Studierende des Bachelor Art Education geben Einblick in ihre Kooperationsprojekte, die im 6. Semester in Zusammenarbeit mit Partnerinstitutionen entstanden sind:
«Verpackt! Design aus dem Toggenburg», Johanneum, Neu St. Johann
«Streifzüge 5», Johanneskirche Zürich
«Wir vermitteln CUPBOARD LOVE!», Gewerbemuseum Winterthur
«Gemeinsam Gestalten», Jugendrotkreuz Kanton Zürich, MNA-Zentrum Zollikon und Atelierschule Zürich
«Ästhetische Bildung für Erwachsene», Klubschule Migros
«Tüftelcamp 2018», tüfteln.ch
Die vorliegende Masterthesis ist eine Theoriearbeit im Feld der Medienwissenschaften, die sich mit der Ästhetik des Schirms beschäftigt. Gemeint ist hier nicht der Bildschirm, sondern die Medialität des Bildschirms oder allgemeiner: die medialen Bedingungen alles Bildlichen. Der vorgeschlagene Schirm-Begriff deckt sich in etwa mit dem, was écran und screen im Französischen bzw. im Englischen bezeichnen. Der Schirm ist ein flüchtiges Phänomen. Er entgeht leicht unserer Aufmerksamkeit, weil er sich im medialen Vollzug entzieht. Schwankend zwischen konkretem Objekt und abstraktem Begriff, ist sein Status unklar. Die Untersuchung folgt deshalb folgender These:
Trotz verschiedener medienteleologischer Theorien, die im Zuge der technologischen Innovation im 20. Jahrhundert die Auflösung des Mediums prophezeiten, behauptet sich der Schirm als ein widerspenstiges Stoffliches, das fest im Bereich des Sinnlichen verankert ist. Um dies zu zeigen geht die vorliegende Untersuchung den chiastischen Darstellungsmodalitäten des Mediums nach. Als theoretische Bezugsrahmen dienen ihr Aisthesis und negative Medientheorie. Darüber hinaus sucht die Arbeit mittels performativer Strategien jenen untilgbaren Rest auszustellen, welcher die Schirmoberfläche stets durchscheint.
Wer öffentlich seine Stimme erhebt, möchte etwas sagen. Zweifel an der eigenen Haltung scheinen in medialen Debatten fehl am Platz, öffentlich äussert sie fast niemand. Ein Verlust, denn sind es nicht gerade die Zweifel, die näher an das Verständnis einer komplexen Sache führen könnten, weil sie Mehrdeutigkeit und Unentschiedenheit zulassen?
In der Theoriearbeit wird dafür argumentiert, dass die Bereitschaft, an der eigenen Haltung zu zweifeln, für ein ideales Gespräch unerlässlich ist. Dieser normative Anspruch an ein Gespräch, der Habermas’schen Diskursethik angelehnt, kontrastiert mit den realen Funktionsweisen der heutigen Medien, die anderen Regeln folgen müssen.
Die Herausforderung der praktischen Arbeit bestand also darin, Ausdrucksweisen des Zweifels zu finden, die in einem publizierbaren Format öffentlich vorgeführt werden können. Entstanden ist ein Text, der sich mit dem Thema der Migration nach Europa befasst. „Zweifel – Skizzen zur Migration“ spürt Facetten der Migrationsdebatte auf, die gewöhnlich unterschlagen werden. Jeweils zwei Texte brechen, manchmal in sich, immer aber durch ihre Gegenüberstellung den linearen Diskurs auf, der sich gerade beim Thema der Flucht oft besonders starr zeigt. Die Formen des Zweifels, die dabei aufscheinen, sind vielfältig, unangenehm und anregend zugleich.
Die praktische Abschlussarbeit, mit dem Titel "Die Kritikerinnen", ist ein platonischer Dialog mit dem Fokus auf den Kunstkritikdiskurs. Drei Kritikerinnen, mit unterschiedlichen Hintergründen, treffen sich per Zufall nach dem Besuch einer Ausstellung, die sie alle besprechen werden. Sie beginnen ein Gespräch, in welchen sie über die Grundsätze, die Möglichkeiten und die Krisen der Kunstkritik von unterschiedlichen Standpunkten aus diskutieren.
Wer krank wird, muss zum Arzt und wird als dessen Gegenüber zum Patienten. Der Übergang vom gesunden zum kranken Zustand ist vergleichbar mit dem Betreten eines unbekannten Terrains, in dem sich das Zuhausesein im bisher vertrauten Körper ebenso verändert wie der Lebensalltag. Die Beziehung zur Arzt ist zentral, um die innere Landkarte der eigenen Identität für die Navigation in diesem Terrain neu auszurichten.
