Seit 2021 beschäftige ich mich mit Steinen unter Wasser. Besonders fasziniert bin ich von einem Findling im Zürichsee. Ich besuchte ihn mehrere male und sammelte dabei Material in form von Fotografien, Video-, Audio- aufnahmen und Texten.
„Zu Filmen und Fotografieren unter Wasser ist sehr ungewohnt. Nichts steht still. Wenn ich durch den Sucher meiner Kamera schaue, scheint alles in Bewegung zu sein. Einen fixen Standpunkt einzunehmen, wie es mir an Land gelingt, ist unmöglich. Jede meiner Bewegungen, und sei sie noch so klein, wird direkt auf das Wasser übertragen und verändert unmittelbar meine Position und Lage. Schwebend treibe ich im Wasser und versuche, den passenden Bildausschnitt zu finden.“
«Unter Druck» ist die Geschichte einer Recherche in 19 Kapiteln. In ihrem Zentrum steht die Frage, welche Parallelen zwischen Leistungssport und Nutztierhaltung existieren. Auf der Suche nach Antworten verbindet Valérie Hugs Masterarbeit Erinnerungen und Erzählungen der beiden Leistungssportler:innen Lena und Geronimo mit Theorie- & Diskurselementen zum Mensch-Tier-Verhältnis, Recherchestücken zu Fällen von Missbrauch im Leistungssport und Fakten aus der Nutztierhaltungsindustrie.
In ihrer Gesamtheit stellen die Texte und Geschichten den Versuch dar, unterschiedliche Phänomene von Zucht in einen grösseren Themenzusammenhang zu bringen. Dadurch öffnen sich Leser:innen neue Sichtweisen und Blickwinkel, die auch einladen sollen, eigene Standpunkte zu hinterfragen und Position zu beziehen.
«Unter Druck» ist Teil der zweiten Ausgabe des Magazins HOX, welches im Oktober 2021 erscheint und sich dem Thema Zucht & Züchtigung im Feld der Mensch-Tier-Beziehung widmet. HOX ist ein Projekt von Valérie Hug, Jakob Lienhard und Marcel Hörler.
In meiner Arbeit reflektiere ich das Verhältnis von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren und den Grenzen, die wir zwischen beiden ziehen. Was verbindet uns, was trennt uns? Was davon ist real, was fiktiv? Welche Konsequenzen hat unsere Wahrnehmung?
Meine gestalterische Auseinandersetzung ist eine Infragestellung unserer zwiespältigen Sicht aufs Tier und die Suche nach dem Potenzial anderer Perspektiven.
Unterricht zeichnet sich durch begrenzte Planbarkeit und unklare Wirkung aus. Entsprechend gilt Ungewissheit in verschiedenen professionstheoretischen Ansätzen als zentraler Bestandteil lehrberuflichen Handelns. Insbesondere Berufseinsteiger:innen werden in der Komplexität des Berufsalltags häufig mit Momenten der Ungewissheit konfrontiert: Unvorhergesehene Situationen erfordern rasche Entscheidungen. Künstlerisch-ästhetische Lernprozesse bedürfen zudem einer grossen Offenheit. Inwiefern verändert die Auseinandersetzung mit Ungewissheit im Kunstunterricht die Wahrnehmung der eigenen Vermittlungspraxis? Ilaria Fosca geht in ihrer Masterarbeit der Frage nach, welchen Formen von Ungewissheit und den damit verbundenen Herausforderungen und Potenzialen sie als berufseinsteigende BG-Lehrperson begegnet. Methodisch stützt sie sich auf das Sammeln von Fragen sowie das Reflektieren von Fallbeispielen, um eine persönliche Haltung als Lehrperson zu entwickeln. Als ehemalige Leistungssportlerin im Eiskunstlaufen nutzt sie zudem ihr Erfahrungswissen, indem sie die Sportart als Analogie zur kunstpädagogischen Professionalisierung befragt.
In einer vergessenen Unterwelt begegnet uns die ungewöhnliche Schönheit einer zivilisierten Landschaft.
Die Spuren vergangener Zeiten offenbaren einen Ort, der seinem Schicksal überlassen ist.
Seiner Funktion beraubt, hält die Natur neuen Einzug.
In einem alten, stillgelegten Wasserreservoir in Basel hat Diplom Schneller mit simplen Mitteln Räume inszeniert, die bildhafte Assoziationen erlauben und fördern. Licht, Klänge und Nebel verwandelten die bauliche Substanz in unterirdische Assoziationswelten.
Die Arbeit überzeuge durch den gekonnt einfachen Einsatz von musikalischen, theatralen und technischen Mitteln, die die Zuschauerinnen und Zuschauer überraschten und Teil der Stimmung eines Ortes werden lassen. «Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, eine Geschichte zu erzählen», so Stephanie Müller und Ayesha Schnell.
