Ich bin Tänzerin, Tanzpädagogin, Choreografin und Mutter und lebe in Zürich. Tanz ist mein Mittel, mit der Welt zu kommunizieren. Ich unterrichte Kindertanz und leite in unterschiedlichen Kontexten Trainings für professionelle Tänzer:innen. Ich bin Mitglied von «Kollektiv F» aus Bern. Wir kreieren Stücke für ein junges Publikum und waren associated artist der Dampfzentrale Bern von 2017-2019. Ich interessiere mich für Formen eines gleichberechtigten Miteinanders, für soziale Codes in Körperarchiven und für künstlerische Formate, die physische Realitäten nebeneinander sichtbar
machen.
DIPLOMPROJEKT
«Die Idee findet ihren Weg»
Wann ist ein Kollektiv überhaupt ein Kollektiv und mit welchen Methoden gelingt kreatives Schaffen im Kollektiv? «Die Idee findet ihren Weg» ist eine Toolbox, ausgestattet mit einem Handbuch, einem Spielkarten-Set und
Joker-Karten. Gruppen, die sich zu einem kollektiv formieren oder sich mit kollektiven Vorgehen auseinandersetzen wollen, können sich im Spiel konkreten Situationen aus dem Alltag eines Tanzkollektives stellen und treffen darin gemeinsam Entscheidungen. Das Spielkarten-Set versteht sich als Gesprächsleitfaden und hilft, zu den Kernfragen des eigenen Kollektives vorzudringen.
Die Kinder von Babel - eine musikalisches Abenteuer mit Taymaz, Sofiia, Apsarah, Loghithan, Omar und Gabriele. 6 Luzerner Kinder mit Migrationshintergrund, die in der klassischen Musik eine gemeinsame Sprache finden.
Im Diplomprojekt von Sarah Maria Freiermuth wird das Dorf als Institution betrachtet und untersucht, inwiefern durch die künstlerische Intervention der Kinder-Taskforce Transformationsprozesse in Gang gesetzt werden können, die eine Verschiebung der Machtverhältnisse zwischen Erwachsenen und Kindern bewirken.
Die Kinder-Taskforce versammelt sich und bewegt sich mit einem grossen, roten Wagen, der jederzeit in eine Denkzentrale verwandelt werden kann, durchs Dorf. Mit dieser mobilen Szenografie nimmt die Kinder-Taskforce Plätze im öffentlichen Raum ein und untersucht, wo Kinder im Dorf mitgedacht werden und wo nicht. In performativen Anlagen treffen die Kinder auf die bestimmenden Erwachsenen und führen Dialoge, die bis dahin nicht geführt wurden.
Im Kinder-Café wird die Utopie der Kinder ausgetestet: Der ehemalige Tante-Emma-Laden verwandelt sich in diesen Ort der unmöglichen Möglichkeiten. Ein Kinder-Café nur für Kinder. Ein autonomer Raum mit gratis Glace, in welchem die Kinder selber aushandeln, wie sie sich hier versammeln wollen.
Im Kinder-Café werden die Kinder zu Gastgeber*innen des Show&Tells und bestimmen, wer der Erwachsenen im Publikum wieviel Glace bekommt. Mit klebrigen Fingern hören diese von Adultismus, Try-Out Institutions, gegenhegemonialen Interventionen, Utopien und den kleinen und grossen Bewegungen, die die Kinder-Taskforce in Gang gesetzt hat.
Pfarrer Stephan leitet seit 12 Jahren den Gottesdienst in der Gemeinde Fischbachau. Seitdem Tod seiner Ehefrau und den immer weniger werdenden Gästen in der Kirche, zweifelt er zunehmend an der Existenz Gottes. Als eines Tages ein Investment Banker nach einem Gottesdienst auftaucht und ihm sagt, dass die Gemeinde für den Verkauf der Kirche gestimmt hat, bricht seine Welt komplett zusammen. Verzweifelt sucht er einen Weg aus der Misere und als alle Hoffnung erloschen scheint, klopft ein junges Paar Malik und Farhunda welches auf der Flucht ist, an seiner Tür und bittet ihn um Kirchenasyl.
Die praktische Abschlussarbeit, mit dem Titel "Die Kritikerinnen", ist ein platonischer Dialog mit dem Fokus auf den Kunstkritikdiskurs. Drei Kritikerinnen, mit unterschiedlichen Hintergründen, treffen sich per Zufall nach dem Besuch einer Ausstellung, die sie alle besprechen werden. Sie beginnen ein Gespräch, in welchen sie über die Grundsätze, die Möglichkeiten und die Krisen der Kunstkritik von unterschiedlichen Standpunkten aus diskutieren.
