Die Installation Schattenfarben besteht aus zwei Beamern, deren Lichtstrahl von schräg links respektive von schräg rechts auf eine Wand fällt. Auf der Wand addiert sich das Licht zu einem helleren Farbton.
Nun stellt man ein Objekt so in die beiden Lichtstrahlen, dass zwei Schatten geworfen werden. Da im linken Schatten der rechte Strahl abgedeckt ist, ist nur das Licht des linken Beamers zu sehen, das als Gelb wahrgenommen wird. Im rechten Schatten hingegen erscheint das Licht des rechten Beamers, das als Blau wahrgenommen wird.
Kontrolliert man die Lichtfarben, welche die Beamer tatsächlich aussenden, so stellt man fest, dass von rechts zwar blaues Licht projiziert wird, von links aber nur weißes. Trotzdem wird links Gelb sichtbar.
Man sieht eine Farbe, welche physikalisch so nicht nachweisbar ist. Dieses Kontrastphänomen wird auch als farbiger Schatten bezeichnet.
Wird nun die Lichtfarbe des rechten Projektors auf Grün verändert, zeigt sich im rechten Schatten erwartungsgemäß die Farbe Grün. Im linken Schatten hingegen erscheint diesmal ein feines Magenta, obwohl der linke Strahl noch immer weiß ist. In beiden Fällen ist das projizierte Licht physikalisch identisch, das je nach Kontext aber als andere Farbe erscheint.
Dies steht in Verbindung mit dem Weissabgleich. Dabei werden die gesamten Anteile der verschiedenen Farben zusammengezählt und daraus ein Mittel gebildet, welches das Auge als weiss interpretiert. In unserem Fall erblickt das Auge insgesamt ein Weiss, das mit Blau additiv gemischt wurde. Es entsteht ein Weiss mit einem Blauanteil. Das Auge interpretiert diesen hellsten und flächigsten Farbton als weiss. Entsprechend wird das Grau im Schatten als ein Farbton interpretiert. Es ist stets der komplementäre Farbton. In unserem ersten Fall mit bläulichem Weiss wird das Grau als Gelb gesehen. Im zweiten Fall sehen wir die Komplementärfarbe von Grün, also Magenta.
Biographie/Biography *1968 geboren in / born in Bern Lebt und arbeitet/ lives and works in Baselland (Schweiz) Einzelausstellungen / Solo Shows 2014 Kaskadenkondensator, Basel Gruppenausstellungen/ Group Shows (Auswahl seit / selection since 2011) 2014 „Master Fine Arts Degree Show 2014“, Shedhalle, Zürich 2012 „Fowling“, Galerie Bellerive, Zürich 2011 „Mit Seife und Gabeln – Eine Ausstellung zum Glück“, Kunstraum Kreuzlingen 2011 „Mit Seife und Gabeln – Eine Ausstellung zum Glück II“, Substitut, Berlin Performance/Theater Projekte 2013 „Oben sitzt ein Affe“, Theater der Künste, Zürich 2012 „Vinko Globokar - Par une forêt de symboles“, Zürich, Basel, Chur 2008 „1001 Nacht in deinen Armen“, Theater Maxim, Zürich 2008 „Macht“, „Rasse“, „Wieviel Tabu braucht die Kunst?“, Theater am Neumarkt, Zürich Publikationen / Publications „Mit Seife und Gabeln, Ermittlungen des Glücks“, Revolver Publishing, 2011 Ausbildung / Education 2014 Master of Arts in Fine Arts, Zürcher Hochschule der Künste 2001 Tiergestützte Therapie und Beratung, Institut für angewandte Ethologie und Tierpsychologie, Zürich 1996 Theaterakademie, Ulm
Angekommen in einem neuen Land. Manches ist fremd und manches gleich. Die freiwilligen Helfer von TransFair leisten wichtige Integrationshilfe für Migrantinnen und Migranten und erleichtern den Familien den Neuanfang. Salü unterstützt die Vermittlung und richtet sich an Kinder im Vorschulalter. Die Kinder werden in einem interaktiven Aufgabenbuch durch einen «Tag im Herbst» geführt. Sie werden animiert, den Alltag zu beobachten; durch themenspezifische Übungen werden ihre Feinmotorik und Kreativität gefördert. Das Buch wird durch Bastelutensilien und einen Glücksbringer, der als Begleiter dient, in einer Tragetasche ergänzt. Somit dient das Aufgabenbuch zur Vermittlung der Alltagskultur wie auch als experimentelles Bastelbuch. Die herbstliche Reise beginnt morgens beim Zähneputzen und endet am Abend beim Sternezählen. In dieser Zeitspanne werden kleine Abenteuer rund um die Schweiz zu einer informativen und kreativen Beschäftigung der Kinder.
Im Jahr 2017 wurde Yumna Al-Arashis Vater aufgrund der «Executive Order 13769» die Einreise in die Vereinigten Staaten untersagt. Mit der Eskalation der Migrationskrise schwand seine Bewegungsfreiheit – und das nur, weil er einen jemenitischen Pass besass. Da er weder in die USA noch nach Europa reisen konnte, bat Yumna ihren Vater, ihr Keramikgefässe per Post zu schicken, um einen physischen Austausch zwischen zwei Orten und zwei Menschen zu ermöglichen, der nur auf dem Postweg möglich ist.
«Salt» ist eine aktiv wachsende Skulptur, basierend auf einem Gespräch zwischen Tochter und Vater, über Entfernung und Zeit hinweg. Wenn Yumna die handgefertigten Tongefässe erhält, aktiviert und reinigt sie die porösen Objekte mit Salzwasser. Mit der Zeit verwandeln sich die Objekte. Seit ihrer Kindheit spielt Salz in Al-Arashis Familienleben eine wichtige Rolle, wird doch Salz dafür gepriesen, negative Energien zu beseitigen. Das Versenden der körperähnlichen Objekte durch ihren Vater wird zu einem Protest der Bewegung, das Empfangen durch Yumna zu einem Akt der Fürsorge.