In ihrer Masterarbeit untersucht Mareen Wrobel, wie Ausstellungen durch Storytelling an gesellschaftlichen Diskursen teilnehmen können. Am Beispiel einer Ausstellung im Stapferhaus Lenzburg analysiert sie Storytellingpraktiken natur- und kulturhistorischer Museen und fragt nach deren Übertragbarkeit auf Kunstausstellungen. Wrobels Arbeit führt in Storytelling, Narration und Szenografie ein und zeigt auf, wie multidisziplinäres Geschichtenerzählen in Ausstellungen komplexe Themen zugänglich machen und die aktive Teilhabe des Publikums fördern kann.
Für die documenta fifteen führte das Kollektiv ruangrupa, das die künstlerische Leitung der Weltkunstschau übernahm, die lumbung-Praxis ein. Sie leitet sich von einer kollektiv genutzten Reisscheune ab und beruht auf sieben Werten, mit denen in einem gemeinschaftlichen Miteinander Ressourcen geteilt werden, um auf eine gleichberechtigte Zukunft hinzuarbeiten. Inwiefern diese Prinzipien für die Ausstellungsrundgänge geltend gemacht wurden und wie die sobat-sobat die lumbung-Praxis für ihre Arbeit als Kunstvermittler:innen produktiv machten, untersucht Desirée Hieronimus anhand teilnehmender Beobachtung, Aktionsforschung und durch ein Fokusgruppengespräch mit weiteren Vermittler:innen. Auf dieser Grundlage sowie mit Bezug auf vergangene Konzepte der documenta-Vermittlung werden vier vermittlerische Strategien herausgearbeitet.
Bastian Riesen setzt sich, ausgehend von Karen Barads Buch «Meeting the Universe Halfway» und dessen Schlüsselbegriff der Diffraktion, mit Narration auseinander. Auf der Suche nach alternativen Formen der Geschichtenerzählung wird das Potenzial des Comics bzw. der Graphic Novel sowohl theoretisch wie auch praktisch untersucht – immer ausgehend von der empfundenen Notwendigkeit, bestehende hegemoniale Narrationsstrukturen zu hinterfragen. Barads Verständnis von Diffraktion, Entanglements und Intra-Aktion verbindet sich dabei mit Ursula K. Le Guins Carrier Bag-Theorie. Die dadurch entwickelten Ansätze formulieren eine fragmentarische, post-humanistische und non-lineare Erzählweise, welche in Bastian Riesens Graphic Novel «Totenschiff/e» auch praktisch erprobt wird.
Sybille, eine Schulleiterin und Politikerin, steckt mitten im Wahlkampf für das Amt als Gemeinderatspräsidentin ihres Schweizer Dorfes, als ihr Sohn von einer Mitschülerin beschuldigt wird, diese misshandelt zu haben. Sybille muss sich zwischen Moral und Karriere entscheiden. So oder so steht ihr Ansehen in der Gemeinde auf dem Spiel!
Das Stereotyp: ein vereinfachendes, verallgemeinerndes Urteil über sich, andere oder eine Sache; ein festes, klischeehaftes Bild.
Die Installation «Stereotopia» entstand im Rahmen eines Bachelorprojekts. Die Autorin beschäftigt die Wirkung von Stereotypisierung auf das Individuum und der mögliche Umgang der Betroffenen damit. Betrachter/innen begeben sich in die Rolle des Voyeurs und sollen dadurch die eigenen Stereotypen befragen. «Stereotopia» ist zudem ein Rückblick, Blick und Ausblick auf die Konsequenzen, welche die Stereotypisierung von Menschen haben kann. Bis in die dreissiger Jahre existierten noch Völkerschauen. Im Zoo Basel wurden exotische «Lippennegerinnen» ausgestellt, übersexualisiert und als dem Tier näher als dem Menschen beschrieben. Auch heutzutage kann man in China aufs Land fahren, um dort die ländliche Bevölkerung und ihre Traditionen anzuschauen. Die Grenze zwischen Tourismus und Völkerschau verschwimmt. Die aktuelle xenophobe Stimmungslage in Europa und Amerika wirft Fragen auf bezüglich der Folgen, welche sture, stereotype Denkmuster in unserer Gesellschaft haben werden.
Den Überblick in unserer zunehmend vernetzten Welt mit immer mehr Kontakten und Begegnungen mit anderen Menschen zu behalten, ist schwierig. Stereotopia nimmt alle diese Probleme in die Hand und vereinfacht unser aller Alltag mittels einer simplen und sinnvollen Kategorisierung. Ort: Kassel, Deutschland
Das Projekt Stereotopia setzte sich mit Stereotypen auseinander. Es wurde mit dem Studio Lev in Kassel ausgearbeitet und fand auf zwei verlassenen Bürostockwerken in der Kasseler Innenstadt statt. Die Zuschauer konnten sich als Teilnehmer bei Stereotopia zu einem Termin anmelden um in Kleingruppen ihr persönliches Stereotypenprofil ermitteln zu lassen. Sie sollten aktiver Teil der Performance sein. An elf Teststationen wurde ihr Stereotyp ermittelt und in einer Abschlussveranstaltung mit optionaler Beratung als Urkunde überreicht.
