Lachen der vorbeigehenden Studierenden. Ein Linienmuster am Boden. Glas, Durchsichten, Spiegelungen. Ping-Pong; Geräusche aus dem nahen Industriequartier. Eine Lifttür, die sich öffnet.
Installative Arbeiten mit Klang und Bild nehmen akustische, visuelle und atmosphärische Charakteristiken eines Standorts auf und thematisieren das Zusammenspiel der Sinne. Sie basieren stark auf allgemeinen Wahrnehmungsaspekten; die üblicherweise angenommene Autonomie von Bild und Ton verschmilzt, wenn die Sinnesbereiche sich verbinden, und es treten besondere Aspekte hervor.
Die verschiedenartige Ausrichtung unserer beruflichen Aktivitäten - Dozentin für Theorie der Gestaltung und Kunst (Sprenger) sowie Musiker/Komponist und Künstler (Peter) - soll explizit in Wochengestaltung einfliessen:
Die erste Hälfte der Woche dient Experimenten und Übungen zu Wahrnehmung und Intervention, dem genauen Beobachten und Beschreiben von akustischen und visuellen Ereignissen, dem Kennenlernen von Werken aus Vergangenheit und Gegenwart (u. a. von Alvin Lucier, Christina Kubisch, Jenny Cardiff, John Cage, Max Neuhaus, Vlatka Horvat, Streuli/Gallio, Rüegg/Heyer).
In der zweiten, praktischen Wochenhälfte erarbeiten die TeilnehmerInnen in Gruppen kleine Projekte, bildnerisch/akustische Kompositionen mit installativem Charakter. Umweltelemente des gewählten Raumes werden zum Ausgangsmaterial. Interaktion ist mitgedacht und wird im Rahmen des technisch Bewältigbaren berücksichtigt.
Mit welchen Mitteln und Inhalten lässt sich die Musikübersetzung in Gebärdensprache durch Musikvisualisierungen gestalterisch weiterentwickeln? Musik ist eine Sprache der Emotionen und nicht nur ein rein auditives Ereignis. In dieser Arbeit wurden Musikvisualisierungen für gehörlosen Menschen an Live Konzerten in Zusammenarbeit mit Gehörlosen gestaltet, und dabei Visualisierungsstile in Kombination mit der Gebärdensprache entworfen und weiter entwickelt.
Wo könnten gehörlose und hörende Menschen besser aufeinandertreffen als auf der Bühne, wo den visuellen Möglichkeiten keine Grenzen gesetzt sind? Zusammen mit hörenden sowie gehörlosen Spielern wurde nach visuellen Ausdrucksmöglichkeiten auf der Bühne gesucht und auf dieser Suche stets der Frage nach unserer eigenen Kommunikation untereinander nachgegangen.
Als Mode- und Grafikdesignerin stelle ich visuelle Stereotypen der Sportmode in Frage, und transformiere bekannte Codes zu lustvollen, assoziativen Welten. In Zusammenarbeit mit dem Sportschuhhersteller „On“ kreiere ich eine neue Ästhetik, um die rein technologischen Darstellungsweisen zu brechen. Mithilfe von 3D-Programmen transformiere ich den Schuh in Texturlandschaften. Die entstandenen Bilder werden in einer Publikation zusammengefasst. Ergänzend entsteht ein Video-Teaser, der den Schuh in Bewegung und Atmosphäre zeigt, denn Mode wirkt erst, wenn sie sich bewegt.
Eine 3D-Animation informiert auf attraktive Weise über aktuelle Forschung zur Therapie gegen eine spezifische Art von genetischer Blindheit. Basierend auf einer Untersuchung der Verwendung von 3D-Modellen, Storytelling und weiterer Gestaltungselemente bestehender Animationen zeigt sich ein neuer Weg zur Darstellung von pharmakologischen Prozessen und des Formenreichtums ihrer mikrobiologischen Welt.
In dieser Arbeit wird ein virtueller Lichtraum mit verschiedenen Farbstimmungen und Lichtsituationen konstruiert. Eine animierte Kamerafahrt durch den imaginären Raum zeigt komplexe räumliche Situationen mit zum Teil irritierenden Effekten, wie Spiegelungen und Transparenzen, wodurch sich klar strukturierte Räume in Bildflächen auflösen und umgekehrt, und so die Orientierung teilweise erschwert wird.
Das Wechselspiel wird durch Töne und Alltagsgeräusche wie Schritte oder das Zuschlagen von Türen unterstützt, was in der Animation dramaturgische Abläufe entstehen lässt (Tonspur von Jan Schmidli).
Die Studenten des 4. Semesters 2013 sind dem Phänomen der viralen Verbreitung von Online Videos nachgegangen. Sie erstellten Konzepte für eigene Videos und deren Distribution – mit dem Ziel, möglichst viele Klicks zu generieren.
