Biographie/Biography *1968 geboren in / born in Bern Lebt und arbeitet/ lives and works in Baselland (Schweiz) Einzelausstellungen / Solo Shows 2014 Kaskadenkondensator, Basel Gruppenausstellungen/ Group Shows (Auswahl seit / selection since 2011) 2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich 2012 „Fowling“, Galerie Bellerive, Zürich 2011 „Mit Seife und Gabeln – Eine Ausstellung zum Glück“, Kunstraum Kreuzlingen 2011 „Mit Seife und Gabeln – Eine Ausstellung zum Glück II“, Substitut, Berlin Performance/Theater Projekte 2013 „Oben sitzt ein Affe“, Theater der Künste, Zürich 2012 „Vinko Globokar - Par une forêt de symboles“, Zürich, Basel, Chur 2008 „1001 Nacht in deinen Armen“, Theater Maxim, Zürich 2008 „Macht“, „Rasse“, „Wieviel Tabu braucht die Kunst?“, Theater am Neumarkt, Zürich Publikationen / Publications „Mit Seife und Gabeln, Ermittlungen des Glücks“, Revolver Publishing, 2011 Ausbildung / Education 2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste 2001 Tiergestützte Therapie und Beratung, Institut für angewandte Ethologie und Tierpsychologie, Zürich 1996 Theaterakademie, Ulm
Angekommen in einem neuen Land. Manches ist fremd und manches gleich. Die freiwilligen Helfer von TransFair leisten wichtige Integrationshilfe für Migrantinnen und Migranten und erleichtern den Familien den Neuanfang. Salü unterstützt die Vermittlung und richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Die Kinder werden in einem interaktiven Aufgabenbuch durch einen «Tag im Herbst» geführt. Sie werden animiert, den Alltag zu beobachten; durch themenspezifische Übungen werden ihre Feinmotorik und Kreativität gefördert. Das Buch wird durch Bastelutensilien und einen Glücksbringer, der als Begleiter dient, in einer Tragetasche ergänzt. Somit dient das Aufgabenbuch zur Vermittlung der Alltagskultur wie auch als experimentelles Bastelbuch. Die herbstliche Reise beginnt morgens beim Zähneputzen und endet am Abend beim Sternezählen. In dieser Zeitspanne werden kleine Abenteuer rund um die Schweiz zu einer informativen und kreativen Beschäftigung der Kinder.
Im Jahr 2017 wurde Yumna Al-Arashis Vater aufgrund der «Executive Order 13769» die Einreise in die Vereinigten Staaten untersagt. Mit der Eskalation der Migrationskrise schwand seine Bewegungsfreiheit – und das nur, weil er einen jemenitischen Pass besass. Da er weder in die USA noch nach Europa reisen konnte, bat Yumna ihren Vater, ihr Keramikgefässe per Post zu schicken, um einen physischen Austausch zwischen zwei Orten und zwei Menschen zu ermöglichen, der nur auf dem Postweg möglich ist.
«Salt» ist eine aktiv wachsende Skulptur, basierend auf einem Gespräch zwischen Tochter und Vater, über Entfernung und Zeit hinweg. Wenn Yumna die handgefertigten Tongefässe erhält, aktiviert und reinigt sie die porösen Objekte mit Salzwasser. Mit der Zeit verwandeln sich die Objekte. Seit ihrer Kindheit spielt Salz in Al-Arashis Familienleben eine wichtige Rolle, wird doch Salz dafür gepriesen, negative Energien zu beseitigen. Das Versenden der körperähnlichen Objekte durch ihren Vater wird zu einem Protest der Bewegung, das Empfangen durch Yumna zu einem Akt der Fürsorge.
Saiten – Ostschweizer Kulturmagazin zum Thema ERBSTÜCKE
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Beschreibung
Wenn in der Natur oder Gesellschaft eine Geschichte über das Individuum hinaus weitergeschrieben wird, dann reden wir vom Erben. Erben erben Erbe. Alle übernehmen wir, was hinterlassen wurde oder dablieb, das ist die Gleichheit im Prinzip des Erbens. Was uns aber zufällt, ist sehr unterschiedlich, das ist die Ungleichheit darin. Es gibt, ganz naturhaft, Gewinner, aber auch Verlierer. In der Biologie vererben wir auch Defekte, in der Ökonomie auch Schulden, in der Klimatologie auch Dürren, in der Theologie auch Sünden.
Genetisch betrachtet erben wir – noch – alle gleich: Unsere Chromosomen-Ausstattung können wir nicht aussuchen. Wenn heute oder demnächst die für das gesteuerte Vererben geeigneten Technologien in Griffnähe sind, sind es auch die Ideen und Ideologien, die das Leben in lebenswert oder nicht lebenswert einteilen. So können Eltern-Individuen bald in die Lage kommen, von ihren Sprösslingen für unterbliebene Optimierungsmassnahmen vor Gericht gezogen zu werden. Und die Gattung Mensch ist jetzt schon in der Lage, die Geschichte der Natur mitzuschreiben und mitzuverantworten.
Kulturell betrachtet ist das Erben – zumal in einer vom Streben nach individueller Selbstbestimmung besessenen Gesellschaft – ein Widerspruch in sich. Kaum etwas akzeptieren wir als so unausweichlich wie das Weitergeben von materiellen und symbolischen Kapitalien an sogenannt Berechtigte. Ressourcen ganz anders weiterzugeben, kollektive Geschichten ganz anders zu schreiben, das Erbe der Idee des Erbens gar nicht anzutreten – all das erscheint uns widersinnig, wenn nicht sogar widernatürlich.
Dieses Heft, eine Kooperation von Saiten und der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK, handelt vom Erben. Beobachtend, erzählerisch und reflektierend lotet es aus, wie fatal oder künstlich, menschlich oder unmenschlich, sinnig oder widersinnig sich das Erben und Vererben in einer zum Park gewordenen Welt ausnimmt. Konzipiert, erarbeitet und in gestalterische Form gebracht wurden die 24 Doppelseiten von Franz Beidler, Laura Ferrari, Jonas Frehner, Valérie Hug, Julia Kohli, Claudio Landolt, Silvia Posavec und Eva Wittwer als Studierende sowie von Basil Rogger und Mihaly Varga als Dozierende im Master Kulturpublizistik der ZHdK.
Saint Luke is an exhibition space initiated by the Zurich University of the Arts (ZHdK) and its Department of Art & Media in 2019. Currently Saint Luke is curated by the BA Fine Arts students Milena Langer and Samuel Haitz. They invite students, lecturers or other artists to show their work in the space next to Club Zukunft and Bar 3000.
Dienerstrasse 33, 8004 Zürich
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