Cross the Borders! ist ein sozial-interaktives Kunstprojekt mit geflüchteten Menschen in Griechenland: Um ein grosses Zelt entstehen kreative Prozesse und Spielanlagen mit Kindern und allen, die Lust dazu haben. Ziel unseres Kollektives ist es, die Kunst als Ort der sozialen und politischen Teilhabe zu nutzen.
Das Pinyin Festival fand vom 28. November bis 10. Dezember 2016 statt und war vom musikalischen Kurator Brandon Farnsworth initiiert worden. Ziel des Festival war es, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Künstlern und den Organisatoren, die bereits in der jungen experimentellen Musik-/Tonkunst-/ Medienkunstszene von Hong Kong tätig sind, zu vertiefen. Im Mittelpunkt des Projekts stand das Kollektiv Totem, ein Musiktheaterkollektiv aus Zürich. Zwei der Mitglieder nahmen letzten Herbst am transkulturellen Zusammenarbeitsprogramm der Zürcher Hochschule der Künste teil. Das Festival bot Gelegenheit (nach dem offiziellen Schluss ihres Programms), viele der Kontakte, die sie mit dem Programm während ihres dreimonatigen Aufenthalts in der Stadt geknüpft hatten, zu nutzen.
Visuelle und literarische Ethnografie in Zürich-West: Das Magazin SMACK präsentiert unterschiedliche Blicke auf das Quartier rund ums Toni-Areal. ZHdK-Studierende der Fachbereiche Fotografie, Kulturpublizistik und Visuelle Kommunikation haben für die erste Ausgabe über Monate hinweg beobachtet, wie hier gewohnt wird.
SMACK erzählt auf ungewohnte Weise: Beobachtungen, Gehörtes und Gesprochenes reihen sich scheinbar zufällig aneinander. Erst auf den zweiten Blick erschliessen sich Zusammenhänge, denn das Magazin verfolgt einen fragmentarischen Ansatz. Auszüge aus Bild- und Textbeiträgen ergeben ein nie ganz vollständiges, dafür umso dichteres Bild. Das Zusammenspiel von Grafik, Bild und Text geht seinen eigenen Weg – und bietet dem Leser auf diese Weise einen ungewohnten Einblick in das Wohngebiet Zürich-West.
Die Zollfreilager-Spezialausgabe Foto-Menschen-Bilder ist eine Auseinandersetzung mit humanistischer Fotografie in Text und Bild, die auf Steve McCurrys «Fotografien aus dem Orient» sowie auf weitere Positionen und Traditionen der Fotografie- und Diskursgeschichte reagiert. Die Projekt-Teilnehmenden kamen aus den Fachbereichen Kulturpublizistik, Curatorial Studies, Kunstpädagogik, Transdisziplinarität, Fotografie und Visuelle Kommunikation. Die Publikation entstand als Kooperation mit dem Museum für Gestaltung und der Ausstellung «Steve McCurry. Fotografien des Orients», in deren salle de lecture sie zu sehen war.
Männlichkeit. Das Thema ist aktuell und omnipräsent. Im Februar fand die erste Zürcher «Man’s World» statt; Barber Shops laufen so gut wie noch nie; längst haben die Modeindustrie und das Kosmetik-Marketing den Mann als Kunden entdeckt. Bart und Dutt sind hip, Metrosexualität ist Mainstream. Doch fernab des kommerziellen Booms stellt sich die Frage, wie es den Männern heute denn tatsächlich geht, was sie wirklich beschäftigt, welchen Schwierigkeiten, Konflikten und Herausforderungen sie in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind.
Der kurze Dokumentarfilm män versammelt Männerportraits. Der Film gibt den Männern das Wort: Sehr unterschiedliche Männer erzählen von sich, ihrem Leben, ihrem Aufwachsen, ihren Träumen – völlig verschiedene Existenzen, Selbstverständnisse und Konzepte von Männlichkeit. Die intimen Gespräche sollen spannende Diskussionen auslösen und zum Nachdenken über Männlichkeit anregen.
Die erste zusammen mit Studierenden erarbeitete Verlagspublikation der Plattform Kulturpublizistik dokumentiert und erweitert die Recherche der Kuratorin Svenia Steinbeck, die zur Ausstellung «Holy Shit» hätte werden sollen. Ausgehend vom Jahr 1929 und der (Nicht-)Begegnung der Universen Georges Bataille/«Documents» und Aby Warburg/«Atlas Mnemosyne» wird eine Geschichte des Primitivismus in Kunst und Kultur aufgerissen und in die Gegenwart hinein erweitert. Mit Texten von Sigrid Weigel, Hartmut Böhme, Elisabeth Bronfen, Diedrich Diederichsen, Jörg Scheller u.a.m.
