Die Freundinnen Emma und Gloria sind Ende Zwanzig und am Morgen vor der Arbeit zum Kaffee verabredet. Sie kennen sich seit Langem und haben unterschiedliche Lebensmodelle verfolgt: Gloria ist Anwältin, Emma Fotografin. Gemeinsam ist ihnen die Unsicherheit, den richtigen Weg eingeschlagen zu haben. Erst am Gegenüber erkennen sie, dass jede Wahl ihre Kehrseite hat. Als ihnen eine junge Frau mit Baby begegnet, kommt eine weitere Dimension ins Spiel: Den Beiden wird bewusst, dass sich bereits ein Generationenwechsel vollzieht, wodurch sie ihre Lebensfragen im Licht der Vergänglichkeit begreifen.
The longtime friends Emma and Gloria, in their late 20s, meet eachother for their morning coffee routine. They've gone down different professional paths: Gloria's a lawyer, Emma's a photographer. However, both of them are insecure about their desicions in life. When comparing themselves, they realize that every choice has it's downside. Another dimension comes into play, when they witness a blissful young mother with her baby. Realizing that their own generation's already followed by the next one, puts their questions about life into perspective and makes them conscious of their own mortality.
Ausgehend von der Frage nach der musealen Darstellbarkeit und Reproduzierbarkeit historischer Aktionskunst und Performances stellt, Charlotte Sarrazin innerhalb ihrer Masterthesis die Frage, was Formen der «angemessenen» Ausstellung sein können. Ein Beispiel für eine solche künstlerische Arbeit bietet das Happening Fluids: Erstmalig 1967 errichtete der Künstler Allan Kaprow zusammen mit Freiwilligen Strukturen aus Eisblöcken an verschiedenen Orten in Los Angeles, USA und überliess diese danach sich selbst. An diesem konkreten Beispiel arbeitet Charlotte Sarrazin institutionelle und kuratorische Umgangsformen und Vorgehensweisen heraus und analysiert diese kritisch.
Ultra ist kein gewöhnlicher Kurierdienst. Hier wird bei Wind und Wetter geliefert, und zwar mit eigener Muskelkraft. E-Bike? Fehlanzeige. Die wichtigste Anforderung an das neue Erscheinungsbild war, dass es so charakterstark sein sollte wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Zentrales Element der neuen Marke ist eine Hausschrift, die Energie versprüht. Der unerwartete Wechsel zwischen statischen und dynamischen Elementen in den Buchstabenformen erzeugt einen kraftvollen Rhythmus im Schriftbild. Zusammen mit einer signalhaften Farbwahl und einer schnörkellosen Bildsprache entsteht eine Marke von kompromissloser Konsequenz.
Ausgehend von der «Suhrkamp Edition», die klassische und zeitgenössische Schriften diverser Autor:innen führt, soll «Suhrkamp Voices» – ein fiktives Format – eine Weiterentwicklung sein, die die bereits existierenden Formate des Suhrkamp Verlags ergänzt. Künstler:innen und Musiker:innen sollen eine Plattform erhalten, um ihren Standpunkt zu aktuellen Themen zu vertreten.
Diese unterschiedlichen Positionen bilden den Kern der Marke und werden durch Zitate und Ausschnitte sichtbar gemacht. Visueller Anker ist die eigens entwickelte Hausschrift, die das Erscheinungsbild der Marke massgeblich prägt. So ist nicht nur ein visuelles, sondern auch ein inhaltliches Konzept entstanden, dem es gelingt, ein hohes Mass an Eigenständigkeit zu entwickeln und gleichzeitig das bestehende Produktportfolio von Suhrkamp organisch zu erweitern.
Luxemburgerli wurde als eigenständige Produktmarke von Sprüngli, einem Confiserie-Hersteller im oberen Preissegment, etabliert. Die Herausforderung bestand unter anderem darin, eine zeitgemässe, lebendige Marke zu entwickeln, die gleichzeitig die traditionellen Werte der etablierten Muttermarke transportiert.
Durch die Übersetzung formaler und geschmacklicher Aspekte der Produkte gelang es, ein eigenständiges und ausdrucksstarkes Schriftdesign zu entwickeln. Ohne die gewachsenen Werte des Hauses Sprüngli zu verraten, entsteht in Kombination mit einer lebendigen Farbpalette und einer humorvollen Ansprache eine zeitgemässe Marke mit Charme und Lebensfreude.
Das Kaffeehaus Alpineum befindet sich in einem 1885 erbauten neoklassizistischen Gebäude in Luzern – zusammen mit einem Museum, das Alpenpanoramen der Romantik zeigt. Das Spannungsfeld zwischen romantischer Naturbetrachtung im historischen Museum und urbanem Publikum im trendigen Café bildete die Grundlage für dieses Rebranding-Projekt.
Tragendes Element der neuen Marke ist eine – in Anlehnung an die Panoramabilder im Museum – relativ breit laufende Hausschrift. Die schlichte, geradlinige Formensprache mit teilweise markanten Anstrichen bringt Klassik und Moderne auf spannende Weise in Einklang und erinnert an die raue, unbeugsame Naturlandschaft der Alpen. Der klaren, direkten Formensprache der Schrift steht eine Bildwelt gegenüber, die mit der analogen Technik der Nitrofrottage eine raue, atmosphärische Stimmung erzeugt.
Ciao Amore ist Italianità und Lebensfreude pur. Und es ist das DJ-Label von Laura Grümann. Laura hat sich zum Ziel gesetzt, ihre eigene Marke von Grund auf neu zu gestalten.