In dem dreiwöchigen Modul «Viral Video» unter der Leitung von Nico Lypitkas und Assistent Eric Andreae entstanden vier Videos, welche im Rennen um Klicks gegeneinander antraten:
Das Video «Pink - Nice Try» ist der Versuch, das Musik Video von der Sängerin Pink eins zu eins mit «normalen Menschen» nachzustellen und im Video den direkten Vergleich aufzuzeigen. Musik Videos geniessen eine grosse Beliebtheit auf Youtube.
Das Video mit dem Namen «Roboy: Humanoid Robot singing & having fun» portraitiert den Roboter namens Roboy. Gleichzeitig mit der Veröffentlichung des Roboters, einer Erfindung des Schweizer Professors Rolf Pfeifers, wurde das Video online gestellt. Das Team versuchte somit das ohnehin schon grosse Medieninteresse zu nutzen und so Klicks zu generieren.
«Best Kittycat Song feat. Grumpy Cat» liess die Katzen tanzen. Katzenvideos gehören zu den meist geschauten Videos im Internet. Das Team animierte trashige Katzenbilder über einem selbstkomponierten Lied über Katzen und Grumpy Cat. Passend zum Video wurden zusätzlich eine Facebookseite und ein Account bei Twitter erstellt.
«Stupid guy puts his beard on fire» inszeniert ein missglücktes Experiment, welches durch eine spektakuläre Stichflamme auf sich aufmerksam machen soll. Das Video wirkt spontan gefilmt, obwohl die meisten Kommentare schnell bemerkten, dass das Video ein «Fake» sei.
Der letzte Tag des Moduls war zugleich der Startschuss zur Distributionsphase, welche einen Monat bis zum Cast / Audiovisual Media Kolloquiumstermin am 26.04.2013 andauerte. An diesem Stichtag wurde ausgewertet, welches der Video, ohne einen Rappen Werbeausgaben, am meisten Aufrufe erreicht hat.
Mit über 30'000 in einem Monat erreichte das Video «Best Kittycat Song feat. Grumpy Cat» mit Abstand am meisten Zuschauer. Bis heute hat das Video über 7’000’000 Aufrufe und beinahe 7’000 Kommentare. «Finally a song about me», wie ein User auf Youtube kommentiert.
Blass und leise ist das Rauschen zu hören. Das kratzige Geräusch, mit dem ein unheilvoller Fluch eine Stadt befällt. Nur eine mysteriöse Fremde mit lilafarbenen Haaren und einer Violine scheint zu wissen, wie man diesen unerwünschten Gast wieder vertreiben kann. Doch zuerst muss sie ihn finden.
Für mich ist die <i>Blaue Stunde</i> mehr als nur ein Naturphänomen, das zweimal täglich auftritt. Sie war während dem Projekt eine aussergewöhnliche Begleiterin, wenn auch etwas unzuverlässig, da ihr Auftreten einem stetigen Wandel des Wetters und der Jahreszeiten unterworfen ist. In der blauen Abendstunde herrscht eine harmonische Ruhe, in der ich mich entspannen, und dem Farbenspiel hingeben kann. Das Himmelsblau hat während dieser Zeit eine dem Kunstlicht ebenbürtige Strahlkraft und taucht die urbane Landschaft in einen blauen Ton. Dieser Ton steht ihm Kontrast zum gelben Kunstlicht. Beim Aufeinandertreffen des kühlen Blau und des warmen Gelb entstehen neue Farben die sich im Verlauf der blauen Stunde stetig ändern. Architektonische Flächen werden zu Trägern gelber und oranger Lichter, die Schatten färben sich von blau bis violett. Diese Farbenspiele habe ich fotografisch untersucht.
Mit Hilfe der emanzipatorischen pädagogischen Position von bell hooks und der lernendenzentrierten Didaktik von Christoph Arn blickt die Masterarbeit von Julia Hodel kritisch auf die eigene Unterrichtspraxis und reflektiert Haltungen, Erkenntnisse und Widersprüche, aber auch Ansprüche an Lehrpersonen. Dabei werden Situationen im Schulzimmer über die Erinnerung der Autorin analysiert. Es wird beschrieben, welche Überlegungen in Entscheidungssituationen auftreten und inwiefern sie daran anschliessende Handlungen beeinflussen. Ausgehend von dieser Analyse werden Haltungen und Ansätze, die Bildung als ein transformatives Lernen durch Begegnung denken, beschrieben. Gleichzeitig wird aufgezeigt, dass Lehrpersonen oft mit widersprüchlichen Erwartungen konfrontiert sind, die in bestimmten Momenten zu Interessenskonflikten und Verunsicherung führen. Die Arbeit möchte den Hintergrund dieser widersprüchlichen Erwartungen sowie die Aufgaben der Schule generell mit Hilfe der theoretischen Positionen von hooks und Arn in einem grösseren gesellschaftlichen Zusammenhang verorten.