Der Moment war da.
Plötzlich.
Alles geriet in Schräglage.
Ich wär’ nicht in diesem Zustand,
an diesem Punkt,
der mit dem Moment davor,
mit dem Gewohnten –
nichts mehr zu tun hat.
Der Moment, er war da.
Plötzlich.
Alles geriet in Schräglage.
Und blieb.
Das neue Jetzt
ist grundsätzlich anders.
Verrückt und doch:
In seinem Wesen
grundartig und eigenrichtig.
Wie muss eine Strategie entwickelt werden, die das Selber-‐Reparieren von Haushaltsgegenständen in Zürich fördert?
Die Lampe hat einen Wackelkontakt, der Küchenstuhl kippelt und der Mixer mixt schon lange nicht mehr. Es richten zu lassen wäre schön, aber teuer. Darum: Repariere es selbst! Aber wie? Zürich verfügt über eine erstaunliche Dichte an Angeboten, die beim Selber-‐Reparieren unterstützen können. Der Reparaturwillige kennt oder nutzt diese aber kaum – so die Kernerkenntnis der empirischen Untersuchung. Entwickelt wurde „Reparieren am Dienstag“ – eine Veranstaltungsreihe für den Dienstagabend in Bars. In diesen Momenten der Musse wird Selber-Reparieren inszeniert. Durch aktive Teilnahme der Besucher wird die Freude daran erfahrbar gemacht und im Gespräch auf bestehende Angebote hingewiesen. Ergänzend zu dieser Vermittlungsstrategie schliesst ein Online‐Reparaturatlas die Lücke zwischen Reparaturwilligen und Angebot. Das Projekt ist Anstoss zum Selber-‐Reparieren, denn: Wer’s einmal macht, wird’s wieder tun!
ZÜRI ist ein individuelles Projekt, welches in Form eines Kunstbuches Malereien und Siebdrucke vereint. Wie der Titel vorwegnimmt, bietet es dem Betrachter einen umfassenden Einblick in bunte Szenen der Stadt Zürich. Die Ausschnitte, die im Buch aufgeführt sind, erstrecken sich über sehr vertraute bis zu gänzlich unbekannten Ortschaften. Oft werden auch bekannte Orte durch künstlerische Reduzierungen aufgebrochen und damit neue Bildwelten geschaffen.
Durch eine intensive Auseinandersetzung mit der Technik des Siebdruckes sowie der Malerei begab ich mich auf eine Reise. Ich untersuchte die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede im Prozess und im fertig entstandenen Bild und merkte, wo meine Grenzen liegen. Es gelang mir, bekannte Rahmen aufbrechen und dadurch meinen Horizont zu erweitern. Durch die subtile Kombination der zwei unterschiedlichen Techniken wurde das Buch sehr abwechslungsreich und doch gelang es mir die Bilder durch ihre ähnliche Ästhetik zu vereinen.
Migration ist in der Schweiz eine gesellschaftliche Realität, die das Zusammenleben wesentlich mitprägt. Im öffentlichen Diskurs, insbesondere in den Massenmedien, haben Migrant/innen aber kaum eine eigene Stimme. Dies ist die Folge hegemonialer Machtstrukturen und trägt gleichzeitig zu deren Stärkung bei. Diese Masterthesis geht der Frage nach, ob es möglich ist, die Reproduktion von Rassismus und Exotismus in der kulturpublizistischen Beschäftigung mit Migrant/innen zu vermeiden und Machtstrukturen zu durchbrechen. Sie sucht nach journalistischen Herangehensweisen, mittels derer Migrant/innen mit ihrer Stimme sprechen und persönliche inhaltliche Schwerpunkte setzen können. Nicht zuletzt fragt sie danach, wie Medienschaffende mit ihrer Rolle in der Repräsentation von Migrant/innen umgehen. Die Theoriearbeit führt die Felder Migration, Postkoloniale Theorie und Medien zusammen. Sie analysiert anhand von fünf Experteninterviews die Auswirkungen des Repräsentationsdilemmas auf die kulturjournalistische Praxis und dient so auch als Grundlage für den praktischen Teil. Darin verfolgt die Autorin mit einem partizipativen Ansatz das Ziel, dem Repräsentationsdilemma entgegenzuwirken und gleichzeitig das Bewusstsein für eine Darstellung auf Augenhöhe zu schärfen. Es resultieren drei journalistische Porträts in Text, Bild und Ton.
