In meiner Masterthesis suchte ich die Begegnung mit der Unruhe im Bereich der Soziologie (im systemischen
Denkmodell), der Erzähltheorie und der Kunst. Woher kommt die Unruhe? Wie begegnen wir ihr als
Gesellschaft? Wie kann die Kulturtechnik des Erzählens der Unruhe begegnen? Anhand der drei zeitgenössischen
Filmarbeiten von Stan Douglas, Aernout Mik und Omer Fast versuchte ich herauszufinden, welcher
«Gegenstand einer Unruhe und Sorge» mit welchen Erzählstrategien dargestellt wird.1 Die Filme (be)treffen
mich; ich verstehe nicht genau, was vor sich geht, entwickle Vermutungen, versuche die dargestellten Ereignisse
in eine Ordnung zu bringen und merke dann, dass auch alles anders sein könnte. Ich stellte die
Frage nach der wechselseitigen Bedingtheit von Denkmodellen, der soziotechnischen Entwicklungen und
kulturellen Erzeugnisse, die eine bestimmte Zeit und deren Unruhe prägen. Im Sinne der Mediologie interessierte
mich die Medialität der Filme.
Teil der Thesis ist Raffaella Popps eigene Filmarbeit Metacode, worin die Autorin Ausdrucksformen für ihre verspürte Unruhe als Zeitgenossin der komplexen Gegenwart entwickelt, die sie insbesondere auf die aktuellen Kommunikationstechniken und -medien zurückführt. Sie untersucht Erzähltechniken audiovisueller Medien; auf Video-Plattformen, smarten Apps oder von filmischen Erzählungen per se.
Mentorierende:
Prof. Dr. Sigrid Adorf
Karin Fromherz
Der Autor dieser Arbeit, UX-Designer bei der LUKB, nimmt den auf Design Thinking beruhenden Innovationsprozess seiner Arbeitgeberin unter die Lupe. Dieser zielt darauf ab, neue Arbeitsweisen zu fördern und eine stärkere Kundenzentrierung zu erreichen. In seiner Analyse identifiziert der Autor drei Schwachstellen, die den Innovationsprozess behindern: mangelnde Vermittlung der Methoden, unzureichende Begleitung der Teilnehmenden und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Ideen. Er zieht daraus die Erkenntnis, dass nicht der Prozess, sondern die Kolleg:innen selbst zu beeinflussen sind, um diese in Change-Agents zu verwandeln und so auf eine nachhaltige Reise zur Kundenzentrierung zu schicken. Er identifiziert drei Schlüsselfaktoren als Bedingung für die nachdauernde Integration neuer Prozesse und Methoden: Enabling, Empathy und Experience.
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Thema der Repetitionshandlung und den daraus resultierenden mentalen Zustand. Durch die sich stetig wiederholende Handlung: jedes einzelne Reiskorn zu ordnen und auf eine Leinwand zu kleben, entsteht ein Rhythmus. Diese Wiederholung lässt nach einiger Übung den Verstand in einen zeitlosen Raum treten. Vergleichbar mit der Praxis der Meditation, ist der Effekt dieser konzentrierten und anstrengenden Handlung, ein Zustand innerer Ruhe und Entspannung.
Unser Alltag ist von sich wiederholenden Rhythmen und Ritualen geprägt, ohne dass wir diese bewusst wahrnehmen. Durch das gewollte Zeitnehmen gibt man einer Handlung mehr Bedeutung. Die Entschleunigung schafft eine Auszeit; ein Ausgleich zur Hektik und den immer präsenten Pendenzen unseres Alltags.
In dieser Arbeit geht es um die Kreation alternativer Tiere bzw. Lebensformen in einer selbstentworfenen Welt. Diese Tiere basieren auf Magie- und Mythologievorstellungen menschlicher Kulturen, wodurch deren Stil aus Mischformen organischer und architektonischer Strukturen entstand.
