Mathias und Nina werden Eltern. Doch ihre Beziehung ist ein Krisengebiet. Wer lügt, wer liebt, wer betrügt und wer trägt schlussendlich die Verantwortung.
THIRTY-FOUR DAYS WORK
2021
Installation
3 Tapeten: Inkjetprints von gescannten Aquarellen, 10 Magazine, Atelierraum mit Inventar, gescannte Aquarelle je 40 × 58 cm, Magazine je 29.7 × 21 cm, Atelierraum 490 × 1000 × 1200 cm
In der Rolle als strategische Designerin einer internationalen Service-Design-Agentur sucht die Autorin nach Möglichkeiten, körperliche und sinnliche Erfahrungen und Methoden in den Agenturalltag zu integrieren. Ihr Ziel ist, die strategische Arbeit der Agenturmitarbeitenden kreativer zu gestalten und eine bessere Wirksamkeit in Prozessen und Kommunikation zu erzielen. In spekulativen und unterschiedlich langen und komplexen Designinterventionen im Rahmen von Kund:innenprojekten sammelt sie qualitative Daten zur Körperlichkeit im Design. Sodann reflektiert sie die Auswirkungen auf den Ebenen Individuum, Team und Kund:innen und vergleicht ihre Erkenntnisse mit ihrer Erfahrung als Industrie- und Service-Designerin. Als Resultat legt sie das Framework M.E.S. vor, das den Kern der Embodied-Design-Practices darstellt und den Lesenden einen Leitfaden für die Umsetzung dieser Praktiken (Verkörperlichung, Veranschaulichung und Versinnlichung) im Agenturkontext an die Hand gibt.
In recent years, exhibition-making has increasingly engaged with concepts of care, kinship, and restorative interventions. In her Master’s thesis, Leonie Bremser examines contemporary artistic and curatorial practices that work with community-building and participatory approaches, drawing on moments of healing or ecological insights through indigenous knowledge production or ancient rituals. Informed by queer feminist and decolonial perspectives and against the backdrop of the convergence of pressing global crises, these practices aim to challenge oppressive power structures and to raise awareness of our interdependent relationships with other living beings and the earth. Bremser explores how these concerns can be implemented in curatorial practice; for example, by making a diverse cultural program accessible to a broad audience or by creating meeting spaces that enable sensory experiences of togetherness and solidarity. Through her approach she also questions the potential of the museum space.
Was bedeutet es heute, «employer of choice» zu sein? Die Autorin nimmt die hohe Anzahl offener Stellen der Möbel Pfister AG zum Anlass, der Attraktivität ihres Arbeitsgebers aus designstrategischer Perspektive auf die Spur zu gehen. Mittels Recherche, qualitativer Interviews und Workshops erörtert sie die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden von heute und engt in der Konsequenz ihre Problemstellung auf Personalentwicklung und -förderung ein. Angereichert um Best-Practice-Beispiele testet und entwirft die Autorin einen prototypischen, auf Pfister zugeschnittenen Personalentwicklungsprozess. Dieser erlaubt auch jene Mitarbeitenden langfristig ans Unternehmen zu binden, die nicht zwingend befördert werden wollen. Als Resultat legt sie einige Prototypen aus diesem Prozess vor: den Peer-to-Peer-Workshop, das Upward-Feedback und den Semester-Talk.
Das heutige Bildungssystem strebt mitunter eine umfassende Entwicklung der Schulkinder auf personaler und sozialer Ebene an. Der Lehrplan 21 will die Kompetenz der Schüler*innen im Umgang mit sich selbst und der Schulklasse als Gemeinschaft entwickeln. Lehrpersonen sollen die Wahrnehmung, Emotionen, Interaktionen und die Korrelation von Körper und Geist bei Schulkindern fördern. Zusammengefasst: die Fähigkeit der Emotionalen Intelligenz, die auch im ‹Future of Jobs Report 2018› zu den Top Ten der Future Skills gezählt wird. Wie nun kann diese in Zukunft benötigte Fähigkeit im Schulzimmer erlebbar gemacht werden? Die Autorin entwickelt ein Journal sowie ein Workshop-Format für Schüler*innen der Mittelstufe, welche helfen, Emotionale Intelligenz zu entdecken, spielerisch zu fördern und auf diese Weise zu einem günstigen Lern- und Entwicklungsumfeld der Kinder beizutragen.
Die Arbeit zeigt meine Auseinandersetzung mit der antiken Goldschmiedetechnik des Granulierens mit Reaktionslot. Es wurden kleine Silberkügelchen auf elf bombierte Ronden gelötet. Die Ronden sind zwei Zentimeter gross und ebenfalls aus Feinsilber. Durch Schwärzungen, Licht und Schatten entsteht ein stark plastischer Eindruck. Die schwer zugängliche und seltene Technik des Granulierens mit Reaktionslot sowie die Herstellung der Granalien wurde aus verschiedenen Quellen zusammengesetzt, entwickelt und autodidaktisch erlernt. Neben den elf Objekten ist ein funktionierendes Reaktionslot aus Rohstoffen entstanden, welche in der Antike nicht verfügbar waren. Deshalb ist die Herstellung und Anwendung simpler und zugänglicher für Interessierte. Das zusammengetragene Wissen wird in Zukunft mit einer Anleitung auf einer Internetseite veröffentlicht und die Schmuckwerkstatt der ZHdK von mir mit der Reaktionslotpaste versorgt, um so die Technik für Studierende und Interessierte möglichst zugänglich zu gestalten.
