"In meiner schriftlichen Bachelorarbeit „Nicht alles ist Talent“ habe ich mich gefragt, ob eine Aufklärung zu den zukünftigen beruflichen Strukturen von Schauspielstudent:innen (staatlicher Schauspielschulen) von den Student:innen erwünscht ist und dabei hilft, mit den harten Bedingungen des Berufeinstiegs konstruktiv umzugehen. Die meisten Schauspielerstudent:innen werden nicht über die Berufsrealität aufgeklärt, was laut meiner These zur Folge hat, dass die Arbeitsstruktur an Landes-, Stadt- oder Staatstheatern in ihrer Entwicklung stagniert. Machtmissbrauch, Ausbeutung und Unterbezahlung sind gängige Themen für Schauspieler:innen und anderen Mitarbeiter:innen an einem Theater. Ich gehe von der These aus, dass je mehr ein:e Student:in weiss, desto weniger Angst hat jene:r vor dem Berufseinstieg. Bei meiner quasi-wissenschaftlichen Arbeit mit über 150 Teilnehmer:innen hat sich jedoch genau das Gegenteil herausgestellt.
In meinem praktischen Teil, habe ich mich mit einer Berufsalternative beschäftigt. Basierend auf meinem theoretischen Teil ist für mich klar geworden, dass eine gesunde Lebensweise als Künstler, immer eine oder mehrere Berufsalternativen voraussetzt, um nicht alles „auf eine Karte“ zu setzen. Deswegen habe ich mich dazu entschieden, während des ersten Lockdowns zuhause mein erstes Album „Wolang Wolang“ aufzunehmen."
Mit der (Film-)Kamera macht sich Lara Rubin auf die Suche nach einer Erzählung, die im Familienkreis kursiert und sich zwischen Wunsch und Wahrheit bewegt. Es eröffnet sich ein Feld voller (vermeintlicher) Wiedersprüche: Zwischen Faktum und Fiktion, zwischen Privatem und Öffentlichem, zwischen Vergangenem und dem Jetzt.
Lara Rubin bezieht sich auf Konzepte aus den Bereichen Geschichte, Kunstgeschichte, Filmwissenschaft und der filmischen Praxis. Diese bieten ihr das entsprechende Werkzeug, um aufgeworfene Fragestellungen ihrer recherchierend-suchenden Praxis zu verhandeln, zu differenzieren und zu vertiefen.
Die dabei generierten Fragen beziehen sich auf die Familienerzählung selbst, aber auch auf eine mögliche (künstlerische) Verarbeitung der Erzählung. Was passiert, wenn die Kamera auf die eigene Familie und das Selbst gerichtet wird?
Die Anwesenheit der Kamera wandelt die Realität und diese wird wiederum durch die entstandenen Bilder verändert. Grenzen zwischen Beobachtender und Beobachtetem werden unscharf. (Bewegte) Bilder sind nicht nur auf das, was sie repräsentieren zu untersuchen, sondern auch auf ihren Ausdruck, auf ihre Form.
Larissa befindet sich in einer ungewissen Phase ihres Lebens. Sie sucht Orientierung auf Social Media, nimmt an automatisierten Jobinterviews teil und versucht ihre Einsamkeit mit Blinddates über eine Dating App zu unterdrücken. Anstatt sich selber besser kennen zu lernen und wahre Beziehungen einzugehen verliert sie sich im Strudel der Anonymität und Schnelllebigkeit.
Der Selbstoptimierungswahn und einfache Austauschbarkeit angetrieben durch digitale Medien treiben Larissa in den Wahnsinn. Trotz einer rettenden Hand kann sie die Chance nicht mehr wahrnehmen.
Larissa befindet sich in einer ungewissen Phase ihres Lebens. Sie sucht Orientierung auf Social Media, nimmt an automatisierten Jobinterviews teil und versucht ihre Einsamkeit mit Blinddates über eine Dating App zu unterdrücken. Anstatt sich selber besser kennen zu lernen und wahre Beziehungen einzugehen verliert sie sich im Strudel der Anonymität und Schnelllebigkeit. Der Selbstoptimierungswahn und einfache Austauschbarkeit angetrieben durch digitale Medien treiben Larissa in den Wahnsinn. Trotz einer rettenden Hand kann sie die Chance nicht mehr wahrnehmen.
Ein hybrides Theaterprojekt zu ökologischen und sozialen Themen in der Mojave Wüste
Der Ort Mojave liegt in der gleichnamigen kalifornischen Wüste die seit Jahrzehnten als Trainingsort für Bombenabwürfe und Raketentests dient. Durchschnitten von Autobahnen, Rennstrecken und der Eisenbahn dient die Wüste als Schrottplatz für Flugzeuge. In diesem Bühnenbild aus der Zukunft, dieser dystopischen Metapher erinnern Minenschächte an die Zeit der Goldgräber aber es entstanden auch unterirdische Trinkwasserpipelines für Los Angeles, Solarparks und Windfarmen.
