<i>Ayah,</i> wie ich meinen Vater nenne, ist eines der wenigen malaiischen Worte, welche ich noch gebrauche.
Es sind zwei Welten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und daher schwer miteinander zu vereinbaren sind. Ich konnte nie wirklich einen Zugang zu meinem zweiten Heimatland Malaysia finden und damit verbunden auch nicht zum Islam. Das Weltbild, mit dem ich aufgewachsen bin, entspricht nicht dem meines Vaters und führte somit immer wieder zu Spannungen im Alltag. Es fiel mir immer schwer, über das Erlebte und meine Gefühle zu sprechen. Diese Arbeit ist ein erster Versuch, meine Geschichte zu verarbeiten und auf bildnerische Weise zu erzählen. Das Zeichnen, Malen und Erzählen in Bildern erleichtert es mir, mich zu erinnern und Emotionen aufzugreifen, die auf sprachliche Weise schwer fassbar sind.
„How do tangible decision aids support the doctor-client interaction during a vaccination advice?"
Models help to present, organize, explain and understand different information and facilitate decisions. Although the haptic perception relieves cognitive processes demonstrably the potential of three-dimensional models remains mostly unused compared to visual and linguistic explanatory forms, not only in medical decision-making. This is especially true when it comes to complex information such as medical data. Therefore, the design of tangible models as decision aids aims to take account of the haptics in the decision making process. Using the example of HPV vaccination advice prototypical tests show that model objects support the doctor-client interaction and can help in understanding, evaluating and deciding.
BACKCAGE ist ein experimenteller Autorinnenkurzfilm. Die Schwarze Protagonistin Queeny fährt mit einem unscheinbaren Auto zu ihrem Musikstudio.
Nachdem sie ihr buntes Studio betritt und die Türe hinter sich schliesst, beginnt eine transformative Reise, in der Queeny die Kontrolle über Zeit und Raum übernimmt.
Ein musikalisch afrofuturistischer Trip, der viel Spielraum für Assoziationen lässt.
BLACK ist aus einer Schwarzen, finanziell prekären, Mutter, körperlich gesund, Frauen und Künstlerinnen Perspektive geschriebene, literarisch lyrische Textcollage über BLACK CHILD `S Transformationen.
Darin wird Queeny`s Biografie fragmentarisch erzählt. Mit welchen Situationen sehen sich diverse Schwarze Menschen, die in einer weissen Mehrheitsgesellschaft aufwachsen und leben, konfrontiert?
Die Figur gewährt uns Leser*innen einen intimen Blick. Diese Perspektive zeigt ihre Auseinandersetzung mit strukturellen Machtmechanismen unserer europäischen Gesellschaften auf.
BLACK steht für eine kollektive Stimme. Stimmen, die täglich mit vielen verschiedenen Formen der Unterdrückung konfrontiert sind. Ein unermüdlicher Alltags- und Lebenskampf, der Privilegien für alle fordert.
„Woyzecks Ort ist, wo fernab der Hauptstraßen der Schutt liegen bleibt, der beim Bau der Industrien aufgeworfen wurde. Zu spät, zu früh: was hier existiert, ist verkümmerte, abgelebte Vergangenheit und dumpf bedrohliche, zugleich bereits halb verpaßte Zukunft. Überaltert Verhältnisse (...) endlos sich dehnendes Hintropfen leerer Zeit der Reproduktion.
(...) Kaum je ein Augenblick des Glücks, der Befreiung, auch nur des Aufatmens (...), Körper und Gedanken sind beengt, Tätigkeit ist reduziert aufs mühsam-träge Einerlei der fruchtlosen Plackerei, die nicht mehr als gerade nur das Weitermachen ermöglicht.
In all dem einige, wenige Ausblicke: zum Beispiel die Liebe zu Marie, die Freundschaft mit Andres. Aber die Momente, in denen am Rand der Zeitstraße für kurze Zeit verheißungsvoll der Schein von anderem aufblitzt – ein Jahrmarkt vielleicht, eine Zärtlichkeit- sind rasch verschluckt. Ja, sie bringen Gefahr mit sich. Denn das träge Beharren, (...) ist zugleich Rettung, Sicherung. Routine unterbindet den Gedanken ans Sinnlose, Fühllosigkeit überdeckt die Verzweiflung. Wut und Aggression sind dieser Welt latent eingeschrieben. Zufällig, wann sie aufbricht, wen sie trifft. Nicht ganz zufällig gewiß, dass es die Frau ist. Doch unter anderen Umständen, zu anderer Zeit sind andere Opfer denkbar. (...)
Woyzeck steht unter Aufsicht. Kontrollierende Blicke organisieren die Welt, in der ihm ein Mord passieren wird. Die Blicke sind überall, der Überwachungsstaat verwirklicht sich durch ein unheimliches Netz gegenseitiger Bespitzelung. (...) Auf der Erde vermessen, registrieren, beobachten Leute wie der Doktor die Körper, lebende und tote Stoffe. Unter der Erde wachen Augen und Ohren, geheimnisvolle Kräfte und „Verbindungen“.
Aus diesem System führt kein Impuls heraus – fast. (...) Eine winzige Fluchtlinie hat Woyzeck gefunden. Sie heißt Phantasie.
Aus: Hans-Thies Lehmann, Das Politische Schreiben, Berlin 2012 (S.154f)
Woyzeck hat keine Moral. Woyzeck hat keine Tugend. Woyzeck soll sich brav halten. Woyzeck ist der Underdog. Woyzeck ist die Metapher des Unterdrückten. Woyzeck ist die Leerstelle – „Die offene Wunde“ (Heiner Müller). Woyzeck ist längst mehr als eine dramatische Figur. Kann eine Verkörperung dieser Figur ihr überhaupt noch gerecht werden? Kann man Büchners Woyzeck erzählen, ohne dass Woyzeck auftritt?
„Und wenn dann die ganze Maschinerie zu leiern anfing, die Gelenke zuckten, die Stimme herausknarrte und ich das ewige Orgellied herumtrillern hörte und die Wälzchen und Stiftchen im Orgelkasten hüpfen und drehen sah, – ich verfluchte das Konzert, den Kasten, die Melodie und – ach, wir armen schreienden Musikanten.“
(Georg Büchner in einem Brief an seine Verlobte Wilhelmine Jaeglé, März 1834)
Was stelle ich mir unter einer psychischen Beeinträchtigung vor? Raus aus den Köpfen, rein in den Raum! - Eine theatrale Ausstellung über innere Bilder von und für Menschen.
In meinem Abschlussprojekt mache ich mich zusammen mit Betroffenen und Nichtbetroffenen auf die Suche nach inneren Bildern von psychischer Beeinträchtigung und versuche sie auszustellen.
Freies Abschlussprojekt Bachelor Regie und Dramaturgie im TICTRICTRAC, Räffelstrasse 24–28, 8045 Zürich
(Zwischennutzung eines Bürogebäudes durch die ZHdK)