Der junge Hobbit Frodo Beutlin erbt einen magischen Ring, der ihn unsichtbar macht. Die Macht des dunklen Herrschers Sauron muss gebrochen werden. Um den Ring in den Feuern des Schicksalsberges zu zerstören, begibt sich Frodo auf eine Reise durch Mittelerde.
«Was die Bedeutung oder ‚Botschaft‘ meines Buches angeht, es hat keine. Es ist weder allegorisch, noch hat es irgendeinen aktuellen Bezug. Die Allegorie in allen ihren Formen verabscheue ich von Herzen, und zwar schon immer, seit ich alt und argwöhnisch genug bin, ihr Vorhandensein zu bemerken.»
J.R.R. Tolkien
«Menschen, die ihre Augen vor der Wirklichkeit verschliessen, beschwören einfach nur ihren eigenen Untergang herauf, und jeder, der darauf besteht, in einem Zustand der Unschuld weiterzuleben, obwohl diese Unschuld schon lange tot ist, verwandelt sich in ein Monster.»
James Baldwin
William Shakespeares Stück bildet den Ausgangspunkt und Referenzrahmen für die diesjährigen Abschlussinszenierungen des BA Theater in Zusammenarbeit von Dramaturgie, Bühnenbild, Schauspiel und Regie. Dreimal wird ein Inseltopos auf Bühne B und in unsere Zeit entworfen.
Auf einer abgeschotteten Insel sammeln sich die Überreste aus 250 Jahren Konsum und Patriarchat; eine Welt aus Plastik, Popsongs, Traumschlössern, unbenutzten Küchengeräten und toxischen Beziehungen. Drei Figuren wühlen sich verbissen lächelnd durch die Berge aus emotionalen und materiellen Altlasten. Aus der gemeinsam behaupteten Utopie schöpfen sie kaum noch Trost. In schweisstreibenden Bewegungen zu dröhnender Musik entdecken sie bisher unbekannten Ungehorsam: Protest, Verzweiflung, Träumerei, Kritik. Mit Textfragmenten aus Shakespeares «Der Sturm» offenbart sich so eine Weltordnung am Abgrund der Menschlichkeit
Rechteinhaber/in
Zürcher Hochschule der Künste
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Die Geschichte von DER KULT DER TOTEN KUH begann Ende November 2020 als die Userin Aslı auf Instagram gehackt wurde. Sie bemerkte ungewöhnliche Vorkommnisse auf der Plattform, und traf gemeinsam mit ihren Follower*innen auf unberechenbare Charaktere und geriet schliesslich in einen Strudel von Ereignissen, an dessen Ende eine schicksalshafte Entscheidung zu treffen war: Upload oder nicht Upload?
Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen. Das hybride Master Regie Diplomprojekt von Laura Tontsch ist nach dem dreiwöchigen digitalen Instagram Game noch nicht vorbei. In der performativen Installation am 8. Januar 2021 im Theater der Künste springt man ins Jahr 3021 und begibt sich in das labyrinthartige Herz eines Servers, in dem die Daten von Aslı und ihrer Geschichte noch immer gespeichert sind. Und wieder stellt sich die Frage: Upload oder nicht Upload?
DER KULT DER TOTEN KUH forciert durch seine Zweiteilung in das digitale und analoge Bühnenformat die Frage, welches Potential der digitale Raum nicht nur im gesellschaftstheoretischen sondern auch im künstlerischen Sinn hat. In einer dreiwöchigen interaktiven Instagram Performance spielten sich die Mitspieler*innen des Publikums bis zu dem Punkt, an dem sie entscheiden mussten, ob sie Instagram löschen oder nicht.
Das Instagram Game beschäftigte sich mit gegenwärtigen Diskursen des digitalen Raums, wie Manipulation, Propaganda und Einfluss auf sozialen Medien, ob politischer oder kommerzieller Herkunft. Vom Begriff des “Hacktivismus” inspiriert, der in den 1980er Jahren vom Hackerkollektiv The Cult of the Dead Cow geprägt wurde, erzählte das Game eine neue Heldinnengeschichte des digitalen Zeitalters. Durch die Interaktionen des Publikums und das Live-Inszenieren wurde diese Geschichte einzigartig.
Die performative Installation im Theater der Künste beschäftigt sich dagegen mit futuristischen Gesellschaftsvisionen. Von der Fiktion des Spiels angestossen, spinnt sie angereichert mit trans- und posthumanistischen Zukunftstheorien das gewählte Ende des online Publikums weiter ins Jahr 3021. Man
befindet sich in einer 35-minütigen Zeremonie, in der man endgültig in die Cloud hochgeladen werden soll.
Doch mit dem kritischen Geist von Aslı, der noch immer im Server gespeichert ist, gilt es diese digitale Zukunft erneut, diesmal durch ein analoges Choose-Your-Own-Adventure Game mit Druckern, zu hinterfragen. Welche unbewussten gegenwärtigen Entscheidungen generieren unsere Zukunft?
