Das Unsichtbare sichtbar machen. In meiner Bachelorarbeit erforsche ich Normen der türkischen Gesellschaft und die Frage, welche Rolle die Frau dabei spielt.
Geprägt durch mein Umfeld und eigenen Erfahrungen erschaffe ich mit einem distanzierten Blick neue Bildwelten, um die Geschichten und Realitäten vieler Frauen festzuhalten. Ich versuche das Leben von Frauen aufzuzeigen, deren ganzes Dasein sexuell, sozial, und politisch von den Bedingungen des Patriarchats kontrolliert und bevormundet wird. Als Inspirationsquelle für meine Bildmotive dienen mir überwiegend die Erzählungen aus dem Leben meiner Mutter und meiner Grossmutter.
Ich veranschauliche mit meinen Ölbildern Themen wie:
— Die unbemerkte und mit Selbstverständlichkeit von Frauen erwartete Care-Arbeit.
— Das Gefühl der Machtlosigkeit.
— Die Sehnsucht nach einem erfüllteren Leben.
Im animierten Kurzfilm <i>Journey</i> begleiten wir Sha auf ihrer Reise durch verschiedene Welten, die sich durch abwechslungsreiche Animationstechniken und Stile auszeichnen und aus einer Fülle von Inspirationen von Studio Ghibli über Game Boy Advance bis hin zu Gouachemalerei entsprungen sind.
Zusammen mit Sha reflektiert die Künstlerin nicht nur die Wirkung der verschiedenen Techniken und Stile, die sie angewendet hat. Mit jeder Szene gewinnt sie durch die Augen ihrer Protagonistin einen neuen Blick auf verschiedene Phasen ihres Lebens, die sich in den unterschiedlichen Welten widerspiegeln.
Soziale Medien haben die Welt verändert und beeinflussen gesellschaftliche Normen, Werte und zwischenmenschliche Dynamiken. Ihre rasante Entwicklung wandelt permanent die Art und Weise, wie wir uns selbst inszenieren, darstellen, und präsentieren. Insbesondere in meiner Generation — der Generation Z — spielen Social Media eine essentielle Rolle, da sie genutzt werden um sich innerhalb der Gesellschaft zu positionieren. Likes und Follows werden zum Social Proof und verändern unseren Blick auf andere Menschen.
In der fotografischen Arbeit <i>Plastic People</i> manifestiert sich mein Unbehagen gegenüber einer Gesellschaft, in welcher dem Schein eine zunehmend wichtigere Rolle zuteilwird. Anhand des Motivs Schaufensterpuppe, welches sinnbildlich für eine idealisierte und inszenierte Darstellung des Menschen steht, zeige ich die durch soziale Medien provozierte Kommerzialisierung des Individuums und den damit einhergehenden Identitätsverlust.
<i>Computer In Exchange For A Loom</i> zeigt drei selbst gewebte Wandteppiche. Jeder Teppich repräsentiert einen Aspekt meiner Auseinandersetzung mit der Technologie, mit den Tätigkeiten der FLINTA* und dem damit zusammenhängenden Kapitalismus. Inspiriert wurde ich dabei von der künstlerischen Arbeit der schwedischen Künstlerin Charlotte Johannesson, die in den 70er Jahren politische Ereignisse in ihre Teppiche integrierte und als Pionierin mit den damals aufkommenden Computern Bilder programmierte. Ich habe meine Motive mithilfe des Programms Midjourney erstellt, das künstliche Intelligenz und das Text-to-Image-Tool nutzt, um Bilder zu generieren.
*FLINTA steht für Frauen, Lesben, inter*, non-binary, trans- und agender Personen.
<i>Geschichten in Gerichten,</i> ein Kochbuch halbverdauter Weisheiten zum gemeinsamen Nachkochen und Abschmecken nach eigenem Gusto. Die Arbeit befasst sich mit dem gemeinsamen Essen als Potenzial für das Schaffen von kollektiven Momenten.
Beim Tausch von ausgewählten Rezepten und Geschichten aus meinem Umfeld gegen die dazu passende Keramik haben wir diese direkt gelebt, gemeinsam gekocht, uns die Bäuche vollgeschlagen und neue Geschichten geschrieben. Rezepte sind Ausgangspunkte für kreatives Wirken. Dasselbe gilt für die keramischen Anleitungen im entstandenen Kochbuch. Sie basieren auf meinen Erfahrungen während des Diplomsemesters. Das Buch ist eine Zusammenführung der keramischen Praxis, des Geschichtenzuhörens und -erzählens, des Kochens im Freundeskreis und des Schenkens. Es birgt nicht nur Rezepte für gutes Essen und ansprechende Keramik, sondern für mich persönlich auch die Zutaten für das schöne Leben.
Mein Arbeitsplatz bietet Alltagsgegenständen eine Bühne. Die Besuchenden sind eingeladen, den Raum zu betreten, die Objekte zu berühren und durch kleine Aufgaben mit der Installation zu interagieren. Die Haptik spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Objekte haben unterschiedliche Texturen und unterscheiden sich in Gewicht und Grösse, da sie mit verschiedenen Verfahren aus Papiermaché hergestellt wurden.
Die Arbeit ist ein partizipatives Gesamtkunstwerk, das die Vielseitigkeit und Bedeutung von Alltagsgegenständen in einem künstlerischen Kontext erfahrbar macht. Die Zugänglichkeit der Technik soll sich auch in der Ausstellung widerspiegeln. So werden die entstandenen Objekte immer wieder anders kombiniert, in Beziehung gesetzt und neu aufgeladen. Dies mit dem Ziel, Geschichten zu erzählen und die Begeisterung für Material und Technik weiterzugeben.