Maren führt ein geregeltes Leben als Busreiseleiterin. Als ihr Bruder unerwartet auftaucht und sich ihrer Seniorenreisegruppe anschliesst, kann Maren nicht länger ausweichen. Hin und hergerissen zwischen Zuneigung und Furcht vor den familiären Banden, versucht sie einen Umgang mit dem unerwünschten Gast zu finden. Im Bus, vor den Augen der Reisegruppe kommt es zum Eklat.
Sina Oberholzer befasst sich in ihrer Masterarbeit mit dem hochgradig kulturell geprägten Kanon klischierter Badeszenen. Gleichzeitig ist das Sich-Waschen für sie ein individueller, mit besonderen Empfindungen belegter Moment. Diese Diskrepanz zwischen Selbst- und Aussenwahrnehmung befragt Sina Oberholzer über eine filmische Selbstinszenierung. Das Badezimmer als Ort der Inszenierung wird zur Bühne, auch wenn die gefilmte Handlung sich kaum von sonstigen, alltäglichen Waschvorgängen unterscheidet. Gegenstand der filmischen Untersuchung ist der Moment der Aufzeichnung sowie die Frage danach, was erzählt wird, wenn die Autorin ihren Körper ins Bild setzt. Die schriftliche Arbeit ist als künstlerisch-theoretische Erweiterung der filmischen Arbeit angelegt. Im Zentrum steht hier die Reibung zwischen der Aktion des sich selbst ‚ins Bild Setzens‘ und der Erfahrung des ‚im Bild Seins‘. Inwiefern verschiebt sich die Bedeutung zwischen der inneren Empfindung einer Person zur Abbildung dieser Person?
In meiner Bachelorarbeit gestalte ich Illustrationen zu einem vorgegebenen Text für ein Kinderbuch. Die Arbeit gliedert sich in drei Abschnitte. Im ersten Schritt werden Recherchen zu Inhalt und Design gemacht und die Text-Bild-Gestaltung mit Hilfe eines Storyboards und Interpretationsfragen angegangen. Es wird abgeklärt, wie die Illustrationen zum Text stehen können und welche Szenen ausgeführt werden. In der Realisierungsphase stehen zeichnerisch und kompositorische Fragen im Zentrum. Stil, Rhythmik, Stimmung und Material werden berücksichtigt. In der finalen Phase wird das Layout gestaltet und erste Buch-Prototypen von Hand gebunden. Diese Arbeiten mache ich in dieser Form zum ersten Mal und lerne, auf welche Kriterien es in welchem Stadium ankommt. Der Weg ist das Ziel.
Es ist die musikalische Reise seines Lebens. Pippo Pollina ist einer der wichtigsten Cantautores Italiens, der Sizilien den Rücken kehrte, um in Zürich zu leben und zu arbeiten. Zusammen mit dem Komponisten Massimiliano Matesic und dem Jugend Sinfonieorchester des Konservatoriums Zürich begibt sich der Sänger auf eine ungewöhnliche Konzert-Tournee – zwischen Zürich und Sizilien, zwischen Klassik und Pop, zwischen Politik und Musik. ZWISCHEN INSELN ist ein bildgewaltiger und packender Dokumentarfilm, der Musiker unterschiedlicher Generationen und Temperamente aufeinandertreffen lässt.
It is the musical journey a lifetime. Pippo Pollina is one of the most significant Italian singer-songwriters. Some years ago he turned his back on Sicily and went to live and work in Zurich. Together with the conductor, Massimiliano Matesic, and the Conservatory of Zurich’s Youth Symphony Orchestra, the singer and composer embarks upon a remarkable concert tour – between Zurich and Sicily, between classic and pop, between politics and music. ZWISCHEN INSELN is a visually stunning, enthralling documentary film that brings together musicians of different generations and temperaments.
Jacqueline Maibach setzt sich in ihrer Masterthesis mit Wahrnehmungsregimes im Zusammenhang mit der Konstituierung und Dekonstruktion von Gender, race und Klasse auseinander. Am Beispiel vestimentärer Praktiken und (selbst)inszenierender Körperpolitiken untersucht Maibach ästhetische Strategien, die normalisierte Strukturen der Wahrnehmung und Attribuierung offenlegen, unterwandern und gleichzeitig neue Betrachtungs- und Handlungsweisen aufzeigen. Dabei fokussiert sie auf Ästhetiken, die an den Grenzen des «guten Geschmacks» agieren, das «Akzeptable» stören, das «Modische» herausfordern: Ästhetiken des Glanzes, des Blings, des Exzesses. Maibach zeigt auf, inwiefern sich darin ein konflikthaftes Verhältnis von Kritik, Befreiung und Unterwerfung artikuliert, das hegemoniale Wahrnehmungsregimes und Identitätskonstruktionen mittels widerständiger Affirmation herausfordert.