Links unten führen zu zwei Medienechos:
1. Nachtkritik
2. Frachtwerk.ch
Die Geschichte von DER KULT DER TOTEN KUH begann Ende November 2020 als die Userin Aslı auf Instagram gehackt wurde. Sie bemerkte ungewöhnliche Vorkommnisse auf der Plattform, und traf gemeinsam mit ihren Follower*innen auf unberechenbare Charaktere und geriet schliesslich in einen Strudel von Ereignissen, an dessen Ende eine schicksalshafte Entscheidung zu treffen war: Upload oder nicht Upload?
Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen. Das hybride Master Regie Diplomprojekt von Laura Tontsch ist nach dem dreiwöchigen digitalen Instagram Game noch nicht vorbei. In der performativen Installation am 8. Januar 2021 im Theater der Künste springt man ins Jahr 3021 und begibt sich in das labyrinthartige Herz eines Servers, in dem die Daten von Aslı und ihrer Geschichte noch immer gespeichert sind. Und wieder stellt sich die Frage: Upload oder nicht Upload?
DER KULT DER TOTEN KUH forciert durch seine Zweiteilung in das digitale und analoge Bühnenformat die Frage, welches Potential der digitale Raum nicht nur im gesellschaftstheoretischen sondern auch im künstlerischen Sinn hat. In einer dreiwöchigen interaktiven Instagram Performance spielten sich die Mitspieler*innen des Publikums bis zu dem Punkt, an dem sie entscheiden mussten, ob sie Instagram löschen oder nicht.
Das Instagram Game beschäftigte sich mit gegenwärtigen Diskursen des digitalen Raums, wie Manipulation, Propaganda und Einfluss auf sozialen Medien, ob politischer oder kommerzieller Herkunft. Vom Begriff des “Hacktivismus” inspiriert, der in den 1980er Jahren vom Hackerkollektiv The Cult of the Dead Cow geprägt wurde, erzählte das Game eine neue Heldinnengeschichte des digitalen Zeitalters. Durch die Interaktionen des Publikums und das Live-Inszenieren wurde diese Geschichte einzigartig.
Die performative Installation im Theater der Künste beschäftigt sich dagegen mit futuristischen Gesellschaftsvisionen. Von der Fiktion des Spiels angestossen, spinnt sie angereichert mit trans- und posthumanistischen Zukunftstheorien das gewählte Ende des online Publikums weiter ins Jahr 3021. Man
befindet sich in einer 35-minütigen Zeremonie, in der man endgültig in die Cloud hochgeladen werden soll.
Doch mit dem kritischen Geist von Aslı, der noch immer im Server gespeichert ist, gilt es diese digitale Zukunft erneut, diesmal durch ein analoges Choose-Your-Own-Adventure Game mit Druckern, zu hinterfragen. Welche unbewussten gegenwärtigen Entscheidungen generieren unsere Zukunft?
«Circularium» ist eine Szenografie im Rundbau mit Licht-, Musik-, Gesang- und Tanz-Elementen. Das Runde, Zirkuläre, in sich Geschlossene, das Wiederkehrende, die damit verbundenen Geometrien, Klang- und Lichtfarben bilden die Grundlage von Circularium.
Die Grundlage des Bühnenbildes ist eine Mischung aus dem vorhandenen Ort und dessem historischen Hintergrund, also dem Kreuzgewölbe und dessen Atmosphäre, dem Bauchigen, Runden, Wiederkehrenden und dem 16. Jahrhundert, den Entstehungsjahren des Munots.
Hier könnte viel hineininterpretiert werden. Wie Da Vincis Erfindung der Drehbühne oder in den Entwurf einer Zirkularbefestigung durch Albrecht Dürer. Solche Fantasien werden dem Publikum überlassen, welches mit „Circularium“ vielleicht einen kleinen Ort zum Träumen findet. Ich habe die vorhandenen Gestaltungselemente übernommen und diese durch Licht und Bewegung im Raum verstärkt. Einige zusätzliche Elemente wurden bewusst hinzugefügt um den Raumeindruck zu verstärken und abzurunden.
Das Vorsprechen bedeutet für Schauspielstudierende den Einstieg ins Berufsleben. Die Studierenden präsentieren sich an diesem Anlass mit ausgewählten Monologen und Szenen, wobei Zeitgenossenschaft und gesellschaftliche Relevanz ebenso wichtig sind wie die Beherrschung der klassischen und antiken Stoffe.
Absolvierende ZHdK Schauspiel:
Paulina Morisse, Luna Schmid, Morris Weckherlin, Kofi Wahlen, Yan Balistoy, Roman Rübe
Alvise Lindenberger, Jonas Goltz, Sandro Howald, Lisa Mattiuzzo, Isabelle Stauffenberg,
Lukas Spinka