Die Arbeit wird ergänzt durch eine erfundene Entstehungsgeschichte jener Welt, welche den Rezipienten als weiteren Zugang zu den Bildern dienen soll. Diese handelt von einer Urgottheit, welche Leben erschafft und darauf wartet, bis dieses ihr zeigt, wie sie sterben kann, denn sie selbst weiss nicht wie.
Die Arbeit setzt sich primär mit den Themen auseinander, was wir als Menschheit der Nachwelt für Spuren hinterlassen sowie der Angst vor dem Tod und dem Warten auf diesen. Entstanden sind sieben digital gezeichnete Bilder solcher Tiere, ergänzt durch Kontext bildende Ausschnitte jener Entstehungsgeschichte.
Kontext des Projekts „Eine etwas andere Geschichte der Schweizer Schokolade“ bildete das Dachprojekt Re/fugium, das sich als politisch- künstlerische Recherche zu einer,,Generation der Gegenwart" verstand. Re/fugium ist ein Verein, bestehend aus jungen Künstler*innen, Medienschaffenden und Sozialwissenschaftler*innen, der sich im Herbst 2015 zusammenschloss, um gemeinsam über die ,,eigene Generation" nachzudenken. ln diesem Rahmen entstand die ldee, im Sommer 2016 für zwei Monate den urbanen Kontext zu verlassen und individuelle sowie kollaborative Projekte im breiten Kontext der eigenen ,Generation" und deren ,,ldentität" durchzuführen. Es standen dem Verein während dieser Zeit mehrere Räumlichkeiten einer ausrangierten Schokoladenfabrik im Tessiner Bleniotal zur Verfügung.
„Eine etwas andere Geschichte der Schweizer Schokolade“ war sowohl inhaltlich wie auch methodisch inspiriert von der ZHdK-Lehrveranstaltung z-Lab: Hacking the Discourse - Audio Storytelling zwischen fiction und nonfiction / Radiofeature - ein Projekt im Dialog mif SRF 2 Kultur. Ziel des Seminars war das Realisieren von Audiostücken, die mit den Mitteln der Narration versuchen dominante gesellschaftliche Diskurse zu hinterfragen.
Den dominanten Diskurs, den „Eine etwas andere Geschichte der Schweizer Schokolade“ beabsichtigte, ist jener der Schweizer Neutralität. Eine sozialwissenschaftliche Recherche zur (Kolonial-)Geschichte der Schweizer Schokolade, lnterviews und inszenierte Diskussionen zum Thema sollten zu einem Audio-Feature verarbeitet werden. Entlang einer Art Food Anthropology sollte auf die transnationale Verflochtenheit der Schweiz sowie auf die Erfindung und Förderung einer nationalen ldentität (auf dem Wege der Aneignung der offensichtlich ,,nicht-einheimischen" Kakaobohne) aufmerksam gemacht werden. Die gesellschaftliche Relevanz des Projekts besteht darin, dass es auf den Konstrukt-Charakter von Grenzen, von (nationaler) Gemeinschaft, Tradition und ldentität hinzuweisen versucht.
Die praktische Masterarbeit, welche im April 2018 eingereicht wurde, möchte darlegen, dass Elementares Musizieren kein Luxus, sondern eine Chance für alle Menschen und somit auch für Jugendliche im laufenden Asylverfahren darstellt, ihre Persönlichkeit zu entfalten und eine kulturelle Identität auszubilden. Die Autorin wird weiterhin ehrenamtlich bei Welcome to School unterrichten und kann mit dem Geld Instrumente für den Unterricht, sowie einen Konzertbesuch finanzieren.
Zusammenarbeit zwischen der ZHdK und der YSM «Yared School of Music» – Autausch in Lehre, Studierendenarbeit und Beratungen in curriculärer Hinsicht.
Beschreibung
Im Januar 2024 setzte das Team der Zürcher Hochschule der Künste unter der Leitung von Prof. Andreas Werner einen bedeutenden Schritt in der Kooperation mit der der YSM «Yared School of Music» als Teil der Addis Abeba Universität. Ein Besuch knüpfte an das erfolgreiche interkulturelle Forschungsprojekt im November 2019 an, das vom Departement Musik der ZHdK und Studierenden des Studiengangs Komposition für Film, Theater und Medien durchgeführt wurde.
