Im Grundlagenmodul Zeichnung_Animation lernen die Studierenden des 1. Semesters unterschiedliche zeichnerische Verfahrensweisen und Animationsmethoden kennen. Durch das Verfolgen einer übergeordneten individuellen Thematik werden Spuren, Fragmente und Skizzen digitaler Entwürfe als Grundlage für den Transfer ins analoge Medium entwickelt.
Menschen zeichnen in Zeiten sozialer und physischer Distanz
Diese Online Exkursion führt uns zu einem Mitmenschen. Eine Person wird mit einer Online-Kamera «besucht», während die Kursteilnehmenden online dabei sind. Sie zeichnen nach der Anschauung einer Live-Übertragung auf ihrem Monitor.
Die Situation steht bewusst im Kontrast zum «normalen» Menschenzeichnen in einem Schulraum. Die Möglichkeit, dem Körper des beobachteten Menschen sehr nahe zu kommen, ist nur ein Beispiel. Die kleine Online-Kamera geht an Orte, an welche eine Gruppe von Zeichnenden nicht hingelangt. Zudem bestimmt die dozierende Person, was genau im Bildgeviert erscheint. Die Teilnehmenden müssen sich mit einer gegebenen Bildkomposition auseinandersetzen. Individuelle Perspektiven, Sichtweisen und Fokuspunkte existieren nicht. Eine Reihe neuer Fragen werden in dieser Situation aufgeworfen. Diese werden zeichnend und malend und in einer Diskussion reflektiert.
Beispiele für Fragen, welche sich aus der Situation ergeben könnten:
– Inwiefern unterscheiden sich Arbeiten, die ab Monitor gemacht werden von solchen die im Raum entstanden sind?
– Kann ich von der gegebenen Bildkomposition profitieren?
– Resultiert das Arbeiten ab Monitor, ab Projektion oder im Raum in unterschiedlichen Bildgestaltungen?
– Inwiefern unterscheiden sich Arbeiten, die in Einzelarbeit vor dem Monitor enstanden sind, von solchen, die in einer Zeichengruppe enstanden sind?
– Was kann zur Verantwortung der filmenden Person gesagt werden?
– Wie wirkt sich visuelle Nähe in virtueller Distanz, bzw. Intimität in einer virtuellen Realität auf unser eigenes Körperbild aus?
Das Projekt beinhaltet drei Herausforderungen:
– Alleine zeichnen und malen von gegebenen, live übertragenen Bildern ab Monitor
– Reflektion über die Art und Weise, wie physisch und sozial distanzierte Mitmenschen dargestellt weden
– Austausch über Arbeiten und Erfahrungen und Anscihten zum Thema «Online»
Grundlagenmodul Profil Medien, 1. Semester
Das Toni-Areal als Bühne und Plattform, Kontext und Aktionsraum, Hintergrund und Quartier: Wir erkunden die neue Umgebung mittels Fotografie, suchen und kreieren Handlungsanweisungen in der Architektur und eignen sie uns an. Wir reagieren performativ auf Vorhandenes und agieren in (halb-)öffentlichen Räumen. Wir setzen Zeichen, um Bedeutungen zu verstärken, zu verzerren oder zu verwandeln, um zu erzählen, zu erinnern und Neues zu erschliessen. Dabei gilt es, die persönliche gestalterische Haltung zu reflektieren sowie mediale und künstlerische Strategien bewusst einzusetzen.
Ein Ausschaffungsgefängnis am Zürcher Flughafen. Als Teil der Gefängnisgruppe des Solinetzes besucht die Regisseurin regelmässig die Inhaftierten, die auf ihre Ausschaffung warten. Die Kamera darf nicht in das Gefängnis, doch durch das Erzählen öffnet sich der Blick auf das Schicksal der Gefangenen.
«In meiner Kindheit, wie war das damals?» Der Frage vom Anfang steht am Ende ein Kurzfilm gegenüber, der nach Antworten sucht. Der Film erzählt fragmentarisch Familiengeschichten aus meiner Kindheit. Die Eltern und der Bruder beschreiben vor laufender Kamera die Zeit von 1976–1991. Sie sprechen zwar über Wohnung, Quartier und die Berge, inhaltlich drehen sich die Gespräche aber um das, was damals zwischenmenschlich vorhanden war, aber auch um das, was fehlte.
Das Video setzt sich zusammen aus verschiedenen Bausteinen. Familienfotografien aus den 1970er und 1980er Jahren und aktuelle Videoaufnahmen verbinden die Bruchstücke der Gespräche und veranschaulichen das Gesagte. Wenn es Zeit braucht, um das eben Geäusserte zu verarbeiten oder es zu verdeutlichen, ist das Publikum mit einer Animation konfrontiert. Die animierten Sequenzen greifen Aspekte des Erzählten auf oder kommentieren dieses subtil, poetisch, melancholisch und nostalgisch.
Praxisprojekte, um Teilhabe in und an der Öffentlichkeit zu ermöglichen
Was sind aktuelle postmigrantische Positionen in den Künsten – und was haben sie mit uns zu tun? Im Rahmen dieses Projekts werden unterschiedliche studentische gestalterische, künstlerische und vermittelnde Projekte entwickelt, die sich mit der postmigrantischen Gesellschaft befassen. Wir hinterfragen unterschiedliche Auffassungen davon, wer gemeint ist, wenn von «wir» die Rede ist, und regen dadurch Neuverhandlungen von Gemeinschaften und Wir-Identitäten an.
