GIOVANNI VERRANDO (b. 1965)
First Born Unicorn, remind me what we’re fighting for (2001)
---
IMPROVISATION 1
Angst (2018)*
ft. Kay Zhang, saxophone
---
BENJAMIN D. WHITING (b. 1980)
Human Sequencer (2018)*
---
IMPROVISATION 2
Ärger (2018)*
ft. Kay Zhang, saxophone
HOWARD KENTY (b. 1980)
How Am I Not Myself (2018)*
---
IMPROVISATION 3
Liebe (2018)*
ft. Kay Zhang, saxophone
---
MELODY CHUA (b. 1994)
Chaos Ver 4: Circle (2018)
---
*world premiere/Uraufführung
All visuals programmed by Melody Chua
Die Masterthesis von Pascale Gähler ist eine Auseinandersetzung mit ihrem Schreibprozess. Dieser dreht sich um die Frage, wie intersektionale Positionen und Diskriminierung in literarischen Texten für Leser:innen erfahrbar werden können. In ihrem Diversitätslabor analysiert die Autorin ihre Themen-Recherche, ihre Erfahrungen beim Schreiben und kristallisiert Potenziale und Momente des Scheiterns heraus. Basis bilden drei Kurzgeschichten, die auch Familien- und Migrationsgeschichten sind.
Mit den (post-)migrantischen Stimmen und kolonialverstrickten Nebenschauplätzen erprobt die Autorin Bedingungen für das Setzen divergierender, neuer Narrative. Es ist ein Versuch, Zürich als transkulturellen Ort zu beschreiben und zur Neuverhandlung von Fragen der Zugehörigkeit und Identität einzuladen.
Wie kann Serendipität dazu beitragen, dass Überraschungen, die Entdeckung von Unbekanntem sowie Musse auf Reisen mehr Raum gewinnen?
Das unabhängige Reisen hat auf der Suche nach Einzigartigkeit und Authentizität seine Grenzen erreicht. Touristen finden es zunehmend schwieriger, mühelos und erwartungsfrei Orte zu entdecken. Wie können Überraschungen, unbekannte Entdeckungen und grösstmögliche Musse mehr Raum bekommen? Durch das Verfolgen der Idee experimentellen Reisens und basierend auf explorativen und autoethnografischen Forschungsmethoden entwickelte ich DSCVR, einen Reiseführer für Serendipität: Anstatt durch die Stadt zu navigieren, lädt er dazu ein,
sich zu verlaufen. DSCVR wirft Fragen auf, regt zu kulturellen Interaktionen an und fordert zum Nachdenken über vergangene Situationen auf. Spielerische Impulse im Führer sollen den Horizont des Reisenden für ungewohnte Erfahrungen erweitern und zur Entdeckung gewisser Ungewissheiten inspirieren – von Honolulu bis nach Hause.
Die Zollfreilager-Spezialausgabe Dada Afrika begleitete die gleichnamige Ausstellung im Museum Rietberg (18. März bis 17. Juli 2016), die den aussereuropäischen Einflüssen auf die KünstlerInnen der Dada-Bewegungen gewidmet war. Der Fokus der Ausgabe ist ein erweiterter. Er untersucht zum einen europäisch geprägte Avant-Garde-Strömungen und die darin auftretenden Spielformen des Primitivismus, zum anderen blickt er auf nicht-europäische Modernen und deren Verhältnis zu Dada bis heute. Durch Probebohrungen auch experimentell-poetischer Art wird herausgestellt, wie und wo sich die global gewordene «reflexive Moderne» zeigt. Dada Afrika ist Teil eines grösseren Recherche- und Lehrprojekts der Plattform Kulturpublizistik.
Zum 100. Geburtstag der Dada-Bewegung wurde Cast / Audiovisuelle Medien von Journalist und Transmedia-Pionier David Dufresne ins Boot geholt für seine neueste interaktive Webdoku «Dada-Data». Die Studierenden des 4. Semesters produzierten den Livestream rund um einen 30h Hackathon im Cabaret Voltaire in Zürich.
1916 wurde in Zürich die Dada-Bewegung ins Leben gerufen. 100 Jahre später soll Dada durch das interaktive Dokprojekt «Dada-Data» neu interpretiert werden – Eine Hommage an Data der beiden Autoren David Dufresene und Anita Hugi, im Auftrag von SRG SSR und ARTE . Der 30h Dada-Hackathon-Livestream bildet den Höhepunkt und Abschluss des einmonatigen Projekts.
