«Kennst Du Hirsche?»
nach «Die Bergbahn» von Ödön von Horvath
Ich hätte eine Frage: Wenn das Wetter umschlägt, wird die Arbeit eingestellt hier oben, stimmt’s? Mir ist plötzlich so schwindelig geworden. Das dürfte wohl die Bergluft sein, die eben nicht jeder gewohnt ist. Schau mal meine Hände an, die platzen auf und sind rot. Meine Handschuhe? Schon zerfetzt. Aber jetzt wird weitergearbeitet, mit Hochdruck und sofort. Los! Das Wetter hält. Es hält? Sie passen doch auf aufs Wetter, oder?
Niemand
ein Bestattungsreigen nach Ödön von Horváth
Ödön von Horváth breitet in seinem Stück “Niemand” ein Panorama der Hoffnungslosigkeit aus: Im ausweglosen Treppenhaus hetzen Figuren auf der Suche nach Nähe umher; schauen zu tief ins Glas und in den Abgrund. Verlässt jemand freiwillig, unfreiwillig, tot oder lebendig diesen Unort, tauchen Neue auf, die Gläser zu putzen; Liebe anzubieten oder betrunken und aggressiv in der Ecke zu sitzen. Die Schwelle zwischen Tür und Angel, zwischen den Stockwerken wird zum gesellschaftlichen Mikrokosmos verschiedener Abhängigkeiten.
Wir erzählen einen möglichen Weg von Horváth Figuren, die in diesem Irrsinn nur Lösungen in ihrem vermeintlich geglaubten Radius des Machbaren suchen. So erzählen wir von Gier, Begierde, Wollust und letztendlich Mord. Über den Versuch, auszubrechen; das Scheitern und Verharren; das Aufbäumen und Aufgeben und - in den Worten Horvaths - von alten Bekannten und kleinen und grösseren Bestien.
Meist erinnern wir uns an Bilder und nicht an Klänge, wenn wir von Träumen sprechen. Aber werden die Bilder nicht auch begleitet von Klängen, oder gibt es sogar Geräusche, die so prägnant sind, dass sie rein für sich alleinstehen können und wir das dazugehörige Bild vergessen? Können Töne losgelöst von einer Bilderwelt in unserer Erinnerung bleiben, wenn wir aufwachen? Wie verarbeiten wir die erlebten Sounds der Nacht? Können wir sie definieren, können wir sie reproduzieren? Wie klingt unser Soundtrack of a Dream?
Anhand von Erkenntnissen der Wissenschaft aber auch aus der Analyse von Traumszenen im Film und in Interviews mit Komponist:innen und Sounddesigner:innen, gehe ich diesen Fragen nach und verarbeite sie in einer künstlerischen Live-Performance. Diese soll mir meine eigene Perspektive auf Klang im Traum ermöglichen. Für die Performance benutze ich Surroundtechniken, um ein immersives, aber auch surreales Klangsystem zu erschaffen. Es gilt, dass ich als Performer, aber auch das Publikum die Möglichkeit hat, einzutauchen in eine Welt, die einiges an bekanntem und erlebtem, aber auch neue Verbindungen und Zusammenschlüsse zum Vorschein bringen kann. Um meine Erlebnisse am Tag klanglich festhalten zu können, machte ich regelmässig Audioaufnahmen (Fieldrecordings) von meinen Alltagssituation der letzten zwei Jahre. Diese Klänge werden während der Performance nach einem Zufallsprinzip ausgesucht und abgespielt. Wie in Traumszenen im Film, verändere ich dann diese Klänge live, um sie zu meiner eigenen, neuen Traumklangkulisse zu verarbeiten. Um eine möglichst direkte Verbindung zum eigenen Schlaf herstellen zu können, unterzog ich mich einer EEG-Untersuchung im Schlaflabor der Universität Zürich. Die gewonnenen Hirnstromdaten meines eigenen Schlafes manipulieren definierte Parameter, die in meine musikalische Traumwelt eingreifen und sie auf ihren Traumtakt synchronisieren.
Es ist uns nicht möglich, die Traumwelt akustisch perfekt nachzubilden, da sie sich einer vollständigen wissenschaftlichen Erklärung entzieht. Dennoch können wir sie nutzen, um Erlebtes zu verarbeiten, neue Verbindungen herzustellen und frische Erkenntnisse zu gewinnen.
Anna ist 9 Jahre alt und hin- und hergerissen zwischen zwei Kulturen. Als Kind eines Schweizers und einer Südkoreanerin fühlt sie sich nirgendwo zugehörig und wird an der Schule gehänselt. Eines Abends hört sie ein Rumpeln in ihrem Kleiderschrank. Daraus steigt ein mysteriöser Mann. Doch statt bedrohlich wirkt er ziemlich verloren. Anna beschliesst ihm zu helfen und findet heraus, dass er aus Nordkorea kommt und seine Heimat vermisst. Durch diese Begegnung merkt Anna, dass sich ihr neuer Freund nicht so sehr von ihr selbst unterscheidet…
Die Kochwerkstatt0.1 war eine temporäre Küche an der Zürcher Hochschule der Künste und fand auf der Konzertsaalterrasse der siebten Etage zwischen dem 21.09.2023 und dem 25.10.23 statt. Sie wurde von margaretha jüngling konzipiert, geplant, aufgebaut, betreut und bespielt. Die improvisierte Werkstatt bestand aus einem ausgestatten Küchenwagen, einem freistehenden Waschbecken, Biertischen und Bänken, zwei Mikrowellenöfen und einer anfangs leeren Wand, dazwischen freie Fläche.
