BIOGRAFIE
Aleksandra Gusic ist in der Familie Pavlovic im September 1985 in Belgrad, Jugoslawien geboren und aufgewachsen.
Nach dem Diplomstudium in Regie für Theater und Radio an Akademie der Darstellende Künste in Belgrad und Gender Studies an der Fakultät für Politikwissenschaften, ebenfalls in Belgrad, ist Aleksandra nach Zürich gezogen um als Regieassistentin an der Zürcher Hochschule der Künste zu arbeiten. An der ZHdK hat sie anschliessend ihr Nachdiplomstudium MAS in Spatial Design absolviert und seither eine Vielzahl eigener und kollaborativer Projekte ausgeführt. Sie arbeitet als freischaffende Theaterpädagogin und unterrichtet Theater als Freifach.
DIPLOMPROJEKT
Mit Schüler:innen der KSH auf der Suche nach kritischen Handlungsformen für die Sammlung Bührle im Kunsthaus Zürich
«Am Heimplatz in Zürich ist ein neuer Erinnerungsort entstanden, die Sammlung Bührle ist sein trotziges Gravitationszentrum. Aber wen wird dieser Erinnerungsort im Gedächtnis halten?» - Erich Keller «Das kontaminierte Museum»
Die Vergangenheit unserer Gesellschaft können wir weder ändern noch loswerden. Wir können aber einen oder mehrere Wege finden, damit umzugehen. In Rahmen dieses Projektes habe ich mich, gemeinsam mit einer Klasse der Kantonsschule Hottingen mit der Frage der gesellschaftlichen Verantwortung auseinandergesetzt und einige Strategien erprobt, wie wir die Geschichte der Sammlung Bührle im Kunsthaus kontextualisieren, befragen und herausfordern können.
BIOGRAFIE
Noëmi Berger arbeitet in verschiedenen Konstellationen im Feld der performativen Vermittlung. Sie bewegt sich an der Schnittstelle zwischen Stückentwicklungen, Theater in Kontext und der Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Institutionen. Im Zentrum die Fragen, welche Interventionen Raum für inhaltliche Auseinandersetzungen ermöglichen und wie es gelingen kann, im gemeinsamen Forschen die Theaterpädagogik weiterzuentwickeln und Wege zu entdecken, um notwendige Utopien auszutesten.
DIPLOMPROJEKT
Wir laden Euch herzlich ein zum Show & Tell «unruhig bleiben» -
eine performative Vermittlungssuche an der Primarstufe Muttenz
Die Welt, wie wir sie kennen, wird untergehen.
Und was kommt dann? Das können wir mitentscheiden.*
Wie können wir es angehen, auf diesem beschädigten Planeten zuversichtlich zu leben und vorwärtszugehen? Wie gelingt es uns, Menschen als Teil der Natur zu verstehen? Was bedeutet Natur eigentlich? Und was ist natürlich? Warum meinen wir häufig, Natur wäre dann Natur, wenn sie unberührt ist und ohne Menschen sowie deren Einflüsse auskommt? Ist das denn so? Dieses «Show & Tell» bietet Einblick in das Master-Projekt unruhig bleiben, das im Praxisfeld der Theaterpädagogik entwickelt sowie umgesetzt wurde. Angelehnt an Donna Haraway sowie andere zeitgenössische Denker:innen, sind wir in verschiedene Primarschulklassen und haben dort Wege der performativen Vermittlung ausprobiert, die uns befähigen und nicht lähmen und haben dabei die Frage untersucht, wie wir uns punktuell von einem klassischen Lernsetting lösen können und was dabei rumkommt.
Der Abend wird eine Mischung aus Bericht und performativer Übersetzung.
Wir freuen uns auf alle, die sich dazu verführen lassen, mit uns dieses einmalige Happening zu erleben.
BIOGRAFIE
Chih-Ying Lin, geboren in Taipei, studierte an der Universität für angewandte Kunst in Wien Bühnen- & Filmgestaltung. 2021 fing sie ihr Masterstudium «Bühnenbild» an der Zürcher Hochschule der Künste in Zürich an. Dieses schloss sie im Januar 2024 ab.
Nach einigen Bühnenassistenzen und Projekten in der Filmausstattung, konzentriert sich sie momentan auf die szenische Arbeit im Theater, mit einem Fokus auf Bühnenbild und Licht, in Zusammenarbeit mit Kunstschaffenden aus den verschiedenen darstellenden Bereichen.
