«... Wenn du nicht mit mir zusammen sein willst, rufe ich die Polizei! Und dann ist es für dich mit der Schweiz vorbei. ...»
Noch ohne Titel ist eine Erzählung zum Thema Identität. Dargestellt wird die Geschichte einer Aus- wanderin, die zufälligerweise in der Schweiz landet und versucht, dort Fuss zu fassen. Sie muss sich mit verschiedenen Mentalitäten, Schwarzarbeit, sozialer Isolation und ihrer eigenen Naivität auseinandersetzen. Ein Hör- und Bildspiel.
Ein Proband im Tonstudio versucht mit seinem Atem ein möglichst leises Geräusch zu erzeugen. Ein Tonmeister steht gegenüber, hört das Geräusch im Kopfhörer. Zwischen den beiden befindet sich ein Schild mit den Anweisungen «leiser» und «lauter». Hört der Tontechniker das Geräusch noch, zeigt er auf «leiser», hört er nichts mehr, auf «lauter». An der Grenze medialer Wahrnehmung inszeniert Rafael Adame unberechenbare Wechselwirkungen von Aktion, Beobachtung und Zeugenschaft.
Die Videoarbeit eröffnet wiederholte Einblicke in widerspenstige Handlungs- und Arbeitsabläufe: Rastalocken werden mit einer Gabel ausgekämmt, Tierknochen mit einer Zahnbürste gereinigt,
ein Rehbalg mit einem Skalpell zerschnitten. Parallel dazu Übungseinheiten mit einer Katze, welche über eine Dachlatte balancieren soll.
Die Videoarbeit eröffnet wiederholte Einblicke in widerspenstige Handlungs- und Arbeitsabläufe: Rastalocken werden mit einer Gabel ausgekämmt, Tierknochen mit einer Zahnbürste gereinigt,
ein Rehbalg mit einem Skalpell zerschnitten. Parallel dazu Übungseinheiten mit einer Katze, welche über eine Dachlatte balancieren soll.
Regieanweisungen, Funksprüche unter Freunden und Interventionen des Kameramanns konstitu- ieren in Rafael Adames Videoarbeit Some Points of this View sowohl dessen Bildmaterial als auch die Handlungen seines «Schauspielers». Mitten an einem Berghang steht ein Baum. Der Wanderer versucht den Baum am steilen Hang abzulaufen. Dabei wird er von einem Freund gesteuert, der ihn durch die Kamera verfolgt und gleichzeitig über ein Funkgerät Hinweise gibt, wie die Linie des Baums im Bild verläuft.
Ein Mensch als Datenstruktur, der Brustkorb des Datenkörpers wird geöffnet, ein Ordner ein Sinnbild. Drei unterschiedliche Datenkörper folgen lautsprachlichen Anweisungen, interagieren miteinander, erzählen eine Geschichte.
Die Arbeit erzählt teils fiktiv, teils dokumentarisch eine Geschichte von drei Personen in einer Klein- stadt. Zu Beginn, im Zimmer der Mutter, führt die Künstlerin selbst die Kamera, im zweiten Teil wird sie gefilmt.
Gökçe Ergör deckt die Konstruktion ihres Videos auf, wirft Fragen nach Authentizität ihrer «Geschichte» auf: «Wir» spielen uns selber, verliebt oder auch nicht mehr. Momente. Verlangen. Stillstand. Ein Liebespaar.
Eine andere Ebene des Filmes wird durch eine Off-Stimme erzeugt. Diese beschreibt eine Nacht, in der sich Intimität mit den vorherrschenden Arbeitsgewohnheiten mischt. Die Distanz zur Stimme wird bewahrt, weil die Geschichte dieser Nacht die Geschichte von vielen ist.