«New Green Land» findet live in der Wüste durch Übertragung in einem Theaterraum der ZHDK statt. Die Zuschauenden begegnen online zwei Performenden (Agents). Diese real existierenden Agents erkunden in Echtzeit die Mojave Wüste auf einer Fläche von 100x100 Metern mit einem Augmented Reality App unter anderem zu folgenden Themen bieten: Klimaveränderung, seismische Aktivitäten, Geschichte des Landraubs an Native Americans, Bau der Eisenbahn, Veränderungen der Pflanzen- und Tierwelt, Entwicklung nach dem Goldrausch bis zur Errichtung der Flughäfen und Windfarmen.
Dieses Material wird recherchiert und aufbereitet als AR Link von Studierenden des Bereichs Expirience Design and Production des California Institute of the Arts. Die Links werden bestehen aus dramatisierten oder dokumentarischen Audio- und Videofiles, musikalische oder choreografische Handlungsanweisungen von Native Americans, Künstler:innen, Botaniker:innen, und anderen, die von den Agents umgesetzt werden.
Die Zuschauenden in Zürich können den Agents dabei nicht nur virtuell über die Schulter schauen, sondern interaktiv Fragen stellen und Aufträge vergebe.
Dieses Projekt ist als Pilot gedacht für ein durational piece: 138 AR Geotags bilden die Eckpunkte der Buchstaben der drei Wörter NEW GREEN LAND. Sie füllen ein Quadrat von 100x100 Metern aus und sollen aus der Drohnenperspektive lesbar werden. Das Aussäen von indigenen Pflanzensamen ist Teil der Aktivitäten der Agents und führt zu einer Verdichtung der Pflanzen zwischen den Geotags wodurch die Worte sich deutlich von der Umgebung abheben.
Methoden:
Praxisbasiertes Erforschen digitaler Techniken im Theater
Zielsetzung:
Pilotproduktion in der ZHdK mit Live-Übertragung aus der Mojave Wüste in Kooperation mit Studierenden der Calarts, USA und der ZHdK.
Der 19-jährige Ehsanullah ist aus Afghanistan geflüchtet und kam mit dem Schlauchboot übers Meer und zu Fuss über die Berge. Die albanischen Geschwister Nazljie und Ismail wiederum verliessen ihr Land nach dem Tod ihrer Mutter und wurden bei Verwandten aufgenommen. Zusammen mit anderen Jugendlichen aus aller Herren Länder finden sie sich in der Integrationsklasse von Herrn Zingg in Basel wieder und sollen innerhalb von zwei Jahren Sprache und Kultur der Schweiz kennen lernen. Sie alle hoffen, ihre harte Vergangenheit und die teils traumatischen Schicksals-schläge hinter sich zu lassen und in der Schweiz ihre Träume leben zu können. Aber der Weg ist steinig und im fremden Land einen beruflichen Einstieg zu finden, wird nicht allen gelingen. Darüber macht sich Herr Zingg keine Illusionen und wird gleichwohl nicht müde, den Migrantinnen und Migranten den Glauben an sich selber und eine bessere Zukunft zu lehren. Aber je näher das Ende der zweijährigen Ausbildung rückt, desto drängender wird die Frage, ob es denn überhaupt einen Platz für sie gibt im neuen Land.
Beobachtend und einfühlsam zeigt NEULAND die Realität der jungen Menschen in der für sie so fremden Kultur und wirft damit ein ungewohntes Schlaglicht auf unsere globalisierte und kriegerische Welt.
The 19-year-old Ehsanullah fled from Afghanistan and crossed the seas in an inflatable boat and the mountains on foot. The Albanian siblings Nazljie and Ismail, on the other hand, left their country after the death of their mother and were taken in by relatives. Together with other young people from around the world, they met in the integration class taught by Mr. Zingg in Basel where they are expected to learn the language and culture of Switzerland within two years. All of them want to leave their distressful past and their in some cases very hard strokes of fate behind them and hope to be able to live their dreams in the new country. But it‘s not an easy path and not all of them will be able to find a job. Mr. Zingg doesn’t delude himself about this, but he still never tires of teaching the migrants to believe in themselves and in a better future. But the closer they get to the end of their two-year schooling, the more pressing the question as to whether there is a place for them at all in Switzerland.
UNKNOWN TERRITORY observes and shows the reality of the young people sensitively in a culture that is so strange to them, throwing an unaccustomed spotlight on our globalised and war-torn world.