Der Roman Dshan von Andrej Platonow ist eine poetische Abhandlung über den Umgang der sowjetischen Staatsmacht mit seiner Peripherie, der Republik Turkmenistan. In einer musikalischen Theaterinstallation wird die Geschichte dieses Romans motivisch verhandelt. Die Schwestern Nina und Xenia Wiener schliessen mit dieser Arbeit ihre jeweiligen Masterstudien ab (MA Dramaturgie an der HMT Leipzig und MA FTM an der ZhdK Zürich) und zeigen diese Installation in Leipzig, Zürich und ihrer Heimatstadt Basel.
Anhand einer vergleichenden Ausstellungsanalyse untersucht die Masterthesis das Ausstellen von Natur- und Umweltthemen. Der Fokus liegt dabei auf drei Wechselausstellungen in wissenschaftlich- und themenorientierten Kulturinstitutionen: Die Ausstellungen «Erde am Limit» des Naturhistorischen Museum Basel, «Natur. Und wir?» des Stapferhaus Lenzburg, sowie «Nach der Natur» des Humboldt Forum Berlin. Analysiert wird unter anderem die Vermittlung komplexer Themen wie der Klimawandel, das Schaffen von Zukunftsvisionen und das Verhandeln von Handlungsoptionen, der Umgang mit Exponaten und deren Präsentationsformen sowie Interaktionsmöglichkeiten für Besucher:innen innerhalb der Ausstellungen. Dabei fokussiert die Autorin auf die Ausstellungsansätze und -konzepte, um angesichts der ökologischen Krise
Strategien für dialogische und interaktive Ausstellungsformate zu erarbeiten.
Biographie/Biography Stefan Baltensperger *1976 geboren in / born in Baltensberg (Schweiz) Lebt und arbeitet / lives and works in Zürich David Siepert *1983 geboren in / born in Bad Säckingen (Deutschland) Lebt und arbeitet / lives and works in Zürich Einzelausstellungen / Solo Shows (Auswahl seit / selection since 2014) 2015 „Baltensperger + Siepert“, Inna Artspace, Hangzhou, CN 2014 „Territories“, Zona Maco, Nuevas Propuestas, Mexico City Gruppenausstellungen / Group Shows (Auswahl seit / selection since 2011) 2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich 2013 „Shanghai Biennale“, Powerstation of Art, Shanghai 2012 „Act 1“, Substitut, Berlin 2011 „Together in Electric Dreams“, Beton7, Athen Öffentlicher Raum / Public Space 2014 „Monument to a Monument“, Alpenquai, Zug 2011 „Cité++“, Max Bill Platz, Zürich Publikationen / Publications „Everything has its Way“, kuratiert von Li Zhenhua, Vision Magazine, CN, 2013 „We the Public“, Swiss Artistic Research Network Conference, Luzern, 2012 Ausbildung / Education 2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste 2009 BA Fine Arts, Schwerpunk Neue Medien, FHNW Aarau und Basel
Mein Bachelor-Projekt Status N ist ein Magazin, welches sich den Themen der Flüchtlinge in der Schweiz widmet. Die Betroffenen haben die Chance erhalten selber über Dinge schreiben, die sie beschäftigen. So erhalten interessierte Schweizer die Möglichkeit nicht über, sondern von Flüchtlingen zu lesen.
Weiche Formen, betonhart. Statiq ist eine Outdoor-Möblierung und setzt sich aus zwei unterschiedlichen Sitzelementen zusammen, dem Statiq Chair und dem Statiq Stool. Durch die Vervielfachung der Elemente kann Statiq zu einer Sitzlandschaft erweitert werden und eignet sich daher insbesondere für öffentliche Parks und Plätze.
Die vermeintlich weiche, lebendige Form und textile Oberfläche vermittelt den Eindruck eines bequemen, gefalteten Kissens. Bei näherem Betrachten und spätestens bei der ersten Berührung wird klar: Statiq ist betonhart! Mit dieser Strategie der Täuschung und Irritation erlangt das Produkt ein einzigartiges Erscheinungsbild.
Statiq besteht aus dem Material Concrete Canvas und eignet sich durch die witterungsbeständigen und belastbaren Eigenschaften besonders für den Aussenbereich.
Das Projekt Statiq wurde mit dem Förderpreis der ZHdK ausgezeichnet.