Die Sammlung ist das Herzstück vieler Kunstmuseen. Seit einigen Jahren wird diese immer öfter aufgrund ihrer Ausrichtung und Entstehungsgeschichte hinterfragt. Die Kritik: Sie sind zu männlich, zu weiss und oftmals von kolonialen Unrechtsverhältnissen geprägt. Wie gehen Kunstmuseen, als öffentliche Institutionen im Auftrag der Gesellschaft, damit um? In der Thesis werden zwei aktuelle Ausstellungen von Museen untersucht, welche ihre Sammlungen und die damit verbundenen, historisch gewachsenen, kolonialen Zustände sowie deren Kontinuitäten in der Gegenwart kritisch befragten. Die zentrale Fragestellung der Thesis ist, ob die westliche Praxis des Ausstellens und Präsentierens durch einen offenen, dekolonialen Zugang neue Formen des Zeigens und damit auch andere Zugänge schaffen kann.
Die Masterthesis behandelt den Ursprung der Frauenbewegung und der Queer Theory sowie die Kunst- und Ausstellungsgeschichte rund um das Thema Queerfeminismus in der kuratorischen Praxis. Die Untersuchung bildet die Basis für die Ausstellung «Resist, Support, Inspire»
in der Roten Fabrik in Zürich. Dabei werden aktivistische kuratorische
Methoden erläutert und die kuratorische Verantwortung, marginalisierte
Kunstschaffende in einem patriarchalen und weiss-privilegierten System
sichtbarer zu machen, thematisiert. Darauf basierend, reagiert das Ausstellungskonzept «Resist, Support, Inspire» mit einer kuratorischen Intervention auf jüngste rechtsradikale Störaktionen auf die queerfeministische Kunst- und Kulturgesellschaft in Zürich, indem es die künstlerischen Positionen von Gilles Smrkovsky, Ianic Cortes
Santos, Wassili Widmer, Ivy Monteiro, Dario Callerame, Talaya Schmid,
Robin Lütolf und Joëlle Bischof, Jeanne Jacob, Melody Chua und Latefa
Wiersch versammelt.
The thesis mainly focuses on the expression of ancient Mesopotamian mythology and traditions in contemporary art with the subject of «collective memory». The thesis attributes importance to oral history by the Mesopotamian origin stateless nations, whose written sources and cultural assets have been threatened by hegemonic states throughout history. While emphasizing the importance of collective memory in its social development and investigating the place of mythology in social history, the impact of oral history on culture, memory and recollection is frequently emphasized. The thesis looks into works of artists and curators such as Hito Steyerl and Serhat Kural who are influenced by the cultural production of the Mesopotamian geography and express this with their art.
The «Conches Annex» of the Ethnographic Museum of Geneva was developed to house the recently purchased «Amoudruz collection»; containing an extensive and classified variety of objects from the local alpine region. The curators had great ambitions for these newly acquired objects, most notably the objective to «decolonize» the Alps, which was said to be long appropriated since the eighteenth century through literature, travel tales and nationalist narratives.
The term «colonize» is omnipresent in many discourses today, and its use is heavily associated with European imperialist economic missions on external territories for the purpose of trade, labour, and national or religious expansion. The main question for this thesis is the following: Can the term «colonize» also be used in the context of early industrialization on European territory, which was followed by vast urban expansion and exploitation of rural territories and communities?
Ein Überdenken unserer Lebensweise und das Anerkennen der Verflechtung und gegenseitigen Abhängigkeit aller Lebewesen ist angesichts der planetarischen Krise dringend erforderlich. Kunstinstitutionen, die sich mit Fragen der Gegenwart beschäftigen,
nehmen die Thematik der Beziehung von Menschen zu ihrer Lebensumwelt vermehrt in den Fokus. Die Thesis untersucht Ansätze, die sich einer kritischen Praxis zuwenden und kuratorische Situationen als fluide Gefüge aus menschlichen und nicht-menschlichen Teilnehmenden verstehen. Kuratieren als relationale Praxis kann dominierende Narrative herausfordern, Verbundensein zwischen menschlichen und nicht-
menschlichen Akteur:innen anregen und Care-Beziehungen fördern.
Letztlich gilt es, kuratorische Praktiken weiterzuentwickeln und Ausstellungen als Kontaktzonen und Foren der Verhandlung und zu gestalten.