Der Januar 2024 markierte das Kick-Off für den Aufbau eines Masterstudiengangs in Audioengineering. Das Team, bestehend aus Prof. Andreas Werner, Prof. André Bellmont, Simon Könz, Jakob Schneider und Ella Malherbe, reiste vom 22. bis 31. Januar nach Addis Abeba. Ziel dieses Besuchs war es, die Grundlagen für den neuen Studiengang zu legen und die spezifischen Wünsche, Bedürfnisse und Ziele der «Yared School of Music» zu verstehen.
Während des Aufenthalts standen intensive Gespräche im Fokus. Das Team tauschte sich nicht nur mit Vertreter:innen der «Yared School of Music» aus, sondern setzte auch auf praktische Elemente wie Masterclasses. Der Besuch von Radio- und Fernsehstationen sowie lokalen Musikclubs bot Einblicke in die lokale Musikszene und verdeutlichte das Potenzial für einen Audioengineering-Studiengang.
Zusätzlich äusserte die «Yared School of Music» während des Besuchs das Bestreben nach dem Aufbau eines Gesangs-Bachelors, wofür Ella Malherbe als Singer-Songwriterin erstklassig qualifiziert ist.
Die Erfahrungen von Januar 2024 bestätigten das grosse Engagement und den Willen aller Beteiligten, Studiengänge in Audioengineering und Gesang erfolgreich aufzubauen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die ZHdK von sich aus keine Ressourcen für die Unterstützung dieses Projekts bereitstellen kann, da es sich eher um ein Entwicklungshilfe-Projekt handelt. Dennoch wurden gemeinsam die nächsten Schritte definiert und konkrete Planungen für die Umsetzung der Studiengänge begonnen.
Der Besuch vertiefte die bestehende Kooperation und legte den Grundstein für eine nachhaltige und fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Zürcher Hochschule der Künste und der «Yared School of Music». Insbesondere wird angestrebt, dass, sobald die Studiengänge in Addis Abeba angelaufen sind, eine Grundlage für den Studierenden-Austausch zwischen Zürich und Addis Abeba geschaffen wird.
Situation
Die «Yared School of Music», Äthiopiens erste Musikhochschule, besteht seit 1954. Unter der Leitung der Universität Addis Abeba seit 1999, hat die Schule trotz vieler Herausforderungen bedeutende Fortschritte erzielt. Durch die Ausbildung von Musikfachleuten, Lehrpersonen und Interpret:innen, hat sie das kulturelle, intellektuelle und sozioökonomische Leben in Äthiopien massgeblich geprägt.
Die Absolvent:innen der «Yared School of Music» spielen eine entscheidende Rolle in Kulturzentren und Bildungseinrichtungen. Als Interpret:innen, Arrangeur:innen, Komponist:innen, Lehrer:innen und Forschende tragen sie massgeblich zur Entwicklung der äthiopischen Musikszene bei. Die Schule reagierte auf nationale Bildungsanforderungen, indem sie im Jahr 2013 einen landesweit harmonisierten modularen Lehrplan einführte, was ihre zentrale Rolle bei der Förderung musikalischer Talente in Äthiopien weiter unterstreicht.
Die YSM plant seit ca 4 Jahren (unterbrochen durch die Corona-Pandemie) die Einführung eines 2 – 3-jährigen Masterstudiengangs in Audioengineering. Das Hauptziel besteht darin, Absolvent:innen gezielt für Tätigkeiten in den Bereichen Live-Beschallung, Tonstudio, Radio und TV zu qualifizieren. Langfristig soll der Studiengang in das Curriculum der «Yared School of Music» integriert werden.