Wie begegne ich tierischen Mitwesen?
Im Rahmen ihrer Masterthesis sucht Anika Erbach nach Möglichkeiten die gemeinsame und untrennbare Verstrickung menschlicher und nicht-menschlicher Lebewesen sprachlich und künstlerisch zu transformieren, und knüpft dabei an Rezipient:innen-Erfahrungen an. Sie geht der Fragestellung nach, ob Empathie als Beziehung der Achtsamkeit einen Weg darstellen könnte, Mitwesen in ihrer Differenz und Individualität als gleichwertig wichtige Lebensformen anzusehen. Durch empathisches Denken und Handeln stellen wir uns selbst in einen Bezug, wodurch wir zu mitfühlenden Rezipient:innen werden. Mittels Analysen von tiertheoretischen Diskursen, einer Videoarbeit von Kathy High und ihrer eigenen künstlerischen Auseinandersetzung, kam die Autorin unterschiedlichen Verständnissen von Tier-Mensch-Beziehungen näher und unternahm den Transfer in den Kunstunterricht.
Über fotografische Mittel und Audioaufnahmen setzte sich Anika Erbach mit ihrer eigenen Vorstellung einer Tier-Mensch-Beziehung auseinander, die für sie auf Respekt und Aufmerksamkeit aufbaut. Die Arbeiten sind Versuche und Experimente, welche diese Beziehung aber noch viel mehr die Komplexität und Problematik der eigenen Involviertheit, Hierarchisierung und Gefangenheit in den künstlerischen Medien thematisieren. Die Gleichzeitigkeit der verschiedenen Arbeiten in der Ausstellung soll Raum für neue Fragen und Bezüge schaffen.
Julia Böhler, Franziska Hess und Annika Schröpfer (Studierende austellen&vermitteln), sowie Amanda Unger (Absolventin austellen&vermitteln) und Noemi Stähli (Absolventin bilden&vermitteln) waren Teil des Vermittlungsteams der Ausstellung, welche vom 4. Juli bis 23. September 2012 im Museum für Gestaltung Zürich gezeigt wurde. Das von Franziska Mühlbacher konzipierte Vermittlungsprogramm regte die Besucher/innen zur aktiven Auseinandersetzung mit dem Thema des Plastikkonsums an. Die Spuren dieses Prozesses wurden dokumentiert und waren Teil der Ausstellung.
Diese Arbeit befasst sich mit der Sauberkeits-Policy der Stadt Zürich seit den späten 1990er Jahren. Die Hauptarbeit besteht aus einem journalistischen Text im Narrative-Non-Fiction-Genre, geschrieben in englischer Sprache für ein amerikanisches Publikum. Unter dem Titel Engineered Cleanliness beschreibt diese, wie die Stadt Zürich die Sauberkeit ihrer Strassen akribisch vermisst und unter Kontrolle hält. Seit der Legislaturperiode 1998-2002 verfolgt die Stadt einen Ansatz, der die Stadtreinigung unter den Blickwinkel von «Sicherheit» stellt. Auf eben diesen historischen Ursprungskontext schaut die begleitende Theoriearbeit, die in deutscher Sprache verfasst ist. Diese Erkenntnisse geben der journalistischen Arbeit, die sich auf die Gegenwart konzentriert, eine historische Erdung. Letztlich ist diese Arbeit auch eine Auseinandersetzung damit, wie verwaltungspolitische Entscheidungsprozesse und Gedankengänge überhaupt recherchiert werden können und was für Herausforderungen dabei entstehen.
Entangled is an educational tool that aims to encourage design students to think critically. At its core it uses an interdisciplinary mix of marginal narratives from history, visual culture, contemporary issues, and design practice. Delivered via a card game, discussions, and tasks, the tool shows how critical thinking can be used to generate ideas.
Die Digitalisierung konfrontiert Mitarbeitende mit Transformationsmassnahmen, welche mit neuen Erwartungen hinsichtlich ihrer Kompetenzen einhergehen. Die vorliegende Arbeit erörtert die erforderlichen überfachlichen Kompetenzen für eine solche digitale Transformation ebenso wie Methoden, diese im Alltag zu entwickeln. Als Fallbeispiel dient die Allianz Suisse, als theoretische Basis das Kompetenzmodell nach Korn Ferry, das Kompetenzfaktoren wie Denken, Kundenorientierung oder zwischenmenschliches Geschick nennt. Eine Analyse mit Allianz-Mitarbeitenden ergibt, dass alle Kompetenzfaktoren als prioritär erachtet werden. Aus dieser Erkenntnis leitet die Autorin ein Set aus 22 Methoden ab und testet diese. Das Ergebnis: Die Mitarbeitenden erachten acht Methoden als besonders effektvoll für ihre Kompetenzentwicklung. Diese acht Methoden stehenden Mitarbeitenden in Form eines von der Autorin entwickelten HR-Chat-Bots zur Verfügung.