Stimmt es, dass Tourist*innen nur auf Informationen, Souvenirs und Essen aus sind? Und kann die Reiselust des modernen Menschen gestillt werden, wenn er oder sie diese drei Dinge bekommt? Ohne gleich eine klimaschädliche Fernreise antreten zu müssen?
Mit einem als Experiment angelegten mexikanischen Abend in Zürich soll dem in uns allen schlummernden Fernweh Einhalt geboten werden, indem mexikanische Speisen aufgetischt und Geschichten über Mexiko erzählt werden, man für kurze Zeit eintauchen kann in die Kultur des Landes und letzten Endes sogar eine wirkliche Reise gewinnen kann (allerdings nicht nach Mexiko, das versteht sich von selbst…). Über allem schwebt einzig die Bitte, danach nicht gleich ins nächste Flugzeug zu steigen und nach Übersee zu reisen.
1920 besetzt der Dichter Gabriele D’Annunzio mit einem Haufen Deserteure eine Stadt für Italien, die der italienische Staat nicht will.
Und zwischen der Stimme des Dichters, den knallenden Stiefeln auf dem Asphalt, dem Rauschen der Maschinen in den Fabriken vor der Küste zieht sich in einem rasenden Fest alles zusammen.
Zischend die Ideen der Avantgarde-Kunst, die Schrecken aus den schneebedeckten Bergen.
Von der Bühne treten die Symbole ins Leben, die Mussolini in Mailand dankbar entgegennimmt.
Arbeiter*innen taumeln zwischen den Feiernden .
Kokain von der Decke herab, zwei Lippen berühren sich fast und das Begehren zieht sich hindurch.
Yoga und Liebesdreieck, Befreiung der Frau und Feier der Nation. Eine Verfassung auf Basis der Musik – Faschismus.
Alles rattert durch die Strassen von Fiume als geschichtliches Zwischenspiel: Was passiert, wenn alles herunterbricht, wenn die Katastrophe schon passiert ist und die Widersprüche einen Punkt erreicht haben, an dem es kein Zurück mehr gibt? Was, wenn die liberale Ideologie einen unlösbaren Anschlagpunkt erreicht hat, der Moment für die Revolution schon vorbei und begleitet von Orgien und Schreien nach Leben und Liebe schon die nächste Katastrophe im schwarzen Hemd herbeimarschiert?
Das Theaterstück „Fiume“ behandelt die Besetzung der Stadt Fiume durch die Arditi, die Sturmtruppen der italienischen Armee, die desertierten und sich 1919 dem Dichter Gabriele D’Annunzio anschlossen.
Da die Region um die Stadt nach dem Ersten Weltkrieg nicht an Italien fiel, fühlten sich viele nationalistisch denkende Italiener_innen betrogen und unterstützten das Bestreben D’Annunzios und seiner Schar, die Stadt für Italien zu besetzen. Die italienische Regierung forderte den Rückzug der Besetzer_innen und umstellte die Stadt, erlaubte aber erst nach eineinhalb Jahren direkte militärische Intervention. In der Zwischenzeit entwickelte sich innerhalb der Stadt ein Schmelztiegel verschiedener Ideologien: Protofaschistische Ideen trafen auf sozialistische Anschauungen, Freigeister sahen in Fiume die Möglichkeit einer Rückkehr zur Natur.
Heute steht die Besetzung von Fiume für die Geburt der faschistischen Ästhetik. Das Theaterstück begleitet die Besetzung von Beginn bis zu ihrem Ende, beobachtet die politischen Geschehnisse in, um und nach Fiume und zoomt ins Privatleben der historisch beteiligten Figuren.
STÖRFAKTOR, der Substantiv, maskulin
Stör | fak | tor
Faktor, durch den jemand, etwas gestört wird
Nach einem 2-jährigen Störenfried übernehmen Studierende wieder alle Räume an der Gessneralle. Nichts kann uns dieses Jahr aus der Ruhe bringen. Theater an jeder Ecke. Erstmalig im Sommer!
Zum 24ten Mal präsentieren Studierende der ZHdK und Gäst:innen zwei Tage lang ihre Lust und Laune.
STÖRFAKTOR, der Substantiv, maskulin
Stör | fak | tor
Faktor, durch den jemand, etwas gestört wird
Nach einem 2-jährigen Störenfried übernehmen Studierende wieder alle Räume an der Gessneralle. Nichts kann uns dieses Jahr aus der Ruhe bringen. Theater an jeder Ecke. Erstmalig im Sommer!
