Mit welchen subversiven Strategien reagieren junge Frauen in Teheran auf problematische politische Zustände und welche materielle Kultur entsteht dabei? Das Leben der Frauen in Iran ist paradox: auf der Strasse müssen sie sich den Gesetzen der islamischen Republik beugen, Kopftuch tragen und dürfen keinem Mann die Hand reichen, im Privaten tragen sie kurze Kleider, feiern Parties und haben einen Freund. Die junge Generation möchte aus diesem widersprüchlichen Leben ausbrechen, doch von einer weiteren Revolutionsbewegung halten sie nichts. Ihr Protest manifestiert sich in alltäglichen Dingen – leise versuchen sie so einen Wandel herbeizuführen. In der 15 Millionen Einwohner Metropole Teheran bin ich auf Frauen gestossen, die sich zwar als unpolitisch sehen, deren Style aber Ausdruck der Einschränkungen und Repressionen ist. Sie machen mithilfe von Dingen problematische politische Zustände sichtbar und bringen damit eine eigene materielle Kultur hervor. Entstanden ist ein Buch, das einen persönlichen Einblick in die Welt hinter dem Schleier von Islam und westlichen Stereotypen zeigt. Ein Buch über alltägliche Dinge, in denen sich Protest und ziviler Ungehorsam von jungen Frauen gegen die Repressionen, die besonders sie treffen, manifestiert. Ein Buch, das von hinten wie von vorne gelesen werden kann – in persischer und westlicher Leserichtung.