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09.04.2024
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Zurich Art Weekend 2020 – Art Walks
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Untertitel
Vom 11. bis 13. September 2020 fand zum dritten Mal das Zurich Art Weekend statt. An diesem Wochenende verbinden sich Museen, Galerien, Off-Spaces, Kunstinstitutionen und Kunstverlage mit gemeinsamen Veranstaltungen und Gesprächen. Das Programm beinhaltet mehr als 50 Events und Standorte und bietet eine gute Gelegenheit, um die Heterogenität von Kunstkontexten und Ausstellungsformaten vor Ort zu erfahren. Für eine besondere Perspektive auf das dreitägige Kunstevent sorgen die Art Walks des Master Art Education Curatorial Studies. Das Kooperationsprojekt zwischen dem Studiengang und dem Zurich Art Weekend besteht seit 2018.
Während der zweistündigen Art Walks waren die Besucher*innen eingeladen, verschiedene Orte der Kunst zu besuchen. Fünf Studierende haben dazu Routen ausgearbeitet und aktuelle Fragen und Themen in den Künsten aus einer kuratorischen und vermittlerischen Perspektive eingearbeitet. Für die Studierenden sind Art Walks eine gute Gelegenheit, um die eigene Vermittlungspraxis gegenüber einem unbekannten Publikum zu erproben. Auf Grund der aktuellen Situation in Zusammenhang mit dem Coronavirus wurde auch ein Audio Art Walk erstellt.
Art Walk zur Zürcher Off-Space Szene
von Anne-Sophie Mlamali, Master Art Education Curatorial Studies
Anne-Sophie Mlamali fokussierte sich auf die Zürcher Off-Space Szene, also unabhängige Kunsträume, die von Künstler*innen und Kurator*innen organisiert und kuratiert werden. Die häufig selbstorganisierten Initiativen stellen einen Kontrast zu den kommerziellen Galerien dar. Ihr Art Walk begann mit der Ausstellung «Intimate Estrangement» im Off-Space MIKRO. Von dort ging es in die Ausstellungsstrasse in den Oncurating Project Space, wo aktuell eine Ausstellung zu künstlerischen Archivpraktiken «Inter:archive» gezeigt wird. Zum Abschluss wurden zwei Off-Spaces entlang der Langstrasse besucht. Zunächst der Ausstellungsraum al_vista, der vom Masterstudiengang Fine Arts der ZHdK betrieben wird. Das Programm wird von ZHdK-Studierenden kuratiert, darunter Kim Anni Bassen aus dem Master Art Education Curatorial Studies. Die letzte Station auf ihrem Walk war der Off-Space jevouspropose und die Ausstellung «Our Unknown Known | Elodie Pong».
Art Walk zur Repräsentation von Künstler*innen
von Chiara Giardi, Master Art Education Curatorial Studies
Obwohl Chiara Giardi in ihrem Art Walk lieber auf eine binäre Geschlechterordnung verzichten würde, problematisierte sie, dass Künstler*innen benachteiligt werden. Wie die Zahlen beweisen, zeigen, kaufen und verkaufen Schweizer (und internationale) Museen und Galerien wenig Kunst von Frauen. Als Ausgangspunkt wählte sie die Ausstellung «Schall und Rauch» im Kunsthaus Zürich. Von dort ging es zur Galerie Fabian Lang, wo aktuell eine Ausstellung von Mira Schor zu sehen ist. Ihre Arbeit umfasst wichtige Perioden, in denen geschlechtsspezifische Narrative und Darstellungen des Körpers im Vordergrund standen. 1972 war sie Teilnehmerin im Womanhouse in Kalifornien. Dies ist auch die Überleitung zur Ausstellung «Ausbruch und Rausch: Zürich 1975-80 Frauen Kunst Punk» im Strauhof. Die Ausstellung blickt zurück auf die Ausstellungen «Frauen sehen Frauen» aus dem Jahr 1975 und «Saus und Braus. Stadtkunst» 1980, die eine kritische Auseinandersetzung mit dem weiblichen Alltag und den vorherrschenden Geschlechterrollen provozierten. Auf dem Weg hat Chiara auch auf Una Szeemans «Les Mains Négatives» verwiesen, die im Rahmen der Ausstellung «Gasträume – Kunst auf öffentlichen Plätzen» gezeigt wurde.
