Das Set vereinigt Filme, die im Rahmen des Memoriav Projektes "Der künstlerische Film in der Schweiz" (2008-2010) und dem SNF-Projekt "Schweizer Filmexperimente" (2010-2013), sowie in den Folgejahren digitalisiert wurden.
Als er Gymnasiast in Solothurn war, wurde er auch schon ein Filmemacher. Er griff zur Kamera, wie andere zu Stift und Papier greifen. 1968 zeigte er an den Filmtagen seinen ersten mittellangen Film, Lydia. Er stand ganz plötzlich da in der Schweizer Filmszene: als der einzige Lyriker, dem es quasi spielend gelang, sein fragiles Inneres nach aussen, in traumhafte Filmbilder zu kehren. Jugendlich absolut, unschuldig arrogant hatte der junge, bleiche hagere Mann einen völlig sicheren Satz ins Programmheft setzen lassen: «Seht her, was euch der Reto Andrea Savoldelli für fünftausend Franken für einen Film macht.» Er bezeichnete sich als «ersten Vertreter des schweizerischen Gastarbeiterfilms». (Martin Schaub)
Inclinations ist das Ergebnis einer mehrjährigen Zusammenarbeit des Künstlerpaars Eva und Guido Haas. Direkt in Schwarzfilm gekratzt und gedruckt wurden die Filmkader bildgenau mit Take 5 von Dave Brubeck synchronisiert. Die Arbeitskopie des Filmes wies die kürzestmöglichen Schnitte von nur vier bis fünf Bildern Länge auf. Wo nötig wurden daraufhin drei der vier Kader wieder schwarz übermalt um einzelbildgenau montieren zu können.