Methoden:
Das Projekt ist mit drei Lehrveranstaltungen verbunden, die das Projektteam im Frühlings- und Herbstsemester 2022 durchführt. Zwei davon sind überdepartemental. Diese ermöglichen den interessierten Studierenden, sich vor ihren Projektplanungen mit diskriminierungskritischen, post-kolonialen und feministischen Perspektiven auseinanderzusetzen und dadurch die eigene künstlerische und gestalterische Praxis zu reflektieren. Im Rahmen der Veranstaltungen lernen sie Praktikerinnen und Praktiker kennen, die über ihre Projekte und Erfahrungen berichten. In interdisziplinären Gruppen entwickeln sie anschliessend ein eigenes Projektdesign für ein Vorhaben, das sie im Rahmen von «ZHdK postmigrantisch» in einer Öffentlichkeit umsetzen (z.B. im öffentlichen Raum, an einer Schule, in einer NGO, in einer Galerie, auf einer Bühne, etc.).
Zielsetzung:
Ziel ist die Generierung einer Öffentlichkeit durch die studentischen Teilhabe-Projekte auf Basis der künstlerisch-gestalterischen Praxis der Studierenden. Dabei setzen sich alle Projektbeteiligten mit postmigrantischen Erfahrungen und Lebensrealitäten sowie Repräsentationskritik auseinander. Darüber hinaus lernen sie künstlerische Potenziale der institutionellen und strukturellen Kritik kennen und üben sich darin, damit zu experimentieren.
Schlussfolgerung:
Innerhalb der Curricula an der ZHdK gibt es nur wenige Möglichkeiten, Praxisprojekte zu entwickeln, die sich auf unsere aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse beziehen. Die Verbindung von Lehrveranstaltungen mit individuellen, interdisziplinären studentischen Projekten versucht diese Leerstelle zu adressieren.
Die Masterthesis befasst sich mit der Thematik der Digitalisierung von Kulturvermittlung und deren Auswirkungen auf partizipative Prozesse. Es wird ausgehend von der aktuellen Situation einer globalen Pandemie und den damit verbundenen Veränderungen in musealen Institutionen nach Chancen und Schwierigkeiten der Digitalisierung in Bezug auf das Einbinden unterschiedlicher Stimmen in museale Entscheidungs- und Deutungsprozesse gefragt.
Dabei wird die digitale Co-Kreation, die als Einbinden von Besuchenden und museumsexternen Personen über digitale Medien in die Produktions- und Konzeptionsprozesse von Ausstellungen verstanden wird, als partizipative Vermittlungsmethode definiert und untersucht.
Brooke Jackson untersucht, welches transformative Potenzial eine solche Vermittlungsmethode birgt, wie weit die museale Deutungshoheit abgebaut werden könnte und wie eine Selbst-Repräsentation unterschiedlicher Öffentlichkeiten erreicht werden kann. Dabei werden auch Hierarchien und Ausschlussmechanismen des digitalen Raumes berücksichtigt.
Mentorin: Prof. Angeli Sachs
Ko-Referentin: Dr. Nora Landkammer
Wie zeigt sich die Jugend 2014? Wie kleidt sie sich? Wie kopieren und interpretieren heutige
Jugendliche Bekleidungscodes? What do young people look like in Zurich in 2014? How do they dress? How do they copy and interpret fashion codes?
Das Erwachsenwerden ist für jedes Individuum ein einmaliges Ereignis – es ist eine Zeit des Umbruchs und Identitäten werden neu gefunden und gefestigt. “Yolo – you only live once” ist eine ethnographische Studie. Portraitiert wurden Zürcher Schulklassen aus mehreren Stadtbezirken und aus verschiedenen Bildungsstufen mit dem Fokus auf die Bekleidung. Durch Workshops und Spiele entsteht eine Sammlung von Artefakten wie Aufsätze, Fotos und Steckbriefe der Jugendlichen selbst. Die Ergebnisse werden in aufgearbeiteter Version in der Ausstellung „Fashion Talks“ als Sonderbeitrag im Gewerbemuseum Winterthur gezeigt. Ziel der Ausstellung ist es, zu vermitteln wie heutige Zürcher Jugendliche aussehen, welches Bekleidungsverhalten sie pflegen und wie sie über und mit Mode kommunizieren. Der angewendete Methodenmix aus der Forschung wird für das Museum in verschiedene Vermittlungsworkshops transferiert.
It is an experimental piece of interdisciplinary mixed media that incorporates Hip Hop music and Chinese calligraphy. (Music produced by Kahoo Yang, a beat maker from China)
With long studying of Chinese calligraphy, Dai has generated her own understanding and style of writing. However, she also gets confused by some questions from time to time. She wants to ask, argue, and answer her own questions by means of a planned experiment. Instead of contemplating, she wants to listen to the audience.
It is a work to challenge herself as well as the audience.
Wölfinnen! Oder was passiert, wenn der Protagonist namens Romeo oder von mir aus Brad (oder Adam?) nicht auf der Bühne auftaucht, die Frauen ihre passive Rolle satt haben und die Geschichte endlich selber in die Hand nehmen? Was ändern! Eingreifen, anstossen, ins Rollen bringen! Aber wie? Wer wollen sie sein? Und woran um Himmels willen orientieren sie sich?
Und was, wenn sich der Weltenwald eben doch nicht so leicht in rot bekappte Opfer und bös behaarte Beutemacher einordnen lässt?