Meist steht auf dem Frühstückstisch ein Blüten- oder Waldhonig, welcher nach der morgendlichen Honig-Schnitte wieder im Küchenschrank verschwindet. Dabei ist Honig viel mehr – er lässt sich in unzählbare Geschmacksnuancen einteilen. Ein Blütenhonig mit viel Akazienanteil ist buttersüss und blumig; ein Kastanienhonig verführt durch die leicht bittere Note und den herb-aromatischen Geschmack. Viele Schweizer Kleinimker vergessen aber, wie einzigartig ihr Honig jeweils ist, und die Akquise von Neukunden in ländlichen Gebieten ist oft schwierig. Daher wird der Honig meist an Grosshändler verkauft und dort zu einem banalen Allerweltshonig vermischt.
Hier knüpft Honigland an – ein Onlineshop, der den Vertrieb für die Kleinimker übernimmt und Wissenswertes über den Honig vermittelt. Die Produzenten schildern ihre ethische Haltung und ihre ganz persönliche Art zu imkern. Die angebotenen Honige sind saisonal und werden nach Geschmackskriterien kategorisiert. Gleichzeitig werden Rezepte mit Sortenhonigen vorgestellt, um dem Honig zu dem Platz in der Küche zu verhelfen, welcher ihm gebührt.
Kimchi ist eine mit einer scharfen Paste fermentierte Gemüsekonserve. Doch in Korea ist es viel mehr als das; jede Familie hat ihr eigenes Rezept dafür, und man sagt, dass man an dem Kimchi einer Person ihre Herkunft erkennt. Das koreanische Landesgericht ist mittlerweile sogar Teil des immateriellen Unesco-Weltkulturerbes.
Die Fermentation zählt seit jeher zu den wichtigsten Konservierungsmethoden von Lebensmitteln und war früher überlebenswichtig. Sie verwandelt rohes Gemüse ohne chemische Zusätze in ein neues geschmackvolles und gesundes Nahrungsmittel. Durch die Industrialisierung und die Erfindungen von Kühlschrank und Tiefkühler ist die Kunst der Fermentation in Vergessenheit geraten.
Mit KimCHi wird die natürliche Konservierung neu interpretiert. Zu jeder Jahreszeit wird ein saisonales KimCHi aus Schweizer Biogemüse angeboten, das lecker ist und einfach in den Kochalltag einbezogen werden kann. Eine Website bietet ergänzend Rezepte zur Weiterverarbeitung an und gibt Auskunft über die Magie
des Fermentierens.
Die Masterthesis befasst sich mit dem okkultistischen Orden der «Abtei Thelema» im Appenzell-Ausserrhoder Dorf Stein zwischen 1947 und 1990. Der Luzerner Ordensführer Hermann Metzger baute eine sektiererische Gemeinschaft auf, die nach den Lehren des britischen Okkultisten Aleister Crowley lebte. Im Praxisteil der Arbeit mit dem Titel OCCULTUM OBICIO – Objekt-Offenbarungen aus dem Appenzell verfasste die Autorin halbfiktive Ausstellungstexte zu 15 Objekten des Nachlasses der Abtei. Ob ein goldener Schlüssel, ein Globus oder eine violette Robe: Die Autorin ging so weit wie möglich der Frage nach, woher die Objekte kommen und welche Bedeutung sie gehabt haben könnten. Der geheimnisvolle Nebel wird dadurch noch dichter, nach dem Motto: Die einzige mögliche Form des Wissens über das Vergangene ist eine Annäherung durch das Erfinden. Der Theorieteil «Der Orden im Dorf» widmet sich dem Verhältnis der Dorfbevölkerung zur Abtei Thelema. Fünf Zeitzeug/innen sprechen über den Orden, eine hinterlassene schriftliche Quelle wird hinzugezogen und zwei Historikerinnen helfen, das Phänomen einzuordnen. Ein skurriles mikrokosmisches Stück Schweizer Geschichte.
Migration ist in der Schweiz eine gesellschaftliche Realität, die das Zusammenleben wesentlich mitprägt. Im öffentlichen Diskurs, insbesondere in den Massenmedien, haben Migrant/innen aber kaum eine eigene Stimme. Dies ist die Folge hegemonialer Machtstrukturen und trägt gleichzeitig zu deren Stärkung bei. Diese Masterthesis geht der Frage nach, ob es möglich ist, die Reproduktion von Rassismus und Exotismus in der kulturpublizistischen Beschäftigung mit Migrant/innen zu vermeiden und Machtstrukturen zu durchbrechen. Sie sucht nach journalistischen Herangehensweisen, mittels derer Migrant/innen mit ihrer Stimme sprechen und persönliche inhaltliche Schwerpunkte setzen können. Nicht zuletzt fragt sie danach, wie Medienschaffende mit ihrer Rolle in der Repräsentation von Migrant/innen umgehen. Die Theoriearbeit führt die Felder Migration, Postkoloniale Theorie und Medien zusammen. Sie analysiert anhand von fünf Experteninterviews die Auswirkungen des Repräsentationsdilemmas auf die kulturjournalistische Praxis und dient so auch als Grundlage für den praktischen Teil. Darin verfolgt die Autorin mit einem partizipativen Ansatz das Ziel, dem Repräsentationsdilemma entgegenzuwirken und gleichzeitig das Bewusstsein für eine Darstellung auf Augenhöhe zu schärfen. Es resultieren drei journalistische Porträts in Text, Bild und Ton.