Prägendes Element des Erscheinungsbildes ist die eigens entwickelte Hausschrift Ciao Amore – eine formalisierte, verbundene Schreibschrift. Um diese Schrift herum wurde ein Workflow definiert, der es ermöglicht, mit vielfältigen Erscheinungsformen und Effekten zu experimentieren. Das Ergebnis ist ein Gestaltungssystem, mit dem unterschiedlichste Inhalte spielerisch kommuniziert werden können.
ASICS steht für «Anima Sana In Corpore Sano». Dieses Sprichwort, das soviel bedeutet wie «ein gesunder Geist in einem gesunden Körper», ist die Leitphilosophie des Unternehmens. Und es bildet auch die Grundlage für das entwickelte Erscheinungsbild.
Das subtile Spiel mit Schriftproportionen erzeugt ein dynamisches Schriftbild und einen identitätsstiftenden Rhythmus. Ergänzt wird dies durch ein Sylistic-Set mit gerasterten Buchstaben, die als ganze Wörter oder Einzelbuchstaben eingesetzt werden können. Dieser markanten Typografie steht eine einzigartige und überraschende Bildsprache gegenüber.
In der Bildungspraxis beziehungsweise an der Schnittstelle zwischen Kunst und Bildung werden seit einigen Jahren diskriminierungskritische Diskurse geführt, die unter anderem als Gegenbewegungen zum unkritischen Umgang mit Diversität zu verstehen sind. Kurator:innen und Kulturvermittler:innen kommen also nicht umhin, sich mit ihren eigenen Diskriminierungen auseinanderzusetzen.
Es stellt sich nur die Frage, wie sie dies innerhalb von institutionellen Strukturen tun sollen. Getrieben von eigenen Widersprüchen, Eingeständnissen und Selbstzweifeln untersucht Marcel Hörler, wie eine diskriminierungskritische Praxis in Kulturbetrieben entwickelt werden könnte. Die institutionellen, projekt-/programm- sowie publikumsbezogenen Handlungsdimensionen bilden den Rahmen und Literaturbezüge aus der diskriminierungskritischen Bildungsarbeit, den Sozial-und Kulturwissenschaften, Praxisbeispielen sowie persönlichen Erlebnissen aus dem eigenen kuratorischen und kulturvermittelnden Handeln die Grundlagen, die zur Ausarbeitung von vier Strategien führt.
Mentorin: Dr. Nora Landkammer
Ko-Referent: Dr. Heiko Schmid
Mimikry und Imitation sind Teil des Daseins eines Menschen. Ob bewusst oder unbewusst, wir orientieren uns am Gegenüber. Wir beobachten und lernen. Wir ahmen nach. Wir bilden uns und unser Dasein durch das Synchronisieren mit Personen aus unserem Umfeld. Dies zeigt eine gewisse Abhängigkeit auf, da wir unsere Mitmenschen brauchen, um zu entdecken wer wir selber sind. Die Arbeit setzt sich malerisch mit dem Thema der Selbstwahrnehmung auseinander, die aus einer Wechselwirkung von inneren Vorgängen und äusseren Einflüssen besteht. Verzerrte Spiegelungen und diffuse Selbstportraits zeigen, dass die Empfindung des Ichs ohne Mitmenschen vage ist. Rezipient*innen sind bedeutsam und komplettieren das Werk, indem sie sich als Gegenüber wahrnehmen.
Inspiriert von der Geschichte, dass Handelnde, die im 19. Jahrhundert Stoffe in ferne Länder verkauften, mit Textilfirmen in der Schweiz kommunizierten – hauptsächlich durch Briefe, die viele Male hin- und hergeschickt wurden, um die richtigen Entwürfe und Verkäufe zu bekommen – hat Jiaxi Han eine Verbindung zwischen dem Kanton Glarus und ihrer Heimatstadt in China hergestellt, aber in unterschiedlichen Zeitepochen und auf umgekehrte Weise.
In Jiaxi Hans Heimatstadt Guizhou beherrschen die Dorfbewohner:innen ein traditionelles Batikhandwerk mit Indigo-Färbungen. Statt industrieller Produktion zeichnen und färben die Menschen dort (meist Frauen) die Muster von Hand auf die Stoffe.
Jiaxi Han hat also einen Brief an ihren Heimatort gesendet, ein Glarner Stofftuch als Muster beigefügt, die Handwerker:innen dort gebeten, entsprechend Stoffe herzustellen und sie ihr in die Schweiz zu schicken.
Die Farbe Rot ist bei der Herstellung von Textilien im Glarnerland sehr beliebt. Deshalb hat Han hauptsächlich rote Stoffe als Muster gewählt. Gleichzeitig verwendet das traditionelle Handwerk in Hans Heimatort einen natürlichen Indigo-Farbstoff aus Pflanzen. Jedes Mal, wenn Jiaxi Han einen roten Stoff schickt, erhält sie eine Antwort in Blau.
Die Frau als Motiv ist in Kunst und Medien oft zu sehen. Dabei symbolisiert sie meist Reinheit, Grazie, Jugend, Schönheit, Sinnlichkeit und Verfügbarkeit. Eigenschaften, die für den männlichen Blick attraktiv wirken. Im echten Leben sind Frauen weitaus mehr als nur das, was Männer in ihnen sehen wollen und doch streben viele Frauen nach einer idealisierten Weiblichkeit. Ein fast unerreichbares Ziel, das zusätzlich den Blick für eigene Entwürfe des Frauseins verstellt.
In dieser Arbeit inszenierte ich meine persönlichen Vorstellungen von Weiblichkeit. Die Bilder zeigen Eigenschaften, die zum Frausein dazugehören, aber nicht selten von Gefühlen der Scham oder Unweiblichkeit begleitet werden. Sie zeigen Themen wie Explosivität und Wut, Stärke und Alter, oder die Frau als Beobachterin: Selten dargestellte Facetten des Frauseins.