DURCH DIE BLUME
In der Glaskunst, auf Textilien, Möbeln, Keramik oder Plakaten –
beinahe überall findet man sie. Das Museum Bellerive folgt der
Blume als wiederkehrendes gestalterisches Sujet, ausgehend
von reizvollen Objekten verschiedener Disziplinen und Gestalter.
Mit Blumen verzierte Vasen etwa von Emile Gallé und Max
Laeuger oder Meissener Porzellan spiegeln dabei die Vorliebe
der einzelnen Epochen ebenso wider wie die ornamentalen Tapeten
von William Morris. Stoffe von Fabric Frontline setzen zeitgemäss
auf botanische Genauigkeit, jene von Sonnhild Kestler
auf die Umsetzung folkloristischer Elemente. Im Plakat schliesslich
lässt sich die unerschöpfliche Einsetzbarkeit der Blume als
Motiv erkunden, durch die sich – fast – alles ausdrücken lässt.
Positionen zeitgenössischer Künstler runden das florale Bouquet
ab.
Das Museum Bellerive vertraut der Strahlkraft der Blume als gestalterischem Motiv. Rund 300 Objekte der Glaskunst, Möbelgestaltung und Keramik, des Textil- sowie Grafikdesigns erlauben umfangreiche Einblicke in die Sammlungen des Museum für Gestaltung. Die Handschriften bedeutender Gestalter lassen sich ebenso studieren wie die Vorlieben einzelner Epochen für bestimmte Blumen: Der Mensch der Belle Époque schwärmte mit William Morris’ Tapeten für tiefgründige Millefleurs-Muster und mit Émile Gallés Vasen für das Lilienund Disteldekor. Wo ein Kind der Seventies die plakative Margerite verlangte, setzen heute edle Seiden der Firma Fabric Frontline zeitgemäss auf botanische Akribie. Die in der Ausstellung vertretenen Plakatgestalter wiederum nutzen die Vielseitigkeit der Blume – durch die sich schliesslich (fast) alles sagen lässt – um Passanten für vielerlei Produkte zu gewinnen; humoristisch etwa bei Andy Warhol oder poetisch bei Lora Lamm. Künstlerische Positionen – darunter Werke von Quynh Dong, Reto Leibundgut und Ursula Palla – runden eigenwillig das florale Bouquet ab.
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