Der Tod ist heute in Medien, Film, Kunst und Theater omnipräsent. Dennoch fällt es den meisten Menschen unglaublich schwer mit Trauerenden über Tod und Verlust zu sprechen. Erfahrungen, die ich selbst machen musste. Nach dem Tod meines Vaters, liess mich die Gesellschaft spüren, dass im Alltag für Melancholie kein Platz ist. Trauer überkam mich, wann immer ich allein war. Schlaflose Nächte gehörten zu meinem Alltag, Atemprobleme begleiteten mich und ein tiefes Gefühl von Traurigkeit war stets in mir.
Ich startete meine Trauerarbeit bewusst. Aus der Idee meinem Vater ein Denkmal zu schaffen, ist ein Altar – <i>Shiverwood</i> – entstanden. Ich begann Erinnerungen durch kreatives Handeln hervorzuholen und sie in Erinnerungs-Objekten festzuhalten und entwickelte ein eigenes Ritual, um mit meinem verstorbenen Vater zu kommunizieren. Dadurch kann ich nun meiner Trauer den Raum geben, den sie benötigt.
Umsetzung einer musikalischen Komposition in eine typographische Serie. In mehreren Entwurfsschritten wird immer derselbe Text verschieden gegliedert und strukturiert – erst ohne und dann mit Auszeichnungen. Es wird frei in alle Richtungen erprobt und experimentiert. Die Entwürfe, welche besonders gut zur jeweiligen Musik passen und einen musikalischen Aspekt vielversprechend typographisch umsetzen, werden weiter entwickelt, variiert und zu einer Serie ausgebaut, die dem zeitlichen Ablauf und der Dramaturgie des gewählten Musikstücks entspricht.
Der zunehmende Hitzeherd aus Asphalt, Beton und dichter Besiedlung mindert die städtische Lebensqualität. Die Stadt Zürich begegnet dieser Entwicklung mit Begrünung, Entsiegelung, Beschattung. Die Umsetzung dieser Massnahmen geht teilweise zulasten des motorisierten Strassenraums und führt zu Zielkonflikten und Verzögerungen. Die Autorin geht davon aus, dass ein partizipativ geprägter Ausbau begrünter Stadträume dem Stimmvolk mehr Zustimmung erführe, je erleb-, sicht- und fassbarer die Visionen eines klimaangepassten Zürichs für die Bürger:innen wären. Die Arbeit adressiert partizipativ entwickelte Lösungsideen an die Stadt und antwortet mit einem Anwendungsmodell auf die Frage: Wie lässt sich eine Sensibilisierung der Stadtzürcher:innen erreichen, damit die hitzemindernden Massnahmen rasch gefördert werden?
Das Projekt schlägt einen interkulturellen Austausch zwischen je drei Kunststudierenden aus Mexico City und Zürich vor und mündet in einer Ausstellung. Über die Auseinandersetzung mit dem «Sense of a Place» (Lucy L. Lippard, 1997) und den künstlerischen Strategien, sich einem Ort zu nähern, erarbeiten die Studierenden ein eigenständiges Projekt, über die Spezifik eines ihnen bekannten Orts, für einen virtuellen Ausstellungskontext. Die Beschäftigung mit bekannten lokalen Gegebenheiten kontrastiert mit überholten Methoden des Erkundens «des Anderen». Das vorgeschlagene Projekt geht von postkolonialen Ansätzen und einem kritischen Verständnis von Kunst im globalen Kontext aus, widersetzt sich binären Vorstellungen von Zentrum und Peripherie im Kunstfeld und will anhand von Grassroots-Perspektiven Diversität und lokale ästhetische Praxen und Diskurse mit internationaler Relevanz fördern. Der interkulturelle Austausch findet im Dialog, in vorgängigen Workshops via Zoom sowie über die Erfahrung der Werke der anderen Teilnehmer:innen statt. Die Diskussionen der Studierenden über ihre Zugänge zu Orten und ihren Imaginationsräumen zu ihnen unbekannten physischen Orten werden in den Workshops mit Inputs von Gästen ergänzt.
