämme in acht Schweizer Kantonen, dabei entwickelt sie in einem iterativen performativ-forschenden Prozess ein Feldbeobachtungsprotokoll, jedoch gilt im Feld die Aufmerksamkeit dem Prozess der Datensammlung und nicht den Daten selbst. Durch den Prozess findet eine Fokussierung statt, auf das Wahrnehmen mit den Sinnen, Hören, Fühlen und Sehen, also einen ästhetischen Zugang. Am vorläufigen Ende dieses Projektes steht der nicht-wissenschaftlicher Synthesebericht. Er ist eine Assemblage von vermeintlich «objektiven» systematisch erhobenen Forschungsdaten, «objektiven» und «subjektiven» Erkenntnissen sowie Erfahrungsmomenten und Geschichten der Forschungsreisen. Es ist aber auch eine Assemblage von verschiedenen Schreibformen und im Forschungsprozess entstandenen Texten, Bildern und Klängen, die in der Form einer Schallplatte zusammenkommen.
BIOGRAFIE
Noé Wetter, geboren 1994, ist gelernter zimmermann und studierte bühnenbild an der zürcher hochschule der künste. Neben eigenen künstlerischen Projekten arbeitet Noé seit 2021 als bühnenbildassistent am theater neumarkt.
DIPLOMAPROJEKT
"OH SILLY, WASTELAND"
Untendrunter, im Ton, durch die Pupille in die Leere, in einer Spiegelscherbe reflektieren Schatten. Eine Reise ins Unbewusste, ins nicht öffentliche Du, dem Du ohne Ich. Mit Hingabe - sich den Geistern der Tiefe zu nähern und sich in die Konfrontation mit dem Versteckten zu begeben. Die Reise beginnt mit dem Verbunden sein.
Performance, Konzertinstallation:
Fiona Fiasco und Noé Wetter
In meinem Abschlussprojekt habe ich mich mit Grenzen auseinandergesetzt. Nicht territoriale Grenzen, sondern unsere eigenen individuellen Grenzen. Ich bin dabei davon ausgegangen, dass wir für jede neue Erfahrung, die wir machen, unsere eigenen Grenzen überschreiten müssen. Mich hat interessiert, wieso wir manche Grenzen überschreiten möchten und anderenorts bewusst eine Grenze ziehen. Dafür habe ich das Institut für künstlerische Grenzforschung ins Leben gerufen. Die daraus entstandene Arbeit OH DIONYSOS ist eine Dokumentation dieses Prozesses und gleichzeitig eine immersive Reise ins Grenzenlose.
Linda und ihre Mutter fahren spontan in ihr Ferienhaus. Als Linda ein Streitgespräch zwischen ihrer Mutter GINA und dem Vater mithört, schwindet ihre Freude trotz Urlaub. Doch auch ein versöhnendes Gespräch zwischen Gina und Linda kann den Unmut der beiden nicht lindern. Linda begegnet beim Schlendern einer Katze, welche sie direkt beansprucht und im Wald an einen Baum bindet. Doch auch der Katze vergeht nach einer Zeit die Lust am Abenteuer. Zurück beim Haus setzt sich Linda zu ihrer Mutter an den Veranda-Tisch. Obschon sie miteinander sprechen, scheint die emotionale Distanz unüberwindbar.
Linda und ihre Mutter fahren spontan in ihr Ferienhaus. Als Linda ein Streitgespräch zwischen ihrer Mutter Gina und dem Vater mithört, schwindet ihre Freude trotz Urlaub. Doch auch ein versöhnendes Gespräch zwischen Gina und Linda kann den Unmut der beiden nicht lindern. Linda begegnet beim Schlendern einer Katze, welche sie direkt beansprucht und im Wald an einen Baum bindet. Doch auch der Katze vergeht nach einer Zeit die Lust am Abenteuer. Zurück beim Haus setzt sich Linda zu ihrer Mutter an den Veranda-Tisch. Obschon sie miteinander sprechen, scheint die emotionale Distanz unüberwindbar.
Ahmad bricht im Haus der älteren Maryam ein und wird dabei von ihr ertappt. Wider Erwarten lädt Maryam ihn zum Essen ein und bereitet ihm ein Bett für die Übernachtung vor. Währenddessen sieht Ahmad eine Armbanduhr auf dem Tisch liegen und steckt sie ein. In der Nacht sucht er nach weiteren Gegenständen, findet aber eine Todesanzeige von Maryams Sohn. Geplagt von Gedanken kann Ahmad nicht einschlafen. Am Morgen hilft Ahmad Maryam mit Reparaturen im Haus. Als er gehen will, bemerkt Maryam, dass er die Uhr zurück auf den Tisch gelegt hat. Sie schenkt sie ihm, und Ahmad nimmt es verlegen an.
Die Publikation «Not at Your Service: Manifestos for Design» aus dem Department Design bündelt die unterschiedlichsten Facetten an Überzeugungen, Themen und Praxen von zeitgenössisch arbeitenden Designerinnen und Designern an der Zürcher Hochschule der Künste. Das Buch bietet in Form von 20 Essays unterschiedliche Zugänge und Einblicke hinsichtlich dessen, was Design heute sein und bewirken kann, und versteht sich nicht als abgeschlossenes Projekt, sondern als emanzipiertes Zeitzeugnis.