Kunst ist Spiegel und Treiber gesellschaftlicher Transformationen. Inwiefern gilt dies auch für Kunstinstitutionen? In seiner Masterarbeit nimmt Ugo Pecoraio die Transformationspolitiken von Kunstinstitutionen in den Blick. Am Beispiel von Kunstmuseen zeigt er auf, dass Transformation in diesem Kontext häufig lediglich äusserlich auf der Ebene der Repräsentation stattfindet, während die internen institutionellen Strukturen unverändert bleiben: Hinter den Fassaden spektakulärer Neubauten und umgenutzter historischer Gebäude dominieren nach wie vor hierarchische Organisationsformen. Pecoraio fragt, wie Blockchain-Technologie und Dezentralisierte Autonome Organisationen so in die (künstlerische) Institutionskritik und Institutionsentwicklung integriert werden könnten, dass eine Transformation hin zu flacheren Hierarchien und gerechterer Machtverteilung in Kunstinstitutionen möglich wird.
Die Mission des „Projekt RAUMSTATION“ besteht in der Anbahnung gemeinsamen Tuns zwischen Kindern und Studierenden im Rahmen der Hochschullehre. Dafür wurde im Zuge einer Lehrveranstaltung zwischen der Pädagogischen Hochschule Freiburg (DE) und der benachbarten Grundschule ein Forschungsinstitut auf Zeit für Studierende und Kinder gegründet. Austragungsort war die RAUMSTATION- ein multifunktionaler begehbarer Holzkubus, der für die Projektdauer als Arbeitsort, Treffpunkt und Informationsträger auf dem Campus-Gelände stationiert wurde und Raum für kontingente Bau-, Forschungs- und Gestaltungsprojekte ermöglichte.
Im Präsentationsformat Show & Tell gibt Noemi Kriener, Projektleiterin und Zentrale der RAUMSTATION, Einblicke in Anbahnung, Durchführung und Perspektiven des Projektes und berichtet über offene Türen und strukturelle Stolpersteine der Pädagogischen Hochschule im Projektverlauf. Sie verknüpft dabei wissenschaftliche, künstlerische und pädagogische Zugänge zum Thema „Raum“ und reflektiert wie diese durch die Try-out-Institution RAUMSTATION performative Wissensgenerierung zwischen Kindern und Studierenden ermöglicht hat.
Nach Erika Fischer-Lichte ist das performative Kunstwerk ein Ereignis, das als wesenhaft selbstreferentiell und wirklichkeitskonstituierend zu gelten hat. Performative Kunst ist an den konkreten Augenblick ihrer Aufführung gebunden, sie muss erlebt und erfahren werden. Mein Interesse gilt unter anderem den wirklichen Effekten, welche diese spezifische «Theaterwirklichkeit» haben kann; für den Akteur sowie für die Zuschauer, die nach Erika Fischer-Lichte und der Akteur-Netzwerk-Theorie (nachfolgend ANT genannt) auch Akteure sind. Die Theorie stellt menschliche und nichtmenschliche Akteure (Aktanten) auf eine Ebene. Sie wurde innerhalb der Wissenschaftsforschung entwickelt, um, schlicht formuliert, der Frage nachzugehen, unter welchen Bedingungen Wissen zustande kommt.
Innerhalb des praktischen Teiles folgt die performative Untersuchung der Leitfrage: Wie kommt die Aufführung, welche der Zuschauer unmittelbar sieht, zustande? Unter dieser Frage subsumieren sich die Folgefragen: Was sind die Bedingungen dieses Zustandekommens der Aufführung, die zwangsläufig den künstlerischen Prozess und dessen Ergebnis bestimmen? Durch diese Fragen und das signifikante Setting im Kontext künstlerischer Forschung, in dem die Arbeit einzuordnen ist, soll die spezifische Evokation von Erkenntnispotentialen durch wissenschaftliche und künstlerische Verfahrensweisen innerhalb der darstellenden Künste, namentlich dem Theater, untersucht werden.