DIPLOMPROJEKT
“to find a world, maybe you have to have lost one. Maybe you have to be lost. The dance of renewal, the dance that made the world, was always danced here at the edge of things, on the brink, on the foggy coast.” - Ursula K. Le Guin
Wie beschreiben wir die Welt, in der wir leben? Wie erleben wir sie und wie gehen wir mit der Veränderbarkeit der Welt um? Was erzählen wir uns über die neuen Welten? to end utopia/schönes leben vereint die Diplomprojekte von calendal (MA Regie) und Chih-Ying Lin (MA Bühne) und geht von konkreten Beschreibungen der Gegenwart aus, um in abstrakte Beschreibungen von in-der-Welt-sein zu kommen und nach Bildern zu suchen, die die Gleichzeitigkeit des revolutionären, gefährdeten, trans*, solidarischen Körpers und die Erfahrung der Vereinzelung abbilden. to end utopia/schönes leben versucht, als Teil einer beschädigten Gegenwart über die Gestaltung der beschädigten Zukünfte nachzudenken. Bewegungen zu finden. Sounds aus Ruinen zu spielen und mit brechender Stimme zu sprechen. how to end to start?
BIOGRAFIE
Ivalina Yapova gestaltet gerne Licht für Aufführungen, meidet jedoch das Rampenlicht. Still und fluchend zugleich liest, recherchiert, organisiert, baut und gestaltet sie Räume jeder Art. Über sich selbst in der dritten Person zu schreiben, macht sie verlegen. Falls überhaupt, wäre die Verwendung des Plurals angebrachter. Zudem würden die 500 Zeichen nicht ausreichen, um diesen Wahnsinn in Worten zu fassen.
DIPLOMPROJEKT (Installation)
ALL TABS
nach dem Lyrikband «Loops» von Carla Cerda
ALLe TABS fallen durch das Raster des wackligen Doppelbodens und landen irgendwo im Spamordner oder in dem schwammig definierten Bereich zwischen Installation und Aufführung.
In dem überlasteten Server- als Spiegel-kabinett getarnt- kollidieren die
verquirlten Texte der jungen Dichterin Carla Cerda mit ahnungslosen Körpern, technischen Gadgets und unvorhersehbaren Algorithmen. Kontrolliert unkontrollierbar und unkontrollierbar kontrolliert.
Packt eure Messgeräte ein, zieht euch warm an und aus versicherungstechnischen Gründen lasst die Stöckelschuhe zu Hause – in Falle eines Zusammensackens beimLoslassen wird nicht gehaftet.
Du hast keine Ahnung, wovon ich spreche und was auf dich zukommt? Keine Sorge-ich auch nicht.
Aber kann man überhaupt alles wissen, alles verstehen und wenn nicht,
Meantime ist ein exploratives Adventure in Virtual Reality. Der Spieler interagiert in der Welt ausschliesslich mit seinem Blick und kann so viele kleine Geschichten entdecken.
Im internationalen Austauschprojekt «Sonic Encounters» steht die Entwicklung auraler Performance-Strategien im Kontext interkultureller Zusammenarbeit im Fokus der Umsetzung. Erforscht werden soll, wie «Sound» die Grenze zwischen Sinn und Sinnlichkeit unterläuft.
Institutionelles Ziel ist die künstlerische Vernetzung zwischen dem neu entwickelten Programm «Master in Theatre» der ZHdK und dem «Master in Expanded Theatre» der «Royal Central School of Speech and Drama» in London. Das Projekt etabliert den Wissensaustausch beider Schulen durch künstlerisch-forschendes Experimentieren über geographische Grenzen hinweg.
Die Publikationsreihe Ddezwd ist eine fragmentarische Text- und Bildkonstellation unterschiedlicher Autor:innenschaft. Entlang kurzer Episoden, ausgestattet mit den Protagonist:innen L, Grossmutter und weiteren, schreibt sich Ddezwd in Zustände negativ konnotierter Gefühle ein und aus ihnen heraus. Nicht um sie hinter sich zu lassen und von da aus eine Zukunft zu gestalten. Vielmehr, um in immer wieder neuen Versuchen des Schreibens und Inbeziehungsetzens nach ihrer Potentialität zu fragen und Räume, Orte, Geschichten anders lesbar zu machen. In vielfältig verstrickten Erzählungen wird das Inbeziehungtreten unterschiedlicher Sprechweisen und die Möglichkeit des Erzählens selbst befragt.