Kollaboratives Design, Interaktion in komplexen Systemen, die Ökonomie der Aufmerksamkeit, der ökologische Wandel, Visual Literacy, geschlechterneutrales Design, Umweltsünder-Design, die schmutzige Praxis der Designethnografie, Präsenz und Vertrauen, soziale Verantwortung, der Wert von Hässlichkeit, Death Futures, immersive Technologien, Identität und Krise, Design als Transformationsdisziplin, Design Your Future – all dies sind Themen, die in «Not at Your Service: Manifestos for Design» ungeordnet, aber mit Leidenschaft, persönlicher Überzeugung und professioneller Expertise zur Debatte gestellt werden.
This Master Thesis engages in analyses of the contested issues interwoven into the hegemonic narrative and memory within monumental propaganda. The aim of the work is to analyze and find curatorial and artistic strategies, which lay beyond historic annihilation and affirmative preservation and lead to the plurality of memories and storytelling through revealing conflicts and open discussions. Grounded in the Post-Soviet bloc context current research turns to the questions of the constructions of memory and hegemonic historic narration within a monument. Figure of a ghost in the relation to monuments is used in this thesis as a metaphor and social concept to shape marginalized, suppressed or neglected stances in the past and present. Facing the ghost author strives to produce another type of knowledge and understanding of conflicts that manifest themselves in contested symbols and issues. Building on five recent examples of performative, discursive, archival and exhibition curatorial and artistic strategies Yulia Fisch layouts a sketch of series of acts and formats, that aim to provide a platform for discussions, conscious commemoration rituals and critical reflection of monuments, that inhabit post-soviet landscape.
Mentor: Prof. Thomas Sieber
Ko-Referent: Dr. Sønke Gau
Die Grundlage von Louisa Goldmans künstlerischer Praxis bildet eine intensive Auseinandersetzung mit Material. Beobachtungen und Gesprächen aus Vermittlungssituationen stehen zu Beginn der künstlerischen sowie theoretischen Praxis. Im Rahmen ihrer Masterthesis wird danach gefragt, was es bedeutet das Material als Gestaltungspartner_in ernst zu nehmen. Wie fliessen pädagogische Alltagssituationen in die künstlerische Praxis ein? Wie sieht eine künstlerische Praxis aus, in der das Material eine essentielle Rolle als Akteur_in übernimmt? Aus ungeplanten oder unerwarteten Ereignissen entstehen Erprobungen, welche zu drei Arbeitsgruppen von skulpturalen Objekten führten. Zwei liegende Objekte aus Porzellan, zusammengesunken mit einer kleinen Öffnung, Risse zeichnen sich über die Oberfläche. Vier Zylinder neigen sich in unterschiedliche Richtungen, durch das Eigengewicht zusammengefallen und ungebrannt. Zwei weitere Objekte aus Porzellan und Steingut, das Steingut in bruchartigen Stücken geschmolzen, Spannungsrisse entlang den Kanten, bilden die dritte Gruppe. Bei diesen Objektgruppen beschäftigen Fragen wie was es bedeutet, keramische Objekte zu zeigen die roh sind? Muss ein Objekt hochgebrannt werden, damit es fertig ist? Die künstlerische sowie theoretische Arbeit sind parallel zueinander entstanden und die Erfahrungen aus beiden Vorgehen bereicherten sich gegenseitig und trieben den Prozess voran.
Die theoretische Arbeit befasst sich mit der Frage nach der Rolle des Materials in der pädagogischen, sowie künstlerischen Praxis. Anhand der Künstler_innen Anni Albers und Fernando Casasempere wird die Stellung des Materials in zwei unterschiedlichen künstlerischen Praxen untersucht und in Bezug zur Gegenwart gesetzt. Welche Rolle spielt das Material in der vermittelten Praxis an der ZHdK? Welche Arten von künstlerischer Praxis werden gefördert und vermittelt? Zum Schluss der Arbeit steht die Frage was nötig ist, damit materialspezifische Überlegungen Einzug in eine konzeptbasierte Lehre finden, mit dem Ziel, die Qualität der Ausbildung und der Werke weiter zu entwickeln?
Mentorierende:
Dr. Katrin Luchsinger
Dr. Anna Schürch
«Northbound» ist ein narratives, exploratives Adventure Game. der Spielende wird in die Rolle eines entmutigten Studienabgängers versetzt, der sich gemeinsam mit zwei alten Jugendfreunden auf einen Roadtrip zu einem See begibt, an dem sie als Kinder oft ihre Ferien verbracht haben. Dabei muss er feststellen, dass sich in den letzten Jahren vieles verändert hat. Auch wenn auf dem Roadtrip grosse Strecken zurücklegt werden, fokussiert sich «Northbound» einzig auf den Innenbereich des Fahrzeugs, der auf möglichst unterschiedliche Arten interaktiv erlebbar ist.
Northbound wurde für den Förderpreis des Rektors nominiert.