Jeweils im Dezember – bevor es in die Weihnachtsferien geht – stellen wir aufs Hochhausdach eine Radioantenne auf und richten in der Eingangshalle des Toni Areals ein Radiostudio ein. Der Sender der Künste ist, mit Sendestart 2009, fast schon zur Tradition geworden.
24 Stunden live aus dem Toni Areal: Unkonventionell, intensiv, mitreissend. Für die Ausgabe 2015 konnten sich erneut Studierende des 3. Semesters aller Designvertiefungen eintragen und das Radio von A bis Z produzieren. Zum ersten Mal wurde von Modulbeginn an gesendet. Nach einer kurzen Einführung wurde bereits ab dem zweiten Tag moderiert, Musik gespielt und ausprobiert. In der Vergangenheit wurde während zwei Wochen intensiv für den Sender der Künste geplant, gebrainstormed, an der Technik geprobt und diskutiert.
Jedes Jahr gestaltet sich der Sender der Künste neu. 2013 zum Beispiel stampften Studenten diverser Vertiefungen in nur drei Wochen ein Webradio aus dem Boden, welches ihren Zuhörern eine saftige Portion Weihnachtsstimmung servierte. Auf der Website konnten die Zuhörer zwischen drei synchron sendenden Livestreams des Senders der Künste auswählen, im Extremfall sogar alle gleichzeitig hören. Im Jahr darauf wurde kein einziges Weihnachtslied gespielt, denn das Thema war «Kein Plan. Ein Kompass». (Noch) unbekannte Musiker, Schätze aus der ganzen Welt und neue Konzepte wurden geteilt, Grenzen gesprengt und eine alternative Festung gegen den Weihnachtswahnsinn gebaut.
Zu den Inhalten gehören jedes Jahr einzigartige Sendegefässe, die von den Studierenden selber entwickelt werden: Morgensendungen wie «Coffee & Cigarettes», Live DJ-Sets in der «Plattestund», Poetry Slams, improvisierte Hörspiele, Quiz-Sendungen, Open Mics, Live-Streams aus dem Mehrspur, Kochshows, Bastelsendungen oder News.
Die Verpackung? Ein Webradio, das online auf der eigenen Website gestreamt werden kann, aber auch in der Stadt Zürich auf 87,8 MHZ FM am heimischen Radio gehört werden kann. Es wird getwittert, auf Facebook geteilt und angeteasert und auf Soundcloud archiviert.
Im Winter 2016 feiert GeeGee Express in Gärtnereien der Schweiz den Tag der letzten Rose. Im Projekt Semiramis finden sich die Zuschauer in einer möglichen Schweiz der Zukunft; in einer Welt, in der Afrika im
Aufschwung und die Schweiz nicht mehr so reich ist. Eine Naiv-utopische und angstmachende Performance.
Am historischen Abriss vom Schulhausbau lässt sich zeigen: Raum ist stets ein geheimer Miterzieher. Am Wandel der Zeit wird deutlich, dass vieles was an Schulen für Lehrpersonen und Schüler_innen als unhinterfragter Konsens gilt, immer auch anders sein könnte oder gewesen ist.
Wie liesse sich die Wirkungsweise von Bildungsräumen gleichzeitig sichtbar machen und variieren? Studierende der ZHdK nutzen das ZAZ Bellerive während einer Woche als ‹als ob›-Schulhaus, um von dort aus und wieder zurück, Bildungsräume künstlerisch zu befragen, Verschiebungen innerhalb schulischer (An)ordnungen ins ZAZ Bellerive zurückzuspielen, um dort einen temporären, heterotopen Raum zu erwirken. Durch den ‹Einräum-Prozess› im ZAZ Bellerive schaffen wir Probebühnen differenter Lernräume.
Die Seminarwoche ‹Lernen vom/als/am Raum› der ZHdK, Kulturanalyse und Vermittlung, Master Art Education fand unter der Leitung von Margot Zanni und Laura Zachmann statt.