DE: „watertongues – a female music performance“ ist das Ergebnis einer 10-tägigen Residenz im August 2023 mit einem transdisziplinären Team von Frauen. Inspiriert von Judith Butlers Schrift „Vulnerability and Resistance“ und dem Wunsch folgend, Vielfalt und Raum für Stimmlichkeit zu erforschen, hat das Team unter der Leitung von Kara Leva eigene Texte, vokale und instrumentale Soundkulissen erschaffen, die nun den Körper der Performance bilden und die Vielschichtigkeit weiblicher Stimmen und musikalischer Ausdrucksformen widerspiegeln.
EN: „watertongues - a female music performance“ is the result of a 10-day residency in August 2023 with a transdisciplinary team of women. Inspired by Judith Butler‘s writing „Vulnerability and Resistance“ and following the desire to explore diversity and space for vocality, the team, led by Kara Leva, created their own texts, vocal and instrumental soundscapes, which now form the body of the performance and reflect the complexity of female voices and forms of musical expression.
Zürich, das Wirtschaftszentrum der Schweiz, mit einem Flughafen, an dessen Wänden Reklametafeln hängen und Werbevideos in Endlosschleife himmlische Destinationen anpreisen. Jeden Tag eilen Menschen durch diese schillernden Hallen und Terminals, die bis ans Ende der Welt führen.
Der Flughafen, ein Schmelzpunkt verschiedener Symptome unserer Zeit, ist der komplexe und kontroverse Schauplatz, an dem sich die Schicksale von sechs Protagonist:innen entwickeln und abspielen, die alle auf der Suche nach ihrer eigenen Freiheit sind.
In essayistischer Form denkt Camille Briffod über den Begriff der Freiheit nach und über die privilegierte und absurde Position der Schweiz, ihrem Heimatland. Der Film ist in fragmentierter Form aus mehreren Schichten aufgebaut. Wie in ihren früheren Filmen ist Camille Briffod erneut an einer Erzählweise interessiert, die sich von den klassischen konfliktreichen Dialogen entfernt, die oft zu einer Eskalation der Geschichte in einem mündlichen Austausch führen. Die Künstlerin möchte hauptsächlich mit den Körpern arbeiten, um einen sinnlichen Zugang zu schaffen. Bilder und Körperbewegungen illustrieren die Geschichte. Gesichter, Ausdrücke und Blicke übernehmen die Rolle der Dialoge, der Flughafen übernimmt die Position des inneren Dialogs. Die Informationen werden uns demnach nicht in Form von Dialogen unterbreitet, die, wenn überhaupt, nur sehr kurz gehalten sind, sondern durch verschiedene Mittel, die Fakten oder subtile Anspielungen auf die Situation der Protagonist:innen vermitteln.
In ihren beiden vorangegangenen Projekten hat Camille Briffod das Radio als Mittel benutzt, um dem Publikum die notwendigen Informationen zu übermitteln. Bei diesem Projekt werden nebst dem Radio auch das Telefon, öffentliche Durchsagen aus den Flughafenlautsprechern, ein Brief, eine Zeitung, Sprachnachrichten oder digitale Nachrichten auf Leuchttafeln verwendet. Diese Informationen dienen als Leitfaden für die Geschichte.
Die Verwendung der verschiedenen Medien ermöglicht der Künstlerin, sich dem Thema Freiheit auf weniger direkte, dafür auf subtilere Weise zu nähern. Natürlich ist die Geschichte so aufgebaut, dass das, was über diese Medien übermittelt wird, mit der einen oder anderen Figur in Verbindung gebracht werden kann. Diese Erzählform ermöglicht dem Publikum dafür eine grössere Freiheit bei der Interpretation.
Methoden:
Das Projekt wird erarbeitet mit ZHdK-Studierenden der Vertiefung Theaterpädagogik, mit Studierenden aus Uagadougou (Burkina Faso) und einer Primarschulklasse aus Zürich. Aufführung am Blickfelder Festival vom 3. und 4.Juni 2024.
«Pierre sur pierre» – Stein auf Stein, wird gebaut, bis in den Himmel und darüber hinaus. Wer höher baut, gewinnt. Wer verliert, fällt vom Himmel und wird zum Drittweltland. Zwei Kontinente, zwei Wochen. Innerhalb von 14 Tagen setzen Theaterschaffende aus Zürich und Ouagadougou sich gemeinsam mit der kapitalistischen Dimension des Turmbauens auseinander.
