In einer vergessenen Unterwelt begegnet uns die ungewöhnliche Schönheit einer zivilisierten Landschaft.
Die Spuren vergangener Zeiten offenbaren einen Ort, der seinem Schicksal überlassen ist.
Seiner Funktion beraubt, hält die Natur neuen Einzug.
In einem alten, stillgelegten Wasserreservoir in Basel hat Diplom Schneller mit simplen Mitteln Räume inszeniert, die bildhafte Assoziationen erlauben und fördern. Licht, Klänge und Nebel verwandelten die bauliche Substanz in unterirdische Assoziationswelten.
Die Arbeit überzeuge durch den gekonnt einfachen Einsatz von musikalischen, theatralen und technischen Mitteln, die die Zuschauerinnen und Zuschauer überraschten und Teil der Stimmung eines Ortes werden lassen. «Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, eine Geschichte zu erzählen», so Stephanie Müller und Ayesha Schnell.
Die Masterthesis untersucht die Wahrnehmungsphänomene der Schwellen, Grenzen und Ränder und wie sie in fotografischen Bildern sichtbar werden. Anhand von Werken von Wolfgang Tillmans wird aufgezeigt, wie diese Phänomene inhaltlich und visuell ausgedrückt werden können. Die Thesis beinhaltet ein Konzept, welches Möglichkeiten erprobt, die untersuchten Phänomene im Ausstellungsraum sicht- und erfahrbar zu machen. Sechzehn künstlerische Positionen beleuchten das Thema auf vielfältige, komplexe und sinnliche Weise. Die Ausstellung «Uncertain Realities» vereint dabei labyrinthische Inszenierung sowie kuratorische und vermittlerische Fragestellungen mit den künstlerischen Positionen, um das Themenfeld zugänglich zu machen.
«Um die halbe Welt» sind gepaarte Keramikschalen. Fragmente eines vergrösserten Fingerabdrucks spannen sich als Relief über beide Porzellangefässe und halten die beiden «halben Welten» visuell zusammen.
«Um die halbe Welt» ist zur Verwendung zu zweit gedacht. Ob das Gegenüber vis-à-vis sitzt oder ob man in Gedanken um den halben Globus reist, um die Welt mit der zweiten Hälfte zu teilen, sei dahingestellt. Durch das Öffnen der Weltkugel zu Welthälften soll das Teilen einer Welt performativ erlebt werden, zum Beispiel durch das Gespräch bei Speis und Trank.
«Um die halbe Welt» umkreist designstrategisch verschiedene philosophische Fragen zu Identität und Weltenwanderung und sucht diese im Material Porzellan zu verarbeiten und zu beantworten. Obwohl die Autorin einen persönlichen Zugang zu den Fragen wählte, ist das Produkt universell und auf unterschiedliche Lebensgeschichten adaptierbar.
Ein junger Mann besucht seine Grossmutter in Belgrad, weil er glaubt, dass es ihr nicht gut geht. Ein Sommertag, den er in ihrer lebhaften Nachbarschaft bei Essen, Getränken und alten Bekannten verbringt, löst in ihm ein Gefühl der Unzugehörigkeit aus.
Was bewegt mich? Welche Bewegungen gehen von mir aus? Welche Richtungen schlage ich ein? Was bewegt sich auf mich zu und wo wende ich mich ab?
Solche Fragen stellt Sara Lüscher in ihrer Arbeit zum künstlerischen Prozess.
Der Selbstversuch erforscht bewusste und unbewusste Denk- und Handlungsmuster und macht diese sicht- und verhandelbar. Sara Lüscher geht mit ihren physischen und kognitiven Bewegungen zeichnend, schreibend und erzählend mit. Sie lässt sich von Bewegungen lenken und ablenken, ohne zu wissen, wohin diese führen.
Ihr Vorgehen ist nicht linear, sondern ein bewegtes Tun in Form eines künstlerischen, nicht abgeschlossenen Prozesses.
Das Schreiben wird zum Medium und zur Methode. Nach und nach zeichnet sich ein Weg durch Stadt, Land, Herz und Hirn und verliert sich irgendwann in der gesprochenen Sprache.
Wie könnte man einen alpinen Sommerschlitten entwickeln, mit dem das ursprüngliche Schlittenerlebnis im Winter auf den Sommer übertragen wird?