Zum 24ten Mal präsentieren Studierende der ZHdK und Gäst:innen zwei Tage lang ihre Lust und Laune
«scham macht klasse» ist eine immersive Theatererfahrung. Als Zuschauende:r betritts du einen Raum der an die Schulzeit erinnert. An diesem Leistungsorientierten Ort wirst du von den 6 Performer:innen in ihre biografische Auseinandersetzung mit den Themen Klassismus und Scham mitgenommen. Sie treiben ihre Körper an ein physisches Limit und werden dabei von Live Musik stetig angetrieben. Die Forschungsfrage die unausgesprochen im Raum steht lautet: "Könnten wir besser über Klassismus sprechen, wenn wir uns weniger schämen würden?". Die Frage, die uns aber stattdessen gestellt wird, lautet:
WETLANDS ist eine Beschäftigung mit Zusammenhängen zwischen gesellschaftlichen Strukturen und Intimität in Bereichen von Sex, Sexualität und Begehren. Im Spiel zwischen konkreten Alltagserfahrungen und Fiktion wird durch Reenactment, Überspitzung, Umkehr und Neukontextualisierung ein utopischer Möglichkeitsraum geschaffen.
Die Performer*innen laden ein, eigene Annahmen über Formen des Miteinanders in Kontexten von Liebe und Freund*innenschaft zu befragen und neu zu denken. Sie bewegen sich in Räumen von Lust und Unlust, zwischen romantischen Narrativen, Erinnerungen und Fantasie. An Bruchstellen zwischen Intimität und Öffentlichkeit werden Fragen um Handlungsfähigkeit aufgeworfen - auch in Bezug auf die Performance Situation.
Der Zwischenfall. Untersuchung von Konventionsbrüchen und ihrem Verhältnis zu Präsenz
Der Bruch von Konventionen reisst eine Welt der möglichen Regellosigkeit auf, die Anschlussfähigkeit der Handlungen und die Autopoiesis der Situation wird gestört und für einen kurzen Moment wird klar, dass jede Situation und ihre Konventionen kontingent sind. Diese Schwelle lässt erahnen, dass auch eine Welt jenseits dieser Schwelle existiert, in welcher die aktuelle Situation durch Gewalt bestimmt werden könnte. Diese andere Welt flackert in das Bewusstsein der Anwesenden und lässt uns Präsenz erleben. Komplementäre Performance: «UNTER UNS» (Das Publikum entscheidet über Konventionsbrüche).
HÛS ist eine immersive Rauminstallation, in der die Besucher:innen vom Bewussten, Realen ins Unbewusste, Surreale geführt und mit ihren ureigenen Erfahrungen, Wünschen und Ängsten konfrontiert werden.
Durch ihr Eintreten werden sie Teil dieses Organismus und partizipieren am Geschehen. Ihre eigenen Prägungen und Erfahrungen wirken dabei ebenso auf das Erlebnis ein wie der Raum und die Performer:innen. Sie tauchen ein in ein Raumlabyrinth und erschliessen sich selbstständig (scheinbar vertraute) Räume, welche (un-)merklich von Hyper- in Surrealismus übergleiten, vom bewussten ins unbewusste, empathische, körperliche Erleben. Vieles ist anders, als es zunächst scheint. Es öffnen sich Türen zu unerwarteten Räumen, sie finden sich in unvorhersehbaren Situationen wieder und in der labyrinthartigen Installation können sie anderen Besucher:innen begegnen. Sie werden somit zur Protagonist:in in einem surrealen Raumgebilde, in dem sich die Grenzen zwischen der Wahrnehmung der Beteiligten und der Wahrnehmung ihrer Rollen immer wieder verschieben.
«SOUNDSCAPE OF A PLACE» ist eine immersive, interaktive Installation im öffentlichen Raum. Eine Lichtskulptur, die mit ihrer Umwelt interagiert und von ihr gesteuert wird.
Die Installation ist ein Modell ihrer akustischen Umgebung, der Versuch einer räumlichen Darstellung des auditiv Wahrgenommenen. Es werden dabei die unterschiedlichen Ebenen der Wahrnehmung verbunden und in eine Wechselwirkung zueinander gestellt. Dies gelingt, indem akustische Reize der Umgebung von Mikrofonen aufgenommen werden und so die Lichtintensität und Farbe der einzelnen Leucht-Elemente der Skulptur steuern.