Die vorliegende Arbeit thematisiert die sequenzielle Mehrfachnutzung von halböffentlichen Räumen in Zentrumslagen vor dem Hintergrund von gegenwärtigem und künftigem Wachstum und Dichtestress in Städten. Am Beispiel der Europaallee in der Zürcher Innenstadt analysiert der Autor und Stadtentwicklungsberater in Recherchen, Analysen, Fachgesprächen und Workshops mit Raumnutzenden und Raumnachfragenden die Potenziale, Grenzen und Hindernisse einer solchen Mehrfachnutzung. Um die Sensibilisierung für das Thema aufrechtzuerhalten, entwickelt er als Resultat eine Plakatserie mit Manifest, Anleitung und drei Bespielszenarien für sequenzielle Mehrfachnutzung an der Europaallee. Eine vom Autor gestaltete Visualisierung der komplexen Problematik, das «Raumzeitglas», bildet Herzstück und wiederkehrendes visuelles Element dieser Printprodukte.
Wie kann designorientiertes Denken und Handeln im Bereich Soziale Arbeit und gesellschaftlicher Wandel wirken? Basierend auf Erkenntnissen aus eigenen Arbeitsintegrationsprojekten identifiziert die Autorin und Sozialentrepreneurin in der hier vorliegenden Arbeit verschiedene Dimensionen, in denen designorientiertes Denken und Handeln wirkungsvoll sein kann. Ihre Erkenntnisse fliessen in den von ihr entwickelten doA-Ansatz (designorientierte Arbeitsintegration) ein, der Fach- und Führungspersonen erlaubt, eigene Handlungsweisen zu prüfen und ggfs. in Richtung designerly thinking und doing zu lenken. Zudem legt die Autorin mit dem Maturitäts-Tool ein anwendungsorientiertes Instrument vor: Der online zugängliche Prototyp bildet insgesamt acht Dimensionen des doA-Ansatzes ab und gibt Projektverantwortlichen die Möglichkeit, Erreichtes zu markieren und Entwicklungsmöglichkeiten in Bezug auf designorientiertes Denken und Handeln aufzuzeigen.
Als Lead Designer bei dem IT-Unternehmen ti&m AG nutzt der Autor die vorliegende Arbeit, um die Zusammenarbeit interdisziplinärer und örtlich verteilter Teams in IT-Projekten zu optimieren. Mittels Recherche, Umfrage, vergleichender Analyse und Workshops identifiziert er zunächst zwei wichtige Erfolgsdimensionen für IT-Projekte: die Kommunikations- und die Koordinationskultur. Um diese Dimensionen in aktuellen Projekten zu testen und zu optimieren, wählt er Werkzeuge wie die Team-Alignment-Map, eine Checkliste zur emphatischen Kommunikation und einen Interviewleitfaden. Das Resultat: Die Anwendung dieser Tools hilft, die Komplexität von Projekten zu reduzieren, eine konstruktive Kommunikationskultur zu etablieren und gleichsam zur Transformation des technologieorientierten Unternehmens hin zu einem kundenzentrierten Dienstleister beizutragen.
In der Erzählung «7 rote Tage» werden sieben Tage im Leben der jungen Journalistin Eva erzählt. Die Leser:innen begleiten sie durch die Woche, in der sie von einer unerkannten Krankheit gequält wird und als Videojournalistin im Newsroom eines grossen Schweizer Medienunternehmens überleben muss. Dabei stösst sie auf diverse Hindernisse: Ärzt:innen, die ihren Schmerz als psychosomatisch einstufen. Eine Welt, die jeden Tag kurz vor dem Untergang zu stehen scheint. Ein Exfreund, der ständig WhatsApp Nachrichten schreibt und es nicht akzeptiert, dass Eva ihn nicht sehen möchte. Und nicht zuletzt Schmerzen, Migräne und eine Periode, die nicht aufhören wollen. Die Abschlussarbeit wurde bewusst fragmentarisch angelegt, die Geschichte ist noch nicht auserzählt – die Frage, wie es mit Eva weitergeht, bleibt vorerst unbeantwortet. Auf einer Metaebene thematisiert das Textprojekt Endometriose als chronische Krankheit sowie strukturelle Diskriminierung von chronisch kranken Frauen und Sexismus in der Schweizer Medienbranche.
Ein schönes Buch! Und was ist es sonst noch? Im Podcast «Nicht nur schön» sprechen Laura Breitschmid mit dem Hut der Kuratorin und Jonas Wandeler mit dem Hut des Gestalters über die vom Schweizer Bundesamt für Kultur (BAK) ausgezeichneten «Schönsten Schweizer Bücher». Der Schwerpunkt der existierenden Vermittlungsformate liegt auf der Gestaltung. «Nicht nur schön» schliesst diese Lücke und legt den Fokus auf inhaltliche Aspekte, den erweiterten Kontext sowie die Rolle, welche die Gestaltung dabei spielt.
