2018 unternimmt Leonie Haschlers Familie eine Reise nach Rumänien, die den Stationen des Lebens ihres verstorbenen Grossvaters folgt; in das Dorf, in dem er aufwuchs, das Haus, auf dessen Dachboden er sich zum Ende des zweiten Weltkriegs versteckt hielt, das Gebirge, durch das er schliesslich flüchtete. In ihrer Masterthesis verwebt Haschler den Bericht über diese Reise mit den Ergebnissen historischer Quellenarbeit, Kindheitserinnerungen, Auszügen aus den Memoiren des Grossvaters und Gesprächen mit Verwandten zu einem Essay über Praktiken des Erinnerns und Vergessens. Was bedeuten die biografischen Lücken in den Memoiren und inwiefern können Archivrecherchen diese Leerstellen füllen?