Die als Masterthesis entstandene Arbeit untersucht die Mittel einer subjektzentrierten und subjektivierenden Stadterzählung und inwieweit diese mit der Bewegung durch den Stadtraum zusammenhängt. Grundannahme ist, dass es eine innere Stadtlandschaft gibt, die in einem steten Erfindungsprozess begriffen ist, der sich aus der Wechselwirkung von Subjekt, Raum, Alltag und Gesellschaft speist.
Im Theorieteil dieser Arbeit werden subjektzentrierte Stadterzählungen von fünf Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen hermeneutisch analysiert und verglichen. Anschliessend wird unter Zugriff auf einen aktuellen Ansatz aus der kulturwissenschaftlichen Erinnerungsforschung über die Option einer komplementären, künstlerisch-subjektivierenden Erzählmethode nachgedacht. Ziel der Auseinandersetzung ist, ein tieferes Verständnis sowie eine Art Instrumentarium für eine subjektzentrierte Stadterzählung zu generieren.
Der Praxisteil ist ein experimenteller Anwendungsversuch, der auf den theoretischen Überlegungen fusst. Die Autorin bedient sich der eigenen Vorstellungskraft, um ihre innere Stadtlandschaft von Zürich erzählend zu vermitteln. Entstanden sind 21 subjektivierende Kurzgeschichten, die sich jeweils um eine andere Skulptur im öffentlichen Raum der Stadt entspinnen und auf ortsgebundenen Beobachtungen oder Projektionen beruhen. Versuchsweise reflektieren die Texte das Zusammenspiel von innerer und äusserer sowie von individueller und kollektiver Stadterfahrung.