«Um die halbe Welt» sind gepaarte Keramikschalen. Fragmente eines vergrösserten Fingerabdrucks spannen sich als Relief über beide Porzellangefässe und halten die beiden «halben Welten» visuell zusammen.
«Um die halbe Welt» ist zur Verwendung zu zweit gedacht. Ob das Gegenüber vis-à-vis sitzt oder ob man in Gedanken um den halben Globus reist, um die Welt mit der zweiten Hälfte zu teilen, sei dahingestellt. Durch das Öffnen der Weltkugel zu Welthälften soll das Teilen einer Welt performativ erlebt werden, zum Beispiel durch das Gespräch bei Speis und Trank.
«Um die halbe Welt» umkreist designstrategisch verschiedene philosophische Fragen zu Identität und Weltenwanderung und sucht diese im Material Porzellan zu verarbeiten und zu beantworten. Obwohl die Autorin einen persönlichen Zugang zu den Fragen wählte, ist das Produkt universell und auf unterschiedliche Lebensgeschichten adaptierbar.
Ein junger Mann besucht seine Grossmutter in Belgrad, weil er glaubt, dass es ihr nicht gut geht. Ein Sommertag, den er in ihrer lebhaften Nachbarschaft bei Essen, Getränken und alten Bekannten verbringt, löst in ihm ein Gefühl der Unzugehörigkeit aus.
Was bewegt mich? Welche Bewegungen gehen von mir aus? Welche Richtungen schlage ich ein? Was bewegt sich auf mich zu und wo wende ich mich ab?
Solche Fragen stellt Sara Lüscher in ihrer Arbeit zum künstlerischen Prozess.
Der Selbstversuch erforscht bewusste und unbewusste Denk- und Handlungsmuster und macht diese sicht- und verhandelbar. Sara Lüscher geht mit ihren physischen und kognitiven Bewegungen zeichnend, schreibend und erzählend mit. Sie lässt sich von Bewegungen lenken und ablenken, ohne zu wissen, wohin diese führen.
Ihr Vorgehen ist nicht linear, sondern ein bewegtes Tun in Form eines künstlerischen, nicht abgeschlossenen Prozesses.
Das Schreiben wird zum Medium und zur Methode. Nach und nach zeichnet sich ein Weg durch Stadt, Land, Herz und Hirn und verliert sich irgendwann in der gesprochenen Sprache.
Wie könnte man einen alpinen Sommerschlitten entwickeln, mit dem das ursprüngliche Schlittenerlebnis im Winter auf den Sommer übertragen wird?
Produkt
Schlitteln im Winter gehört zu den beliebtesten und weitverbreitesten Freizeitaktivitäten in den Bergen. Warum sollte man das nur im Winter tun können? Unabhängig von der Jahreszeit bieten die Berge unmotorisierten Antrieb die Hänge hinunter. Echte Möglichkeiten gibt es für «Winterkurorte», die das Sommerloch füllen möchten, bevor der nächste Winter kommt. Schlitteln ist lustig und für alle zugänglich; doch woraus besteht seine «DNA» etwas genauer? Mit welchen Anpassungen müsste ein Schlitten für den Sommer ausgerüstet werden? Die Herausforderung bestand darin, die Essenz des Schlittenfahrens im Winter beizubehalten. Die rasche Prototypenentwicklung trug zu einer schnelleren Iteration bei, zu Tests, zur Vertiefung des Verständnisses, erneuten Tests und Verbesserungen.
Das Ergebnis ist ein Freizeitschlitten auf drei Rädern, der durch die Körperbewegungen des Fahrers gesteuert wird. Der U-Sled kann problemlos hügelaufwärts gezogen werden und erlaubt ein unabhängiges interaktives Freizeiterlebnis.
Jedermann trägt Socken; trotzdem stehen sie am Rande der Garderobe. Sie komplettieren das Outfit, sollen aber im Hintergrund bleiben. Die Schleife hat ein verstaubtes Image, doch sie ist auf dem Weg zurück in die Herrengarderobe. Die zwei Accessoires - Socken und Fliegen - sollen eine neue und bedeutendere Rolle bekommen. Twinset widmet sich diesen unbeachteten Kleidungsstücken und kombiniert sie zu einem zweiteiligen Set. Damit gibt es dem Träger die Möglichkeit, sein Outfit aufzuwerten und Akzente zu setzen. Die Kombination der zueinander passenden Socken und Schlei-fen fängt den Blick des Betrachters und überrascht. Der Look der ersten Zwillingskollektion bewegt sich zwischen klassischen und verspielt coolen Designs. Twinset soll neue Wege eröffnen, sich im Alltagsgrau durch das gewisse Etwas abzuheben.
Ein Projekt für den Zukunftstag 2015, durchgeführt im Rahmen des Moduls «Mensch Möbel»,
Grundlagenmodul Profil Design, 1. Semester, BA Art Education
14 Studierende
2 Gruppen mit je 30 Kindern von 8 bis 14 Jahren
2 x 1 1/2 Stunden
800 m Fichtenlatten 20 x 44 mm
40 Fichtenplatten 500 x 2000 mm
2000 Schrauben
20 Akku-Bohrschrauber
20 Japansägen
Die Studierenden machten sich im Modul «Mensch Möbel» über den Modellbau mit den Grundregeln der Statik vertraut. In der Kaskadenhalle bauten sie anschliessend die Grobstruktur einer Brücke und eines Turms und begleiteten am Zukunftstag zwei Gruppen mit je 30 Kindern, die das Bauwerk ausbauten und erweiterten.