Zielsetzung:
Das neue, einmalige Projekt untersucht und beforscht die Frage nach einer gemeinsamen Sprache. Die Sprache des Theaters:
«Wie viele Höhenmeter hat der Prime Tower?» – «126.»
«Welches Getränk trinkst du, wenn du oben angekommen bist?» – «Einen Digestif.»
Türme zu bauen bis hoch in die Wolken ist nichts Neues. Bereits im alten Testament gilt die Legende des «Turmbaus zu Babel» als einer der wichtigsten Mythen. Das Thema ist aktueller denn je. Die Stadt Zürich gilt als weltbekanntes Wirtschaftswunder und schmückt sich mit Begriffen wie «Innovation», «Lebensqualität» und «exzellente Infrastruktur».
Kein Zweifel. Die Lebensqualität in Zürich ist wirtschaftlich gesehen kaum mit anderen Standorten zu vergleichen. Wir sind schneller, lauter und vor allem höher. Welche kapitalistischen Denkmuster stehen aber hinter den Werten, die zur ständigen Begleitung unseres Alltags geworden sind?
Die Legende des «Turmbaus zu Babel» erzählt von Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, das höchste Gebäude zu realisieren, das es je gegeben hat – einen Turm bis in die Wolken. So setzen sie Stein auf Stein, bis sie fast am Ziel angelangt sind. Bis eine sprachliche Verwirrung eintritt. Das alte Testament beschreibt einen Gott, der die Sprache verwirrt. Die Menschen können sich nicht mehr verstehen und ziehen hinaus, in alle Himmelsrichtungen.
Die Moral der Geschichte?
Agostina, Alex, Daria, Kader, Marcel, Reka und Zenabou «embracen» die Sprachverwirrung in der Gruppe mit jeder Zelle ihres Körpers. Sie «embracen» ausserdem idealistische Weltvorstellungen, in denen sie sich nicht nur jenseits der Sprache verstehen, sondern sie leben auch jenseits des kapitalistischen Gedankenguts miteinander. Wie soll das gehen? In dem eben nicht gewinnt, wer den höchsten Turm baut. Hingegen kreiert die Gruppe ein flaches Gebilde – welches zwar nicht bis zu den Wolken reicht, aber Kontakt auf Augenhöhe zulässt.
«Quelle est l'altitude du BCEAO Building à Ouagadougou?» – «48.»
«Quelle boisson bois-tu quand tu arrives en haut? » – «... quoi?!»
Gemeinsam mit Kindern aus Zürich kreieren Theaterstudierende aus Burkina Faso und der Schweiz ein Stück, welches als Teil des internationalen Blickfelder Festival im Gemeinschaftszentrum Buchegg in Zürich aufgeführt wird.
Schlussfolgerung:
Die Suche nach einer verbindenden Sprache, nach Handlungsmöglichkeiten in der Verständigung, ist Teil jeder Kommunikation und somit auch Teil jeden Studiums. Im Studium der Theaterpädagogik – explizit in diesem Modul – gilt das Interesse dem Menschen, dem Gegenüber, der Persönlichkeit und der damit verbundenen Einzigartigkeit.
Nach dem Prinzip «gemeinsam statt einsam» wird im Projekt «Utopies – tu fais ce que tu peux» die Einzigartigkeit im Kontext einer verträglichen Verständigung für alle untersucht, dahingehend, als dass Sprache global wirken und etwas bewirken kann. «Global change» ist allgegenwärtig – in den meisten Köpfen zumindest. Die Gruppe setzt dies in Taten um, indem sie sich aktiv mit Menschen unterschiedlichen Alters, Herkunft und Sozialisierung einsetzt.
Eine gemeinsame Sprache zu finden, mit Menschen aktiv in Verbindung zu treten und Netzwerke zu bilden ist nicht nur relevant für Marcel Wattenhofers Tätigkeit an der ZHdK, sondern weit darüber hinaus.
Naja und dann?
Nichts.
Wie nichts?
Nix halt.
Ich war total
PERPLEX
Zum 25sten Mal findet das beliebte Theaterfestival an der Gessnerallee
statt. Am TiaR teilen Studierende der ZHdK gemeinsam ihre Ideen und
Projekte mit Gästen. Zwei Tage Zeit zum Staunen und Begeistern - unter
dem diesjährigen Motto: PERPLEX!