Aktueller Stand
In Äthiopien besteht eine hohe Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften in den Bereichen Aufnahme und Live-Beschallung, die bisher durch Learning-by-doing erfolgt ist. Die «Yared School of Music» bietet die ideale Umgebung für die Implementierung des Studiengangs. Die Renovierung des Konzertsaals mit einer Kapazität von über 500 Zuhörer:innen ist in der finalen Phase. Zwei Tonstudios sind bereits vorhanden, benötigen jedoch technische Ausstattung und Know-how. Die Schule hat bisher keine Erfahrung in der Gestaltung eines Audioengineering-Studiengangs.
Herausforderungen
Die Herausforderungen umfassen die Ausarbeitung eines detaillierten Curriculums, die Identifikation qualifizierter Lehrkräfte vor Ort, die technische Ausstattung der Tonstudios und des Konzertsaals, logistische Aspekte des Versands von technischem Equipment nach Äthiopien sowie die Sicherstellung eines nachhaltigen, eigenständigen Betriebs und des Supports der Technik vor Ort.
Chancen
Der Studiengang ermöglicht einen strukturierten Ansatz zur Ausbildung qualifizierter Fachkräfte. Absolvent:innen haben lokale und internationale Karrieremöglichkeiten und tragen zur globalen Präsenz äthiopischer Kultur bei. Die Integration heimischer Produktionen über Streamingdienste schafft ein einzigartiges Berufsbild.
Unser Beitrag
Technische Ausstattung konzipieren und beschaffen, Installation der technischen Infrastruktur vor Ort, Curriculum im Austausch mit der «Yared School of Music» erarbeiten, 1 – 2 Masterclasses pro Jahr in Äthiopien durchführen, regelmässiger Austausch zur Unterstützung und Optimierung, gelegentliche Online-Inputs zu speziellen Themenbereichen.
Das Projekt erstreckt sich über 4 – 5 Jahre und wird durch klare Meilensteine gesteuert, um eine schrittweise und nachhaltige Implementierung des Studiengangs zu gewährleisten.
Gefühle von Ausgrenzerfahrungen haben mich in der Vergangenheit begleitet und beeinflusst. Dies hatte die Eingrenzung meiner Möglichkeiten zur Folge. Die weltweite Corona-Pandemie mit strikten Vorgaben verstärkte diese Emotionen der Einschränkung. Durch das Erproben von Körperbewegungen als Ausdrucksform habe ich einen gestalterischen Zugang gefunden, diese intime Thematik aufzuarbeiten. Meine Handlungen initiierten einen reflexiven Prozess, der eine bewusste Auseinandersetzung und Verarbeitung meiner praktischen Vorgehensweise bewirkte. Aus der gestalterischen Praxis sind fotografische Inszenierungen sowie videografische Performances* hervorgegangen, welche den äusseren Einfluss sowie den Umgang mit der Ein- bzw. Ausgrenzung thematisieren.
*Performance: Ilaria Fosca
Foto- und Videografie: N’Doua Bossard
Immersion als die Erfahrung, vollständig in die Welt eines Films einzutauchen, spielt eine zentrale Rolle in der Wahrnehmung dieses Mediums. Die Zuschauenden sind vom Geschehen gefesselt und tief bewegt. Mit seiner Masterarbeit erkundet Daniel Gerzner die Kriterien und künstlerischen Techniken, die eine solche immersive Erfahrung fördern. Mittels einer Videomontage untersucht er, wie visuelle und auditive Elemente zusammenwirken, um eine Illusion der Unmittelbarkeit und Präsenz zu erzeugen. Dabei legt er den Fokus auf die Rolle der Sinnlichkeit und der Montage. Gerzners Untersuchung zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis der dynamischen Interaktion zwischen Filmgestaltung und Zuschauer:innenerfahrung zu entwickeln und aufzuzeigen, wie gezielte Entscheidungen ein intensives Eintauchen in filmische Welten ermöglichen.
Die Menschen gehen mit vergessenen Träumen durchs Leben. Sie bestreiten tapfer einen weiteren Tag, als etwas aus den Fugen gerät. Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit. Kaum merklich verschieben sich die Regeln der Welt. Und auf einmal tun sich in den Köpfen der Menschen neue Wege auf.