Mit einer fiktionalen Social Media Kampagne wurde auf das Thema (Cyber-)Stalking aufmerksam gemacht. Ergänzend wurde eine Webseite entwickelt, welche Hintergründe und Fakten rund um das Thema (Cyber-)Stalking vermittelt. Betroffene von (Cyber-)Stalking erzählen von ihren Erlebnissen und ExpertInnen aus unterschiedlichen Gebieten klären über die Thematik auf.
Die Social Media Kampagne spielte sich hauptsächlich auf dem Instagramprofil der Schweizer Influencerin Antonella Patitucci ab. Ziel war es, mit einer sorgfältig konstruierten fiktionalen Geschichte die Aufmerksamkeit auf das Thema Stalking zu lenken.
Antonellas Geschichte sollte nicht nur Aufmerksamkeit für das Thema schaffen, sondern Antonellas Follower ebenfalls dazu inspirieren, das eigene Social Media Verhalten zu hinterfragen und darüber zu diskutieren. Obwohl die Geschichte fiktional ist, liegt sie nicht fern von der Realität.
Über dieses kontroverse Projekt wurde in den Schweizer Medien mehrfach berichtet.
Awards: ADC Switzerland, Nomination «Student of the Year»
In meiner künstlerischen Auseinandersetzung ging ich von der Beobachtung der Natur aus. Ich bewegte mich von der figurativen Naturdarstellung zum abstrakten Bild. Formen verblassen und werden nur noch angedeutet. In der Darstellung von Nebel erprobte ich experimentell die Möglichkeiten, um die Grenzen vom Darstellenden zum Abstrakten zu verschieben. Ich arbeitete mit der in Vergessenheit geratenen Technik der Enkaustik, welche mir durch ihre milchige Konsistenz half, Luft und Nebel im Bild atmosphärisch darzustellen. Dieser Weg zeigte mir auf, dass es nicht zwingend einer figurativen Darstellung bedarf, um die Atmosphäre und Stimmung einer Landschaft wiederzugeben.
In this research paper, the author analyses the implications of participatory art which solely exists in online spaces. Bringing conventional and historical theoretical perspectives on participatory art in general and combining them with contemporary research on digital cultures, the author builds typologies of online participation and dives deeper into specific curatorial methods of guiding participatory projects online. Contrasting the provided arguments to the present surge of digital platforms, the author tries to focus on the online-specific cases and examples, and argues that online as a space exists according to specific laws and mechanisms and should be researched separately as is, and not as a secondary space to the physical presence. The author distinguishes between individual interaction, where the viewer/participant aims at interpreting and creating a subjective experience of art, drawing a metaphorical map of their journey, and communal participation, where the participants are multiple, and the goal of both the curator and the participant is to collaborate and to connect. The author then continues to review the case studies of recent digital participatory projects that deal with different levels and intensities of engagement and navigate the participation through the use of the contemporary instruments and formats.
Was ist ein Naturmuseum? In seiner Masterarbeit untersucht Levyn Bürki Neukonzeptionen verschiedener Schweizer Naturmuseen in ihrer Entstehung. Anhand einer explorativen Quell- und Diskursanalyse, basierend auf Ausstellungsbesuchen, Projektskizzen und Gesprächen wird untersucht, wie an Naturmuseen Expertisen, Disziplinen und Wissenssysteme aufeinandertreffen und miteinander interagieren. Im Zentrum steht die Frage, wie sich aktuelle Diskurse aus Wissenschaftsvermittlung und repräsentationskritischer Ausstellungsvermittlung im Praxisdiskurs und in den Storyboards der geplanten Ausstellungen niederschlagen. Levyn Bürki macht sich auf die Suche nach einer Sprache für die eigene Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen Natur und Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft, Zoolog:innen und Philosoph:innen, Lai:innen und Profis, Mensch und Rind, Vertrauen und Zweifel, Sprache und Stimme, Fiktion und Fakten. Und mittendrin: das Naturmuseum.
BIOGRAPHY
I’m Gioia Tartaglia, I was born in Pesaro, Italy. My journey into the world of movement began with rhythmic gymnastics, a passion I pursued until the age of 14 when I decided to start to ballet.
At 17, I moved to Milan to pursue my studies, enrolling at the AIDA dance school.
In 2021, I joined ZHdK, where I explored the expressive realm of contemporary dance, discovering new ways to communicate and connect through movement.
For my last year of university, I embraced the opportunity to be an intern at Pfalztheater Kaiserslautern for the 2023/24 season, gaining valuable insights and experiences along the way.
DIPLOMAPROJECT
The "Natural Dance" project focuses on exploring the intimate relationship between human movement and the natural environment. Through a series of choreographic performances immersed in the wild beauty of nature, we will engage in spontaneous and organic dance that evolves in harmony with the surrounding landscape. With videos capturing artistic expression in natural settings, I aim to convey the beauty and power of the connection between humans and the natural world through the universal language of dance.