Die in diesem Modul von Studierenden des ersten Semesters entwickelten Arbeiten basieren auf einem interdisziplinären Verständnis von Trendforschung als Lehre von den Veränderungen unserer Kultur – mit dem Schwerpunkt Alltagskultur. Die entworfenen Produkte, Phänomene und Thesen entspringen der kritischen Beschäftigung mit der binären Codierung cool/uncool und sind als mögliche Antwort auf die Frage zu verstehen, wie sich in kleinen, scheinbar profanen, alltäglichen Dingen große gesellschaftliche Zusammenhänge spiegeln.
Wie verändern sich Leben, Wohnen und Einrichten im 2020 und welche Folgen hat das auf den designorientierten Möbeleinzelhandel?
Die Art und Weise, wie wir in Zukunft leben, wohnen und uns einrichten, wird von verschiedenen Faktoren, Themen und Trends beeinflusst. Eine zentrale Rolle spielen der gesellschaftliche Wandel und technische Innovationen. Der Trendreport Furnishing Futures transformiert Zukunftsszenarien in inspirierenden Stories und zeigt Lösungsansätze für den designorientierten Möbeleinzelhandel in der Deutschschweiz auf. Furnishing Futures widmet sich zukünftigen Innovationspotentialen und stellt zukünftige szenarische Lebensstile dar. Mit Hilfe von Experten-‐Interviews wurde relevantes Wissen aus verschiedensten Bereichen generiert und die Inhalte verknüpft und verdichtet. Der Autor erklärt die klassische demografische Zielgruppen‐Definition für ein Auslaufmodell. Es ist absehbar, dass sich die Möbelgeschäfte sehr viel stärker auf die individuellen Bedürfnisse und Lebenswelten einstellen und ausrichten müssen, um in Zukunft relevant und somit auch erfolgreich zu sein.
Die Schöllenenschlucht mit ihrer spektakulären Teufelsbrücke und der rauen alpinen Landschaft gilt als Zentrum von bekannten und kräftigen Mythen. Die Mythen stellen einen räumlichen Bezug zu historisch gewachsenen Landschaftsbildern der Alpen her, die als Sinnbilder für Beständigkeit, Wehrhaftigkeit, nationale Identität, Dynamik, technischen Fortschritt und Handel stehen. Die Schlucht ist ausserdem der Eingang in die sagenumwobene Gotthardregion.
In der Masterthesis erarbeitet Christian Imhof ein Konzept für einen temporären Kunst- und Kulturweg. Entlang des begehbaren alten Säumerwegs werden zehn ausgewählte Werke von zeitgenössischen Schweizer Künstler:innen gezeigt, welche die Sichtweisen auf die alpine Landschaft und die damit verbundenen Mythen auf je eigene Art hinterfragen, demontieren oder aktualisieren.
Die Kunstwerke werden als vermittelnde Instanzen verstanden, welche die Betrachter:innen dabei unterstützen sollen, idealisierende und pauschalisierende Wahrnehmungsmuster auf die Alpen zu erkennen und zu hinterfragen. Ähnlich wie die Teufelsbrücke, die einst als ein Verbindungsglied zwischen Kulturen galt, soll der Kunst- und Kulturweg eine Brücke zum gegenwärtigen Alpendiskurs schlagen.
Translating bodies is the third collaboration of the international and transdisciplinary artist group The Present formed by the choreographer Fang Yun Yang (Taiwan), the visual artist Tian Jun Wong (Hong Kong) and the musician Samuel Toro Pérez (Austria / Switzerland). Since our first collaboration in 2017 in Hong Kong we have been aiming for a constant process of rethinking the relationship between our original disciplines and other art forms as well as exploring scenographic potentials in public space.
Our current project started with the question whether body movement and behavior in daily-life moments could have an aesthetic quality. During a research phase in our individual hometowns Taipei, Hong Kong and Zurich we had been observing and collecting impressions and materials which we brought together during the final working phase in Zurich. This process of sharing, recontextualizing and composing raised further questions linked to aspects such as individual and collective variations of perspective based on different cultural backgrounds and aesthetics.
Our interest in the Toni-Areal Zurich was based on its hybrid quality between public building, art school campus and former industrial infrastructure. We observed the people moving around inside the building and discussed ways how the architecture was forming those people’s actions, pace and communication. Consequently we decided to stick to the building itself in terms of scenography. Having these thoughts in mind we started to explore the building anew, looking for spots with an ambiguous potential between characteristic and neutral quality.
As a next step we asked ourselves how privacy and intimacy could be possible inside the Toni-Areal and started analyzing possible ways and spots how and where students, professors and visitors could have a private moment for themselves. There are kitchens, small rooms for hanging out etc. but in fact the people inside are always exposed. Most doors have windows and the building is illuminated 24/7 based on a high grade of automatization. We decided to refer to darkness as a symbol of privacy within our project and started looking for dark spaces in the public part of the Toni-Areal (excluding the concert halls which are publicly accessible but closed by the security staff at midnight).
There are many small staircases which vertically cross the campus like chimneys. Some of them have a small room on every floor between the main hallway and this staircase, a corridor between corridors so to speak. The friction between its quality as a “non-place” and our installation dealing with different spaces and space-related actions turned out to be fruitful. Also we found out that the light sensors inside these emergency exit areas were easily accessible and quite simple to block. Thus we started to take over these rooms, projecting videos and sounds from the original footage from our hometowns as well as footage from our tryouts and rehearsals (dancing, musical improvisation, interviews, soundwalks, etc). The whole setup would consist of two of these small rooms as installation spaces and the staircase in between as a performance space.