<i>home of the waterbird::mujer del agua</i> is an embodied exploration delving into the realm of shamanic memories and their interplay with the physical plane of Middle World where dreams are materialised into form. Through a performative ritual, the work experiences a rebirth of its spiritual process into the exhibition merging the duality of the artist archetype with the figure of the shaman, as an attempt to experience the zero state of life. Tracing back to the genesis of time, we are in the space between life and death, awakening to the now, a space where unity and duality merge to birth a new dimension. In the shamanic rite of gratitude the water spirit emerges from the womb of the waterbird, genesis of all life.
In close relationship to my plant teachers*, present as part of the installation, i learn to listen to their voices in a quest of understanding truth in coexistance and the realization of dreams within the interconnected web of life. The work shows embodied fragments of this journey.
*The main teachers in my journey are the plant medicines mama cacao, abuelito huachuma, abuelita ayahuasca and amanita muscaria.
Ursprünglich in schwarz-weiss — oder Kugelschreiber in Skizzenbuch — gestartet, hat sie sich zur farbigen, bewegten, mehrmedialen Bilderwelt entwickelt, die sich im Rapport wiederholt, Keramikgefässe bevölkert oder sich auf Leinwand und Stoffbahnen ausbreitet. Im Zentrum der prozessorientierten Diplomarbeit steht die Auseinandersetzung mit meiner visuellen Welt und dem Album BU (be you), das ich im Sommer 22 komponiert und produziert habe. Es dient als Rahmen und Orientierung in diesem Prozess, wobei ich der Absicht folge, die bisher unabhängig voneinander entwickelten Ausdrucksformen zusammenzuführen — den visuellen Kosmos mit dem musikalischen zu verschmelzen, Entstehungsmoment der @FOUGUEworld.
Mit der Arbeit <i>Point of View</i> versuche ich die Vielfalt von Wahrnehmungspunkten zu erfassen und zu verstehen. Die entstandenen Bilder setzen sich mit Perspektiven aus meiner Umgebung auseinander. Ich stelle mir vor, dass ein Verständnis für eine Umwelt, die auf uns zurückblickt, dabei helfen kann, uns selbst besser zu erkennen und komplexe Zusammenhänge in der Natur zu begreifen.
Neben der Vielfalt an Perspektiven erkenne ich in der gegenständlichen Welt einen Raum, der uns alle miteinander verbindet. Dieser Raum ist über unsere Sinne erlebbar und ermöglicht ein Erfahren von Realität. Diese auch im ungegenständlichen Raum von Vorstellungen und Gedanken zu finden, scheint mir im gesellschaftlichen Zusammenleben zentral. Das Verbinden von realistischen Motiven mit verschwimmenden, unscharfen Elementen war eine Intention meiner Malerei.
In einem multikulturellen Haushalt aufzuwachsen, empfand ich immer als sehr bereichernd und wertvoll. Ich sah die Herkunft meiner Eltern (mein Vater ist Italiener und meine Mutter Indonesierin) als wesentlichen Teil meiner Identität. Doch in den letzten Jahren habe ich realisiert, dass ich diesen Kulturen vielleicht gar nicht so nah bin, wie ich immer dachte.
Meine Malereien zeigen Orte, Erinnerungen oder Erzählungen, die in unterschiedlicher Weise mit meinen Erfahrungen bezüglich beider Kulturen zu tun haben. Dabei möchte ich anhand der Farbigkeit eine wohltuende Atmosphäre erzeugen, gleichzeitig aber auch das Thema Verlust ansprechen.
Diese Diplomarbeit ist meine persönliche Auseinandersetzung mit der Frage nach Identität und Entfremdung, Sehnsucht und Nostalgie, Paradiesvorstellung und Realität.
Welche Vorstellungen und Bilder assoziieren wir, wenn wir von Familie sprechen? Wen meinen wir? Fotografien, wie sie in Familienalben festgehalten werden, prägen unser Verständnis von Erinnerungen und vermitteln Bilder unterschiedlicher Lebensformen. Häufig handelt es sich dabei um ähnliche Szenarien mit wiederkehrenden Motiven, die selten hinterfragt werden.
Das Projekt <i>Familien Fragmente</i> hinterfragt unseren Blick auf die Familie und versucht eine neue, zeitgenössische Bildwelt authentischer Momente des Zusammenlebens zu schaffen. Personen, die in unterschiedlichsten Konstellationen leben, wurden eingeladen, ihren Alltag während zwei Wochen mit einer Einwegkamera zu fotografieren und die festgehaltenen Momente zu kommentieren. Die entstandenen Fotografien und Kommentare wurden in einer Publikation gesammelt, um vielfältige Perspektiven des Familienkonzepts zur Diskussion zu stellen.
Die Arbeit wagt die Konfrontation mit monströsen Naturgewalten. Die Malereien zeigen bedrohliche Wetterereignisse, die vor allem im Alpenraum aufgrund des Klimawandels immer häufiger auftreten. Die elementare Gefahr des Klimawandels wird personifiziert und findet sich in Form längst vergessener Ungeheuer wieder. In Anlehnung an Natursagen der Schweizer Berge fragt die Arbeit: Wie erleben wir diese Bedrohungen? Wie können wir einer brutalen, unheilvollen Natur begegnen, die selbst eine Folge des menschlichen Handelns ist?
Das künstlerische Ergebnis umfasst dreizehn Bilder: Elf Ölmalereien und zwei Holzschnitte. Darin tauchen Ungeheuer auf, Gestalten werden angedeutet und verschwinden wieder. Was das Monster genau ist, bleibt unklar. Begleitet werden die Bilder von Zitaten aus literarischen Werken, eigenen Texten und Ausschnitten aus Sagen.