Die Masterthesis untersucht die Wahrnehmungsphänomene der Schwellen, Grenzen und Ränder und wie sie in fotografischen Bildern sichtbar werden. Anhand von Werken von Wolfgang Tillmans wird aufgezeigt, wie diese Phänomene inhaltlich und visuell ausgedrückt werden können. Die Thesis beinhaltet ein Konzept, welches Möglichkeiten erprobt, die untersuchten Phänomene im Ausstellungsraum sicht- und erfahrbar zu machen. Sechzehn künstlerische Positionen beleuchten das Thema auf vielfältige, komplexe und sinnliche Weise. Die Ausstellung «Uncertain Realities» vereint dabei labyrinthische Inszenierung sowie kuratorische und vermittlerische Fragestellungen mit den künstlerischen Positionen, um das Themenfeld zugänglich zu machen.
«Um die halbe Welt» sind gepaarte Keramikschalen. Fragmente eines vergrösserten Fingerabdrucks spannen sich als Relief über beide Porzellangefässe und halten die beiden «halben Welten» visuell zusammen.
«Um die halbe Welt» ist zur Verwendung zu zweit gedacht. Ob das Gegenüber vis-à-vis sitzt oder ob man in Gedanken um den halben Globus reist, um die Welt mit der zweiten Hälfte zu teilen, sei dahingestellt. Durch das Öffnen der Weltkugel zu Welthälften soll das Teilen einer Welt performativ erlebt werden, zum Beispiel durch das Gespräch bei Speis und Trank.
«Um die halbe Welt» umkreist designstrategisch verschiedene philosophische Fragen zu Identität und Weltenwanderung und sucht diese im Material Porzellan zu verarbeiten und zu beantworten. Obwohl die Autorin einen persönlichen Zugang zu den Fragen wählte, ist das Produkt universell und auf unterschiedliche Lebensgeschichten adaptierbar.
Ein junger Mann besucht seine Grossmutter in Belgrad, weil er glaubt, dass es ihr nicht gut geht. Ein Sommertag, den er in ihrer lebhaften Nachbarschaft bei Essen, Getränken und alten Bekannten verbringt, löst in ihm ein Gefühl der Unzugehörigkeit aus.
Was bewegt mich? Welche Bewegungen gehen von mir aus? Welche Richtungen schlage ich ein? Was bewegt sich auf mich zu und wo wende ich mich ab?
Solche Fragen stellt Sara Lüscher in ihrer Arbeit zum künstlerischen Prozess.
Der Selbstversuch erforscht bewusste und unbewusste Denk- und Handlungsmuster und macht diese sicht- und verhandelbar. Sara Lüscher geht mit ihren physischen und kognitiven Bewegungen zeichnend, schreibend und erzählend mit. Sie lässt sich von Bewegungen lenken und ablenken, ohne zu wissen, wohin diese führen.
Ihr Vorgehen ist nicht linear, sondern ein bewegtes Tun in Form eines künstlerischen, nicht abgeschlossenen Prozesses.
Das Schreiben wird zum Medium und zur Methode. Nach und nach zeichnet sich ein Weg durch Stadt, Land, Herz und Hirn und verliert sich irgendwann in der gesprochenen Sprache.
Wie könnte man einen alpinen Sommerschlitten entwickeln, mit dem das ursprüngliche Schlittenerlebnis im Winter auf den Sommer übertragen wird?
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Schlitteln im Winter gehört zu den beliebtesten und weitverbreitesten Freizeitaktivitäten in den Bergen. Warum sollte man das nur im Winter tun können? Unabhängig von der Jahreszeit bieten die Berge unmotorisierten Antrieb die Hänge hinunter. Echte Möglichkeiten gibt es für «Winterkurorte», die das Sommerloch füllen möchten, bevor der nächste Winter kommt. Schlitteln ist lustig und für alle zugänglich; doch woraus besteht seine «DNA» etwas genauer? Mit welchen Anpassungen müsste ein Schlitten für den Sommer ausgerüstet werden? Die Herausforderung bestand darin, die Essenz des Schlittenfahrens im Winter beizubehalten. Die rasche Prototypenentwicklung trug zu einer schnelleren Iteration bei, zu Tests, zur Vertiefung des Verständnisses, erneuten Tests und Verbesserungen.
Das Ergebnis ist ein Freizeitschlitten auf drei Rädern, der durch die Körperbewegungen des Fahrers gesteuert wird. Der U-Sled kann problemlos hügelaufwärts gezogen werden und erlaubt ein unabhängiges interaktives Freizeiterlebnis.