Produkt
Schlitteln im Winter gehört zu den beliebtesten und weitverbreitesten Freizeitaktivitäten in den Bergen. Warum sollte man das nur im Winter tun können? Unabhängig von der Jahreszeit bieten die Berge unmotorisierten Antrieb die Hänge hinunter. Echte Möglichkeiten gibt es für «Winterkurorte», die das Sommerloch füllen möchten, bevor der nächste Winter kommt. Schlitteln ist lustig und für alle zugänglich; doch woraus besteht seine «DNA» etwas genauer? Mit welchen Anpassungen müsste ein Schlitten für den Sommer ausgerüstet werden? Die Herausforderung bestand darin, die Essenz des Schlittenfahrens im Winter beizubehalten. Die rasche Prototypenentwicklung trug zu einer schnelleren Iteration bei, zu Tests, zur Vertiefung des Verständnisses, erneuten Tests und Verbesserungen.
Das Ergebnis ist ein Freizeitschlitten auf drei Rädern, der durch die Körperbewegungen des Fahrers gesteuert wird. Der U-Sled kann problemlos hügelaufwärts gezogen werden und erlaubt ein unabhängiges interaktives Freizeiterlebnis.
Jedermann trägt Socken; trotzdem stehen sie am Rande der Garderobe. Sie komplettieren das Outfit, sollen aber im Hintergrund bleiben. Die Schleife hat ein verstaubtes Image, doch sie ist auf dem Weg zurück in die Herrengarderobe. Die zwei Accessoires - Socken und Fliegen - sollen eine neue und bedeutendere Rolle bekommen. Twinset widmet sich diesen unbeachteten Kleidungsstücken und kombiniert sie zu einem zweiteiligen Set. Damit gibt es dem Träger die Möglichkeit, sein Outfit aufzuwerten und Akzente zu setzen. Die Kombination der zueinander passenden Socken und Schlei-fen fängt den Blick des Betrachters und überrascht. Der Look der ersten Zwillingskollektion bewegt sich zwischen klassischen und verspielt coolen Designs. Twinset soll neue Wege eröffnen, sich im Alltagsgrau durch das gewisse Etwas abzuheben.
Ein Projekt für den Zukunftstag 2015, durchgeführt im Rahmen des Moduls «Mensch Möbel»,
Grundlagenmodul Profil Design, 1. Semester, BA Art Education
14 Studierende
2 Gruppen mit je 30 Kindern von 8 bis 14 Jahren
2 x 1 1/2 Stunden
800 m Fichtenlatten 20 x 44 mm
40 Fichtenplatten 500 x 2000 mm
2000 Schrauben
20 Akku-Bohrschrauber
20 Japansägen
Die Studierenden machten sich im Modul «Mensch Möbel» über den Modellbau mit den Grundregeln der Statik vertraut. In der Kaskadenhalle bauten sie anschliessend die Grobstruktur einer Brücke und eines Turms und begleiteten am Zukunftstag zwei Gruppen mit je 30 Kindern, die das Bauwerk ausbauten und erweiterten.
Die in diesem Modul von Studierenden des ersten Semesters entwickelten Arbeiten basieren auf einem interdisziplinären Verständnis von Trendforschung als Lehre von den Veränderungen unserer Kultur – mit dem Schwerpunkt Alltagskultur. Die entworfenen Produkte, Phänomene und Thesen entspringen der kritischen Beschäftigung mit der binären Codierung cool/uncool und sind als mögliche Antwort auf die Frage zu verstehen, wie sich in kleinen, scheinbar profanen, alltäglichen Dingen große gesellschaftliche Zusammenhänge spiegeln.
Wie verändern sich Leben, Wohnen und Einrichten im 2020 und welche Folgen hat das auf den designorientierten Möbeleinzelhandel?
Die Art und Weise, wie wir in Zukunft leben, wohnen und uns einrichten, wird von verschiedenen Faktoren, Themen und Trends beeinflusst. Eine zentrale Rolle spielen der gesellschaftliche Wandel und technische Innovationen. Der Trendreport Furnishing Futures transformiert Zukunftsszenarien in inspirierenden Stories und zeigt Lösungsansätze für den designorientierten Möbeleinzelhandel in der Deutschschweiz auf. Furnishing Futures widmet sich zukünftigen Innovationspotentialen und stellt zukünftige szenarische Lebensstile dar. Mit Hilfe von Experten-‐Interviews wurde relevantes Wissen aus verschiedensten Bereichen generiert und die Inhalte verknüpft und verdichtet. Der Autor erklärt die klassische demografische Zielgruppen‐Definition für ein Auslaufmodell. Es ist absehbar, dass sich die Möbelgeschäfte sehr viel stärker auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenswelten einstellen und ausrichten müssen, um in Zukunft relevant und somit auch erfolgreich zu sein.