Die Studierenden mussten sich, nebst den technischen Herausforderungen, in kürzester Zeit in die Thematik der Dada-Bewegung einarbeiten, denn der Livestream sollte selbst Teil des Events sein. «Seht den Stream als eure persönlich Performance», so David Dufresne. Die Rahmenbedingungen des Hackathons? «Das Cabaret Voltaire wird für 30 Stunden geöffnet sein, und es wird einen Live-Stream auf «Dada-Data» geben. Wir hoffen auf Studenten, Designer, Programmierer, Metzger, Whistleblower, Maler, egal – auf jeden, der ein digitales Manifest verfassen möchte.»
So wurden Kameras mit Masken und Verkleidungen zu eigenen Persönlichkeiten verwandelt, Kloschüsseln als Kanal aus den dicken Mauern des Cabaret Voltaires hinaus installiert und animierte und glitchige Bildüberlagerungen vorproduziert. Moderator «Hugo die Handpuppe» stellte sicher, dass auch neue Zuschauer über vergangene Ereignisse informiert wurden und einen Überblick erhielten.
Ein 30h Livestream bedeutet auch trotz guter Planung für die Studenten viel Arbeit, wenig Schlaf, und die eine oder andere technische Herausforderung. Rund 7’000 Zuschauer aus der ganzen Welt verfolgten und gestalteten das Manifesto von zuhause vor dem Bildschirm mit. Den krönenden Abschluss bildete das «Dada Funeral Concert» der Band Dead Brothers. Wobei das Ende eines Livestreams für die Studenten von Cast / Audiovisuelle Medien leider auch immer Abbau heisst.
Das Projekt Dada-Data gewann im Juni 2016 den Grimme Online Award in der Kategorie Kultur. Die Begründung der Jury: «Das Portal "DADA-DATA" vermittelt auf einzigartige Weise die vielschichtigen Erscheinungsformen der Dada-Bewegung. Hoch interaktiv, technisch brillant und gestalterisch aufwendig werden prägende Protagonisten samt ihren Werken ideenreich präsentiert. Kunstvermittlung, die zum Mitmachen anregt.»
Mit welchen Prozessen und Methoden kann ein gehaltvolles Abenteuerspiel für Computer entwickelt werden, welches gleichermassen Kinder und Erwachsene anspricht?
Der Videospielmarkt ist übersättigt mit Spielen, die mit grafischer Darstellung von Gewalt und stereotypen Spielfiguren um die Gunst der Spielergemeinde buhlen. Abseits dieses Mainstreams existiert eine Szene von Independent-Entwicklern, die mit neuartigen Spielkonzepten und Ideen die Vielfalt der Videospiele bereichern. Diese Independent-Spiele stellen allerdings häufig einen hohen Anspruch an ihre Zielgruppe und erreichen selten die breite Öffentlichkeit. Diese Arbeit zeigt neuartige Mittel und Wege auf, durch die ein gehaltvolles und unterhaltsames Videospiel für Jung und Alt entwickelt werden kann. Konzepte wie Meaningful Play und Gender Inclusive Game Design sowie Techniken aus der klassischen Malerei und der Bildkomposition wurden untersucht. Daraus folgernd wurde eine Methodik konzipiert, die Spielentwicklern eine Palette von Werkzeugen für die Konzeption einzigartiger und erfolgreicher Spiele bieten soll.
Einige Völkerkundemuseen in Deutschland benennen sich in letzter Zeit um. Das ehemalige «Staatliche Museum für Völkerkunde» in München heisst jetzt «Museum Fünf Kontinente», das frühere «Museum für Völkerkunde» in Frankfurt/Main «Weltkulturen Museum» und das damalige «Hamburgische Museum für Völkerkunde» «MARKK». Diese Neupositionierung ethnografischer Museen, ihre Auseinandersetzung mit ihrem kolonialen Erbe, ihren Gründungsgeschichten und den Geschichten des Zeigens und Vermittelns der Objekte «anderer» Kulturen, die häufig unter ethisch fragwürdigen Umständen in ihre Sammlungen gelangt sind, ist ein aktuell sehr relevantes Thema. Was bedeutet das für den Bildungsauftrag der Institutionen? Und wie geht man in der Vermittlung damit um?
