Der Vorhang bleibt zu. Er ist Hauptdarsteller von Selina Schlumpfs Masterarbeit und tritt darin als eine ambivalente Gestalt auf. In ihm vereinen sich die Funktionen des Verbergens und Enthüllens. Indem er fast nichts zeigt, wird etwas Anderes sichtbar. Er erzeugt suspense – indem er verbirgt, verspricht er etwas, weckt Erwartungen und das Verlangen, hinter ihn zu sehen. Somit verkörpert er eine spezifische Form der Verweigerung; eine Verweigerung, die mit Begehren aufgeladen ist. In «Opaque Reflections» denkt Schlumpf vor und hinter dem Vorhang, zwischen transparenten Sichtbarkeiten und trüben Verschleierungen über die Verbindung von Opazität und Begehren nach. Zusammenhänge von Sehen und Wissen, (Un-)Sichtbarkeiten und (Ent-)Täuschungen stehen dabei im Zentrum. Schlumpfs Masterthesis reflektiert die Funktionen des Vorhangs nicht nur inhaltlich, sondern auch auf sprachlich-formaler Ebene: In einer opaken, fragmentierenden Sprache verknüpft Schlumpf queerfeministische und psychoanalytische Perspektiven auf das Begehren nach Bildern mit Reflexionen zum Vorhang als Denkbild zu einer sich in sich selbst faltenden, mehrstimmigen Assemblage. Im Verbergen und Versprechen, entlang der widersprüchlichen Potentiale des Sich-Entziehens und der Intransparenz, wird das Begehren nach Opazität reflektiert.
Der Vorhang bleibt zu. Er ist Hauptdarsteller von Selina Schlumpfs Masterarbeit und tritt darin als eine ambivalente Gestalt auf. In ihm vereinen sich die Funktionen des Verbergens und Enthüllens. Indem er fast nichts zeigt, wird etwas Anderes sichtbar. Er erzeugt suspense – indem er verbirgt, verspricht er etwas, weckt Erwartungen und das Verlangen, hinter ihn zu sehen. Somit verkörpert er eine spezifische Form der Verweigerung; eine Verweigerung, die mit Begehren aufgeladen ist. In «Opaque Reflections» denkt Schlumpf vor und hinter dem Vorhang, zwischen transparenten Sichtbarkeiten und trüben Verschleierungen über die Verbindung von Opazität und Begehren nach. Zusammenhänge von Sehen und Wissen, (Un-)Sichtbarkeiten und (Ent-)Täuschungen stehen dabei im Zentrum. Schlumpfs Masterthesis reflektiert die Funktionen des Vorhangs nicht nur inhaltlich, sondern auch auf sprachlich-formaler Ebene: In einer opaken, fragmentierenden Sprache verknüpft Schlumpf queerfeministische und psychoanalytische Perspektiven auf das Begehren nach Bildern mit Reflexionen zum Vorhang als Denkbild zu einer sich in sich selbst faltenden, mehrstimmigen Assemblage. Im Verbergen und Versprechen, entlang der widersprüchlichen Potentiale des Sich-Entziehens und der Intransparenz, wird das Begehren nach Opazität reflektiert.