Vier der aktuell ausgezeichneten Bücher werden in jeweils einer Episode besprochen. Im Gespräch mit Herausgeber:innen, Gestalter:innen, Verleger:innen und beigezogenen Expert:innen werden neue Zugänge zu Inhalt und Form des jeweiligen Buchs geschaffen. Die Pilotsendung gibt zudem Einblicke in die Geschichte des traditionsreichen Wettbewerbs.
«Da müssen wir etwas tun!» – pflegte Hildegard Tönz (1925–2017) zu sagen, wenn sie in der Gesellschaft Missstände sah und diese unverzüglich angehen wollte. Ihre Wegbegleiter:innen beschreiben sie als redegewandte, stolze, zurückhaltende, intelligente, strukturierte und zielstrebige Persönlichkeit.
Annatina Nays Masterarbeit ist ein Buchmanuskript und erzählt die Lebensgeschichte der Sozialarbeiterin Hildegard Tönz in vier Kapiteln. Wer war sie und welche ihrer Spuren finden sich bis heute? Das Manuskript ist ein Versuch, das Leben und Wirken der Protagonistin anhand von Fundstücken in Bild- und Textform, vor dem Hintergrund des sozialen Wandels während ihrer Lebenszeit, zu rekonstruieren. Als Grundlage dient ein von Hildegard Tönz im Jahre 2002 verfasster Text, der mit Zitaten von Zeitzeug:innen sowie wichtigen Ereignissen der Zeitgeschichte kommentiert und in einen sozio-historischen Kontext gestellt wird.
Der 45rpm.ch Report ist ein wöchentlich erscheinender Newsleter, der die Geschehnisse (inter)nationalen Clubkultur berichtend und kommentierend aufgreift. Die Arbeit setzt sich bewusst mit dem «aufstrebenden» Medium E-Mail-Newsletter auseinander, das, obwohl es sich um keine neue Erfindung handelt, den technischen Veränderungen getrotzt hat und sich erneut grosser Beliebtheit in der aktuellen Publizistik erfreut. Dominik Rogenmoser erforscht in seiner Arbeit Fragen rund um den Medienkonsum. Die Leitrage lautet: Wie tauschen sich Subkulturen digital aus, wenn soziale Medien nur noch als Unterhaltungsplattormen fungieren und sozialer Austausch nicht mehr ins Geschäftsmodell von Meta, Twiter und Co. passt?
Im September 1939 evakuiert Frankreich eine halbe Million Menschen aus seinen Grenzgebieten zu Deutschland und bringt sie zu ihrem Schutz in den Südwesten des Landes. Eine von ihnen ist die achtjährige Marylène aus dem kleinen elsässischen Dorf Neuwiller, das gleich an der Schweizer Grenze im Dreiländereck liegt. Bevor der Krieg für Marylène vorbei ist, erlebt sie zwischen dem Rhein und dem Atlantik die Frage nach nationaler Identität und das Gefühl, sich im eigenen Land fremd zu fühlen. Mehr als achtzig Jahre später erzählt Livia Grossenbacher in einer fünfteiligen Podcastserie die Geschichte von Marylène, ihrem Dorf, der Evakuierung und dem, was danach kam. Im Rahmen ihrer Masterthesis präsentiert sie die erste Folge, «D Glogge» des Podcasts «Marylène».
Der dokumentarische Kurzfilm «Helfers Häuser» beschäftigt sich mit dem Werk des Berner Architekten Eduard Helfer (1920–1981). Helfer reagierte mit mehr als 450 Bauprojekten auf das starke Bevölkerungswachstum in der Nachkriegszeit und leistete Pionierarbeit im sozialen Wohnungsbau. Doch ein halbes Jahrhundert später ist Helfer selbst in Fachkreisen weitgehend unbekannt. Natalie Schärer setzt sich in ihrer Masterthesis mit dem Vergessenwerden von Eduard Helfer auseinander und macht sich auf die Suche nach dem Charakter und der Rezeption seiner Gebäude. Damit richtet sie den Blick auf eine Architektur, die in der breiten Öffentlichkeit zurzeit wenig und meist negativ diskutiert wird.
Bild und Sprache führen einen Dialog zwischen Innen und Aussen. Sie versuchen sich als Darstellerinnen des Zeig- oder Sagbaren. Auf der Suche nach einer visuellen Sprache und sprechenden Bildern arbeitet Hannah Grüninger mit Kompositionen beider Medien. Hierfür werden Fotografien und Kurzprosa, die unabhängig voneinander entstanden sind, kombiniert und zu einer Erzählung verwoben. Die sich öffnenden Räume sind Verknüpfungen von Erinnerungen und Alltagsbeobachtungen der Autorin, manchmal Fiktion, immer Ausdruck von Empfindungen. Die Arbeit soll zum Nachdenken anregen, darüber, wie man sich einbringt und mit welchen Mitteln man kommuniziert in einer sich rasant verändernden (Medien-)Welt.