1991, Riga Lettland, Zeit der Perestroika. Die neunjährige Lena ist ein Scheidungskind. Ihre Eltern trennten sich, als sie noch klein war. Seitdem haben die beiden kein vernünftiges Wort mehr miteinander gesprochen, ihre letzte Verbindung zueinander ist Lena. Der Vater trinkt und die Mutter versucht ihr Liebesleben in Gang zu bringen. Als Lena ihren betrunkenen Vater nicht länger erträgt, haut sie ab und streift durch das nächtliche Riga. Damit beginnt Lenas «Reise» zurück nach Hause.
In der Zukunft existiert das Meer nicht mehr. Die Menschen leben in einer Welt, in der sie die
Sachen von damals imitieren. An einem falschen Strand bauen Kinder identische Sandburgen.
Nur Estelle (12) schaut zu einer Wand, auf der das Meer abgebildet ist.
Thibaud (12) nähert sich dem Mädchen und erzählt ihr, dass er die damalige Welt sehen kann.
Estelle geht mit ihm zusammen in sein Versteck. Thibaud versucht sie zu überzeugen, eine Pille
zu nehmen, die ihr erlaubt, das echte Meer zu sehen.
In a future where the sea doesn’t exist anymore and where adults imitate things from the past,
dozens of children are building sand pies on an artificial beach. Only Estelle (12) looks at a wall on
which the sea is painted. Thibaud (12) approaches the girl and pretends he could see the things
that no longer exist. He takes her to his hiding place and tries to convince her to take a pill that
would allow her to see the real sea.
Schutt, Asche und zerbrochenes Glas. Zerstörung ist allgegenwärtig. Fürchten wir sie?
Der Betrachter sucht nach dem Ursprung eines Phänomens, das unser Leben prägt. Begleitet von den Fragen eines Pfarrers und den Beobachtungen eines Physikers erleben wir Zerstörung als nötigen Schritt zur Entstehung von Neuem. Wir lassen uns dabei selbst zu ihr hinreissen, nur um zu entdecken, dass Zerstörung nicht nur den Keim von Neuem in sich trägt, sondern unzertrennbar mit dem menschlichen Willen verbunden ist: Zerstörung ist ein Teil von uns, wir sind Teil von ihr.
Maximilian verliert sich gerne in seiner Fantasiewelt. Dort will er mit seinem Pilotenfreund auf einer Wolke zum Mond zu fliegen, doch seine Mutter hat kein Verständnis für seine ausufernde Fantasie. Stattdessen fordert und fördert sie ihn uneingeschränkt, um seine Karriere vorzubereiten und setzt ihn unter grossen Druck. All die Förderangeboten und Anforderungen bringen den verträumten Jungen an die Belastungsgrenze. Seine eigenen Bedürfnisse bleiben aussen vor. Der Druck durchdringt zunehmend seine Fantasiewelt und droht sie zu zerstören. Maximilians Reise zum Mond ist in akuter Gefahr.
Die Sonne glimmt über dem heissen Asphalt. Im Zugwagon fällt die Klimaanlage aus, am Fluss konkurrenzieren sich Bluetooth-Boxen und in der Innenstadt lässt ein Demonstrationszug die Trams stillstehen. Ein Paar verkriecht sich in die Ventilatoren-gekühlte Zweisamkeit, eine Familie flüchtet in die Idylle der Natur und eine Gruppe von Polizeibeamten verschmachtet im Kastenwagen. Während das Eis schmilzt und sich die Gemüter erhitzen, sieht niemand, dass das Wasser schon bis zum Hals steht.
Elena trifft Pascal am Karneval. Ein Volksfest, das die ganze Stadt in eine bunte Geisterwelt verwandelt. Doch das Paar hat seine besten Zeiten hinter sich. Die beiden taumeln durch die Nacht und verstehen einander immer weniger.
Maša (20) steht kurz davor ihre Kleinstadt zu verlassen. Um ihre Entscheidung vollkommen verarbeiten zu können, begibt sich in die Tiefen ihres Unterbewusstseins. Dort trifft sie nicht nur bekannte Gesichter an, sondern auch sich selbst.
Tanzen verboten, denn in Pandemie-Zeiten sollte kein unnötiges Risiko eingegangen werden. Kein Wunder also, dass die junge Winzerin Janis nicht sonderlich scharf auf das illegale Konzert ihres Vaters ist. Aber sag das mal deinem Kleinkünstler-Dad, der seit Monaten um das nächste Konzert bangt. Janis will nicht hin und landet dann doch dort. Der Dank ist eine stürmische Überraschung.
Wenn Lothar niest, wird so viel Energie freigesetzt, dass nahe Objekte explodieren. Aufgrund des Phänomens hat sich Lothar von der Aussenwelt abgeschottet. Als sein geliebter Toaster in die Brüche geht, steht er vor einem Dilemma.
Larissa befindet sich in einer ungewissen Phase ihres Lebens. Sie sucht Orientierung auf Social Media, nimmt an automatisierten Jobinterviews teil und versucht ihre Einsamkeit mit Blinddates über eine Dating App zu unterdrücken. Anstatt sich selber besser kennen zu lernen und wahre Beziehungen einzugehen verliert sie sich im Strudel der Anonymität und Schnelllebigkeit.
Der Selbstoptimierungswahn und einfache Austauschbarkeit angetrieben durch digitale Medien treiben Larissa in den Wahnsinn. Trotz einer rettenden Hand kann sie die Chance nicht mehr wahrnehmen.
Wie sollte man vorgehen, wenn alle Bankangestellten dicht gedrängt in der Raucherlounge im 29. Stock verharren? Ein renommierter Betriebspsychologe ist überzeugt die Antwort zu haben.
Aufgrund der aktuell angespannten politischen Lage in Polen reisen Mutter und Tochter zurück. Die beiden haben vor, ihrem Heimatland endgültig den Rücken zu kehren. Sie wollen die Grossmutter überzeugen alles zu verkaufen und in die Schweiz mitzukommen. Die patriotische, alte Frau stellt sich jedoch quer. Währenddessen identifiziert sich ihre Enkelin zunehmend mit ihrem Herkunftsland.