Die Kochwerkstatt0.1 als Pilotprojekt bot die Möglichkeit, neue Formen und Bespielungen einer Küche als Werkstatt an der ZHdK zu erproben. Sie formte ein Gefäss für margaretha jünglings Praxis des Kochens und Essens und nicht zuletzt einen belebten offenen sozialen Raum.
Die Orchesterausbildung nimmt an der ZHdK einen zentralen Stellenwert ein. Das Orchester der Zürcher Hochschule der Künste und das Ensemble Arc-en-Ciel (Ensemble für zeitgenössische Musik) bestreiten jährlich bis zwölf Konzerte und repräsentieren das Departement Musik vor einer breiten Öffentlichkeit.
Das Repertoire umfasst sinfonische Werke vom frühen 18. bis hin ins 21. Jahrhundert. Durch die Zusammenarbeit mit den Orchestern der Tonhalle und der Oper Zürich, des Musikkollegiums Winterthur und dem Zürcher Kammerorchester erhalten die Studierenden Praxis und Einblick in die Welt der Berufsorchester.
In Koproduktionen mit Schweizer Musikhochschulen werden Kontakte zu anderen Ausbildungsstätten gepflegt. Orchesterproben mit hochkarätigen Dirigenten (Sir Simon Rattle, Bernard Haitink, David Zinman u.a.), Workshops für Dirigierstudierende sowie Solisten(diplom)konzerte ergänzen die Aktivitäten des Sinfonieorchesters.
In den letzten Jahren leiteten herausragende Dirigierpersönlichkeiten wie Stefan Asbury, Roberto Benzi, Andreas Delfs, Werner Ehrhardt, Vladimir Fedoseyev, Heinz Holliger, Marc Kissóczy, Bernhard Klee, Emmanuel Krivine, Jesús López Cobos, Christoph-Mathias Mueller, Zsolt Nagy, Larry Rachleff, Nello Santi, Beat Schäfer, Johannes Schlaefli, Yuri Simonov, Markus Stenz, Markus Utz, Pierre-André Valade, Heinz Wallberg, Ralf Weikert, Bruno Weil, Christian Zacharias und David Zinman das Orchester.
CDs mit Werken von Richard Strauss (Eine Alpensinfonie), Gustav Mahler (Sinfonie Nr. 9), Igor Strawinsky (Le Sacre du Printemps), Ferruccio Busoni (Klavierkonzert), Béla Bartók (Herzog Blaubart's Burg), Olivier Messiaen (Turangalila-Sinfonie) und Hans Werner Henze (Tristan) dokumentieren das Niveau des Orchesters.
Vermehrt werden Konzerte live gestreamt und damit weltweit im Internet übertragen.
Diary of a Woman is a feature film by Simon Aeby. For this film, I recreated approx. 97% of the sound, did the sound design and effects mix.
Initially, I joined this project as a sound designer to extend a pre-existing 60 minute version of this film to 90 minutes in length. However, after a thorough project review, it became clear that a lot of the sound had been lost in the almost 10-year-long editing process. This realisation meant that the project would take on a larger scope, requiring me to reconstruct all the missing sound. It presented an exciting challenge to find the right balance between a more raw and realistic sound design and a polished soundscape.
As Dolby Atmos has become a mainstream standard for high-quality sound and an immersive cinematic experience, sound designers are increasingly open to experimenting with immersive environments. My own fascination with Atmos began during my first year of my sound design studies. When I started to work in this medium, I realised that even though there was a lot of material on the technical side across various online platforms, the individuality in workflows made it difficult to know whether my own work aligned with the industry standard. Rather than consulting more manuals on Atmos, I wanted to know more about the practical implementation of this technology and how it could be used creatively. Recognising that the majority of professionals learn in auto-ditactic ways and constantly develop their own practices by relying on their previous experiences, I decided to conduct two surveys, one for sound designers and one for re-recording mixers. In this thesis, I will investigate how working in this medium influences and transforms the creative process of sound designers and re-recording mixers. Using the results of these two surveys, I will examine how the implementation of Atmos can facilitate the creative process in sound design and how Atmos can help enhance the screen's narrative in return.
HUNGARIA
Orchester der Zürcher Hochschule der Künste
Zsolt Nagy - Leitung
Péter Eötvös (*1944)
Sirens' Song (2020)
(13′)
Béla Bartók (1881–1945)
Tanz-Suite (1923)
(16')
I. Moderato
II. Allegro molto
III. Allegro vivace
IV. Molto tranquillo
V. Comodo
VI. Finale. Allegro
--- Pause ---
Franz Liszt (1811–1886)
aus: 2 Episoden aus Lenau's Faust, S.110 (1856–61)
Nr. 2 - Der Tanz in der Dorfschenke (Mephisto-Walzer)
(12')
Ernst von Dohnányi (1877–1960)
Sinfonische Minuten, op. 36 (1933)
(15')
I. Capriccio: Vivacissimo possibile
II. Rapsodia: Andante
III. Scherzo: Allegro vivace
IV. Tema con variazioni: Andante poco moto
V. Rondo: Presto
Kammerensemble der Zürcher Hochschule der Künste
Andreas Janke, Orfeo Mandozzi - Leitung
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Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Serenade Nr. 13 für Streicher in G-Dur, KV 525
„Eine kleine Nachtmusik“ (1787)