Seit 2020 ist Rilando June Lamadjido als Kuratorin für Vermittlung, Bildung und Publikumsarbeit am MARKK tätig. Mit Fokus auf ihre Arbeit dort zeigt sie, was diese Neupositionierung für die Vermittlung im MARKK bedeutet. Welche neue Funktion hat sie? Welche neuen Potenziale können geschaffen werden? Welchen Handlungsraum gibt es? Dafür erarbeitet sie in ihrer Masterthesis die Grundlagen und zwei Konzepte für eine dekolonisierende Vermittlungsarbeit am Museum.
Mentorin: Dr. Nora Landkammer
Ko-Referentin: Prof. Angeli Sachs
Ich wurde 2000 in Neustadt an der Weinstrasse in Deutschland geboren und wuchs in Zürich auf. Meine professionelle Ausbildung als Tänzerin begann im Atelier Rainbow Tanzkunst (2007 – 2020) und bei Danse Marina Grandjean, Académie MDC (2016 – 2020). Darüber hinaus halte ich einen Titel als professionelle Goldschmiedin und absolvierte eine Ausbildung zur Bijoutière Joaillière CFC (Goldschmiedin) bei DYB (Swatch Group). Zurzeit befindet ich mich in der letzten Phase meines Studiums vor dem Abschluss als Bachelor of Arts in zeitgenössischem Tanz an der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). Für die Spielzeit 2022/23 bin ich Mitglied von Tanz Münster Studio, der Nachwuchsförderung von Tanz Münster/Theater Münster.
DIPLOMA PROJECT
«Dance in the roaring twenties»
To truly laugh, you must be able to take the pain, and play with it. - Charlie Chaplin -
Die Tänze der 20er Jahre waren schon immer eine pure Inspiration für mich, so versuchte ich bei dieser Arbeit schritte vom Charleston, Swing, Shimmy, Lindy Hop und ein wenig Stepp etc. einzubauen, was einfacher gesagt als getan ist. Meine Arbeit sollte ein kurzer lustigen trailer sein, bei dem die Zuschauer:innen schmunzeln und vergessen können, sich wieder wie ein Kind fühlen. Auch für die Tänzer:innen sollte es sich lustig anfühlen, so finde ich, je komischer man sich fühlt, desto besser. Sei albern und schikaniert euch herum, dass dachte ich mir sollte die Interaktion beim Tanz sein. Wer bekommt den Hut am Schluss? Charlie Chaplin ist ein Künstler, welcher mich Inspiriert.
«Dance of the opposites» is a short movie that portraits the natural balance that is always naturally established in the universe. It’s a representation of the freedom we can find in letting go of things we cannot control, and it shows that finding inspiration in nature can lead to freedom, mindfulness and harmony in life.
Opposites create balance, one doesn’t have meaning without the other, like shadow doesn’t exist without light.
I am Martina Balzamo, born in 2001 in the south of Italy. I started dancing when I was four years old, but dance has always been a part of me. During my studies at ZHDK, I had the opportunity to investigate many styles and techniques, which provided me versatility and a personal style. This greatly aided my first work experience at Thetaer Plauen Zwickau.
DIPLOMA PROJECT
Dancers’ Lifestyle
«Dancers’ Lifestyle» is a journey into the daily lives of the professional dancers of the company Theatre Plauen Zwickau. My goal is to demonstrate, via the dancers' own words, how lifestyle choices can impact their dance careers.
Die Tänzer haben den Raum verlassen. Zurück bleiben nur deren Schatten, welche den leeren Raum erkunden. Durch die Besucher entstehen neue Schatten, die miteinander interagieren und so Teil der Installation werden.
Oder sind die Tänzer vielleicht doch noch anwesend?
Schatten fasziniert, der eigene Schatten umso mehr. Der Schatten als Gegenüber und Abbild der eigenen Person reagiert auf jede kleinste Bewegung. Er animiert und fordert uns spielerisch auf, sich zu bewegen und performen. Gleichzeitig hat der Schatten auch eine metaphorische und philosophische Ebene. Man denke nur an das Höhlengleichnis von Platon. Ist das, was wir sehen die Wirklichkeit?
Für die Ausstellung in Athen auf Einladung von Flux Laboratory Zürich wurden die Schatten auf eine Häuserwand projiziert und so der urbane Raum in eine temporäre Bühne verwandelt, die von weit sichtbar war. In dieser Form wird die Arbeit zu einer Reminiszenz an das Theater der griechischen Antike, der Wiege der abendländischen Theaterkultur.