Art Walk zum neuen Hotspot der Zürcher Galerien
Von Cynthia Stucki, Master Art Education Curatorial Studies
Cynthia Stucki besucht den neuen Hotspot der Zürcher Galerien, der sich in unmittelbarer Nähe des Kunsthaus Zürich in der Rämistrasse entwickelt hat und als «Kulturmeile» bezeichnet wird. Sie thematisierte die verschiedenen Ausrichtungen der Galerien sowie den «White Cube» als das gängige Ausstellungskonzept. Gleichzeitig setzte sie sich kritisch mit dem Begriff der «Kulturmeile» auseinander. Ihre Route begann in der Rämistrasse 34 direkt beim Schauspielhaus in der Galerie Ziegler. Von dort ging es in die Mai 36 Galerie, die eine Ausstellung von Matt Mullican zeigte. Es folgte ein Besuch in der Galerie Lange + Pult, die sich vor allem auf Westschweizer Künstler*innen fokussiert. «Amerika» ist Titel und Programm einer Ausstellung in der Galerie Tobias Mueller Modern Art mit Werken von Andy Warhol, Julian Schnabel und Sol Le Witt. Trotz Corona-Krise hat jüngst Eva Presenhuber an der Waldmannstrasse einen weiteren Ausstellungsraum eröffnet. Als Abschlussort hat Cynthia Stucki eine ganz besondere Location ausgewählt. Im 6. Stock in der Theaterstrasse 18 ist in einer Penthousewohnung eine Ausstellung von Nina Beier zu sehen, die von der israelischen Galerie Sommer Contemporary Art vertreten wird. Die Readymades der Künstlerin sind im Badezimmer, im Schlafzimmer und im Wohnzimmer positioniert und sind eine gute Gelegenheit, um über gängige Präsentationformen zu diskutieren.
Art Walk zu Kunsträumen in Zürich-West
von Jamie Bernold, Master Art Education Kunstpädagogik
Jamie Bernold legte ihren Fokus auf die Veränderungsprozesse von Zürich-West und diskutierte mit den Teilnehmenden, inwiefern Galerien, Museen und die Zürcher Hochschule der Künste am Gentrifizierungsprozess beteiligt sind. Vom Löwenbräukunst-Areal führte ihr Art Walk zur Arbeit von Aldo Mozzini «Quasi un Babau» die am Steinfelsplatz im Rahmen von «Gasträume 2020 – Kunst auf öffentlichen Plätzen Zürichs» – zu sehen ist. Als nächste Station ging es zum ehemaligen Maag-Areal, wo sie die Galerien von Eva Presenhuber und Peter Kilchmann besuchte. Hier befand sich von 1913–1991 die Zahnradfabrik Maag, was bis heute in die Ausstellungsräume der Galerien eingeschrieben ist. In der Galerie Peter Kilchmann wurden Arbeiten von Paul Mpagi Sepuya, John Coplans sowie von Marc Bauer gezeigt. In der Galerie Eva Presenhuber wurden in der Ausstellung «nuns and monks» Skulpturen von Ugo Rondinone gezeigt. Von dort ging es über die Duttweilerbrücke zum SBB Areal in der Hohlstrasse. Auf der ehemaligen Industrieanlage endete ihre Tour in der Produktionsstätte für Kunst «Acrush» mit der Ausstellung «Character Study» von Darren Bader.
Audio Art Walk zum Zurich Art Weekend 2020
von Lena Seefried, Absolvent*in im Master Art Education Curatorial Studies
Lena Seefried hat im Frühlingssemester 2020 ihren Master of Arts in Art Education Curatorial Studies abgeschlossen. Trotz der Verschiebung des Zurich Art Weekend auf September ist sie erfreulicherweise im Kooperationsprojekt geblieben. Herausgekommen ist ein sehr gelungener Audio Art Walk, der sich an eine internationale Zuhörerschaft richtet. In ihrem Audio Art Walk spricht sie über die Galerie Peter Kilchmann und die Arbeiten von John Coplans, den Off-Space al_vista mit der Ausstellung «Forecast (your morning is as good as your mattress)» von Jelena Vanoverbeek, die Ausstellung «Schall und Rauch. Die Wilden Zwanziger» im Kunsthaus Zürich sowie die Ausstellung «nuns + monks» von Ugo Rondinone in der Galerie Peter Kilchmann.