«Patient sein» richtet den Blick auf das Individuum in der Rolle des Patienten. Die Arbeit stellt die Interaktion zwischen Patientin und Arzt ins Zentrum der Untersuchung und geht der Frage nach, inwiefern sich Aspekte der Arzt-Patient-Beziehung unabhängig vom Krankheitsbild als spezifische Merkmale des Patientseins beschreiben lassen. Mit einer eigenen erzählerischen Verdichtung von Patienten-Interviews, welche der medizinisch-wissenschaftlichen eine dokumentarisch-publizistische Sichtweise gegenüberstellt, stellt sich die Arbeit die Aufgabe, die Erfahrung des Patientseins als nicht-fiktionale Erzählung zu vermitteln.
Für Kulturinstitutionen wird es zusehends schwierig, Aufmerksamkeit zu erzeugen. Mitunter darum betreiben einige dieser Unternehmen seit einiger Zeit vermehrt selbst „Journalismus“. Dieses Phänomen, in der Fach-Literatur „Content Marketing“ genannt, bedeutet auf verschiedenen Ebenen neue (Un)Abhängigkeiten in der Kulturpublizistik.
Im Hinblick auf diesen Umstand untersucht der Theorieteil dieser Arbeit im Rahmen einer Case Study drei Content Marketing-Produkte in der Aussenkommunikation von Schweizer Kulturinstitutionen. Der praktische Teil der Arbeit beschreibt, davon ausgehend, in Form eines Dossiers das Konzept von Fram, ein von der Kulturinstitution Südpol Luzern herausgegebenes Magazin. Im Wesentlichen bündelt und kontextualisiert die Publikation existierende Inhalte von „unabhängigen“ Medien nach eigenen Parametern. Damit will Fram nicht in einem konkurrierenden, sondern in einem partnerschaftlichen Verhältnis zu bestehenden (Kultur-)publizistischen Angeboten auftreten – ohne dabei die Ziele des Herausgebers zu vernachlässigen.
Entangled is an educational tool that aims to encourage design students to think critically. At its core it uses an interdisciplinary mix of marginal narratives from history, visual culture, contemporary issues, and design practice. Delivered via a card game, discussions, and tasks, the tool shows how critical thinking can be used to generate ideas.
Sie alle haben das gleiche Ziel: Veränderung! Und sie alle haben die gleiche Hürde, das Patriarchat. Eine dokumentarische Webserie über furchtlose Aktivisten im jüngsten Staat Europas: dem Kosovo. Im Rahmen unserer Bachelorarbeit setzen wir, Arzije Asani und Céline Stettler, uns mit der aktuellen politischen Lage der LGBTI- und Feminismus-Community und daraus resultierenden Protestbewegungen im Kosovo, auseinander. Unsere mehrteilige Webserie porträtiert verschiedene AktivistInnen im Kosovo. Über die drei Episoden hinweg stellen wir unsere Darstellenden vor, die Themengebiete, für die sie sich engagieren und zeigen persönliche Ausschnitte aus ihren Leben.
Familia ist ein Austauschprojekt zwischen Zürich und Daressalam/Tansania, in welchem es um das Zusammenkommen von Menschen aus Tansania mit Menschen aus der Schweiz geht. Es soll eine Begegnung der beiden unterschiedlichen Kulturen stattfinden indem man sich im Tanz, in der Musik, in der Geschichte und in gemeinsamen Unternehmungen kennenlernt.
Das Kurzfilmprojekt “Aphrodite” basiert auf einer wahren Geschichte, die sich Anfang 2000 in Tbilisi ereignete. Kurz nach der Eröffnung des Sexladens “Aphrodite” an der Marjanishvili Strasse wurde dieser von unbekannten Gruppierungen verwüstet und musste aus Protest der Nachbarschaft wieder geschlossen werden. Es ist kurios und zugleich tragisch: Die freie Sexualität stösst in der Gesellschaft auf einen starken religiösen und kulturellen Widerstand.
In Kooperation mit dem Schauspielinstitut der Savitribai Phule Pune University entsteht eine mobile Produktion, die sich mit den Themen Reisen und Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Die interkulturelle Zusammenarbeit bietet die Basis für ein eigenständiges indisches Kollektiv, das ab Frühjahr 2020 produzieren und im ländlichen Raum Indiens touren kann.
Im Januar reist Sasha Davydova für drei Tage ins das nebelig-verschneite Städtchen Slavonski Brod und kehrt bei Zvonko ein: Sie essen Eukalyptus-Menthol-Bonbons, hören kroatisches Radio und kochen aus den Lebensmitteln, die sich in Zvonkos Kühlschrank angehäuft haben, etwas Leichtes zu Abend. Die Performance Talking Ghosts lotet aus, wie eigens gemachte Erfahrungen durch Erzählungen Realitäten erschaffen, wie sie dokumentiert und wiederum in der Welt ausstellt werden. Was bedeutet es sich vor einem Publikum zu veröffentlichen und in sein Selbstbild einzugreifen?