Mittels Verfahren aus der ANT und der Pedologie soll der künstlerische Prozess im Rahmen einer Aufführung materialisiert und untersucht werden. Die performative Untersuchung folgt dabei grösstenteils dem Text «Zirkulierende Referenz» von Bruno Latour. Er handelt vom Urwald und von der Savanne in der Nähe von Boa Vista und bietet zwei konkrete Bezüge an: einerseits die Methode, das eigene Schaffen zu beobachten und analysieren, andererseits schlägt der Text eine Antwort auf die Frage vor, wie Wissen hergestellt wird.
Mit der Beschreibung und Analyse von Übersetzungsprozesses aus diesen Text soll der Prozess der Aufführungswerdung sowie dessen Bedingungen sichtbar gemacht werden. An der Aufführung soll nicht die Aufführung gezeigt werden, sondern Schritte des Probenprozesses. Selbstverständlich ist die «Nicht-Aufführung» auch eine Behauptung, denn der Probenprozess wird (wieder-)aufgeführt. Doch liegt der Fokus klar auf der Probe. Der Probeprozess ist eine Versuchsreihe, die in der Aufführung ihr Ergebnis findet. Proben ist also ein forschender Prozess und hat zum Ziel, die «Welt», zumindest jene, die an der Aufführung «gezeigt» (erlebt) wird, zu erschliessen.
"Mit sechs jungen Partyveranstalter*innen und einem Szenografen und Kunstvermittler haben wir den Prozess des Hineingehens in einen Club (Gaskessel Bern) in den Fokus gerückt um den Moment des Eintretens durch performative und installative Interventionen als potentieller Verlernprozess unserer patriarchalen und rassistischen Sozialisierung zu gestalten. Dabei haben wir den Blick auf uns selber sowie die Institution Gaskessel gelegt, um Momente der strukturellen Diskriminierung zu entdecken, verstehen und zu verändern.
Es sind verschiedene performativ installative Schleusen für den Partybetrieb entstanden, sowie eine Lecture Performance in der ich den Projektprozess anhand von biografischen Erfahrungen sowie dem theoretischen Diskurs um strukturelle Diskriminierung reflektierte"
Durch welche Praktiken wird in ihr Wissen strukturiert und verbreitet? Und wie nutze ich sie künstlerisch als Display, um Wissen anders zu strukturieren?
In ihrer Masterarbeit «Die Schulvitrine» bringt Hannah Raschle drei pädagogische Objekte zum Sprechen. Molekülmodell, Steinprobe und Eule erzählen von ihrer Herkunft, Berührungspunkte mit Menschen und über den Alltag im Gymnasium.
Die Arbeit geht der Frage nach, inwiefern durch die Wissensvermittlung mittels des Präsentationsmediums «Schulvitrine», traditionelle Wissenssysteme aufrecht erhalten werden und befragt dabei gleichzeitig, wo das Mobiliar und die Objekte der Schulgänge ein narratives Potential für eine kritische Welt(en)annäherung aufweisen.
Mentorierende:
Prof. Hannes Rickli
Dr. phil. Ines Kleesattel
Tief versteckt im Schwarzwald liegt Triberg, die Geburtsstadt der Kuckucksuhr. Seit Jahrhunderten wird hier das Kultobjekt traditioneller Handwerkskunst angefertigt, wodurch unzählige Touristen angezogen werden. Doch nach dem grossen Boom in den 80er Jahren hat die Kuckucksuhr und mit ihr auch die Stadt zusehends an Attraktivität verloren. Gegenwärtig gleicht Triberg einer Geisterstadt. Inmitten verlassener Restaurants und Souvenirshops ist ein Kampf der Triberger um die letzten verbliebenen Touristen entbrannt. Die Stadtbewohner stellen sich die Frage, ob diese jemals wiederkehren werden. Der Film zeichnet das Porträt einer Stadt nach, die im Zuge der Globalisierung den Anschluss verloren hat. Es handelt sich hierbei um eine Suche mit der Fragestellung, inwiefern gelebte Traditionen in der gegenwärtigen Welt noch eine Zukunft haben. Es ist ein humoristisch pointierter Dokumentarfilm mit einer nicht geringen gesellschaftlichen Relevanz. Alles tickt in Triberg, nur die Zeit selbst scheint dort stehen geblieben zu sein.
Diese Arbeit handelt von den Schmerzen einer unglücklichen Liebe während meiner Jugendzeit und verbindet Texte mit Bildern. Ich habe eigene Gedichte geschrieben und diese in Bildern ausgedrückt. Dabei erforschte ich mich und meine Gefühle. Mit meiner Arbeit versuchte ich, Enttäuschung, Herzschmerz und die zerrüttete Seelenlandschaft darzustellen.