Die Werkschau „FINEALLY“ ist eine Ausstellung von Diplomierenden des ZHdK Fine Arts
Bachelor.
Vor der Pandemie bildet die Degree Show den Höhe- und Abschlusspunkt der drei Studienjahre.
Hier zeigen die Absolventinnen und Absolventen was sie während der drei
Studienjahre gelernt haben. Gleichzeitig markiert die Ausstellung den Abschluss des
Studiums und den Übergang in einen neuen Lebensabschnitt.
Da die offizielle Diplomausstellung des Bachelor-Fine-Arts-Studienganges an der ZHdK
dieses Jahr auf Grund der aktuellen Lage nur online stattfindet, eröffnet die vorliegende
Gruppenausstellung «FINEALLY» in der Manegg Vereinzelten der Abschlussklasse 2021
eine zusätzliche Plattform für ihre persönliche, künstlerische und diskursive Selbstexposition.
Was die Gruppenausstellung «FINEALLY» besonders auszeichnet, ist nebst ihrem
Begründen auf Eigeninitiative auch der experimentell offene Umgang mit den Medien
und künstlerischen Genres sowie Strategien.
Sie vollzieht den Schritt der Studentinnen und Studenten aus der Institution in die
Öffentlichkeit der Gesellschaft und stellt somit auch einen Berührungspunkt mit der
Aussenwelt und deren Unerschöpflichkeit an Möglichkeiten dar.
Der 11 jährige Manuel wächst in sehr behüteter Umgebung bei seinen Eltern Jaqueline und Daniel auf. Im Garten in einer Hecke hat er sich einen Ort geschaffen, an dem er sich der ständigen Kontrolle seiner Mutter entzieht. Hier sammelt er all die Dinge, die ihm eigentlich verboten sind, und die er wie einen Schatz hütet. Als die Mutter das Versteck entdeckt, verliert Manuel seinen letzten Rückzugsort.
Er greift zu drastischen Massnahmen und geniesst einen Tag uneingeschränktes Kindsein.
We want to give an insight into the life of a boy, who knows only the world his parents allow him to see. He grows up in an over-protected environment where everything is absent, that could possibly have a bad influence on his development. We can’t and don’t want to explain what exactly happens within such a child. The principle issue of this film is the atmospherical approach to his home.
In der Badi Rössli breitet sich der Herbst aus. Die Bademeisterin überwacht einen Pool, in dem nur noch Laub schwimmt. Im Bistro gibts nichts Warmes mehr und in der Liegeecke stört sich eine Sonnenbaderin an dem rechenden Gärtner.
Die Ankunft einer Hochzeitsgesellschaft bringt frischen Wind.
1920 besetzt der Dichter Gabriele D’Annunzio mit einem Haufen Deserteure eine Stadt für Italien, die der italienische Staat nicht will.
Und zwischen der Stimme des Dichters, den knallenden Stiefeln auf dem Asphalt, dem Rauschen der Maschinen in den Fabriken vor der Küste zieht sich in einem rasenden Fest alles zusammen.
Zischend die Ideen der Avantgarde-Kunst, die Schrecken aus den schneebedeckten Bergen.
Von der Bühne treten die Symbole ins Leben, die Mussolini in Mailand dankbar entgegennimmt.
Arbeiter*innen taumeln zwischen den Feiernden .
Kokain von der Decke herab, zwei Lippen berühren sich fast und das Begehren zieht sich hindurch.
Yoga und Liebesdreieck, Befreiung der Frau und Feier der Nation. Eine Verfassung auf Basis der Musik – Faschismus.
Alles rattert durch die Strassen von Fiume als geschichtliches Zwischenspiel: Was passiert, wenn alles herunterbricht, wenn die Katastrophe schon passiert ist und die Widersprüche einen Punkt erreicht haben, an dem es kein Zurück mehr gibt? Was, wenn die liberale Ideologie einen unlösbaren Anschlagpunkt erreicht hat, der Moment für die Revolution schon vorbei und begleitet von Orgien und Schreien nach Leben und Liebe schon die nächste Katastrophe im schwarzen Hemd herbeimarschiert?
Das Theaterstück „Fiume“ behandelt die Besetzung der Stadt Fiume durch die Arditi, die Sturmtruppen der italienischen Armee, die desertierten und sich 1919 dem Dichter Gabriele D’Annunzio anschlossen.
Da die Region um die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg nicht an Italien fiel, fühlten sich viele nationalistisch denkende Italiener_innen betrogen und unterstützten das Bestreben D’Annunzios und seiner Schar, die Stadt für Italien zu besetzen. Die italienische Regierung forderte den Rückzug der Besetzer_innen und umstellte die Stadt, erlaubte aber erst nach eineinhalb Jahren direkte militärische Intervention. In der Zwischenzeit entwickelte sich innerhalb der Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Ideologien: Protofaschistische Ideen trafen auf sozialistische Anschauungen, Freigeister sahen in Fiume die Möglichkeit einer Rückkehr zur Natur.
Heute steht die Besetzung von Fiume für die Geburt der faschistischen Ästhetik. Das Theaterstück begleitet die Besetzung von Beginn bis zu ihrem Ende, beobachtet die politischen Geschehnisse in, um und nach Fiume und zoomt ins Privatleben der historisch beteiligten Figuren.
«Sicher haben wir uns noch etwas zu sagen, wir sind ja immer noch wir.» Diese Behauptung der Ich-Erzählerin zieht sich durch Ava Slappnigs Erzählung «Flaum». Darin fahren zwei junge Frauen für ein Wochenende gemeinsam in die Berge; in eine Ferienwohnung, die beide aus ihrer Kindheit kennen. Ist das der Beginn der Wiederbelebung einer Freundschaft? Die Protagonistinnen schaukeln durch die Tage, besuchen altbekannte Orte, reden wenig und schweigen viel. «Flaum» fragt danach, was mit uns und unseren Beziehungen passiert, wenn wir erwachsen werden; wie wir erinnern und verdrängen, woran wir festhalten und wovon wir uns lösen.
Die Experimentreihe «Flora Fluor» ermöglicht einen neuen Blick hinter die Kulisse der farbenfrohen Natur. Die fluoreszierenden Naturspektakel befinden sich in unmittelbarer Umgebung und sind dennoch für das menschliche Auge bei gewöhnlicher Beleuchtung nicht erkennbar. Erst mittels UV-Licht wird diese farbige Welt sichtbar.
Experimentiert wurde ausschliesslich mit natürlich vorkommenden Materialien, welche im städtischen Quartier von Zürich auffindbar sind. Desweitern wurden keine stark schädlichen Stoffe als Lösungsmittel verwendet. Die Resultate mit der stärksten Fluoreszenz sind in der Bildreihe zusammengetragen, auf der linken Seite mit gewöhnlicher Beleuchtung und auf der rechten Seite mit UV-Bestrahlung. Die eindrucksvollste Wirkung erzielten Berberitze und Rosskastanie, welche zusammen für einige Stunden in Essig eingelegt wurden.