Eine Versammlung über den Tod und zu dem, was uns im Leben verbindet.
Der Tod und das Leben sind untrennbar miteinander verbunden. Doch warum scheuen wir uns oft davor, darüber zu sprechen? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, initiiert Donia Sbika eine Zusammenarbeit mit dem südafrikanischen Musiker und Heiler Lethlogonolo Sicelo. Gemeinsam befragen sie sich selbst und andere Menschen zu ihren Konzepten und Praktiken rund um Tod und setzen sich somit mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander.
Dabei inspiriert sie die Vorstellung, dass der Tod nicht nur ein Abschied ist, sondern auch eine freudige Feier der Erneuerung sein kann: Im stofflichen Sinne kompostiert sich der Körper zu neuem Leben. Sie erkennen die Dringlichkeit, eine langfristige Vision zu entwickeln, die über das individuelle Leben hinausreicht. Die zentrale Frage lautet: Wie können wir gemeinsam leben und sterben?
Unter Einbeziehung von Theorien aus dem «Neuen Materialismus» verweben Sbika und Sicelo in ihrem Projekt kulturelle, biologische und spirituelle Ansätze zum Thema Tod und stellen die Frage, welches Leben in der heutigen Zeit geschützt und geschätzt wird und welches nicht.
Das übergeordnete Ziel besteht darin, die dominante Stellung des menschlichen Subjekts zu hinterfragen und die gegenseitige Interdependenz spürbar zu machen. Aus den gesammelten Interviews und eigenen Reflexionen entsteht schliesslich die Performance «fête finale», die sich durch Text, Musik und Tanz durch die Zwischenräume von Realität und Vorstellungskraft bewegt. Die Performance wird im Rahmen von Donia Sbikas Diplomprojekts sowohl in Zürich als auch in Südafrika gezeigt.
Im März 2023 besuchte Nina Fritz mit ihrem Projektpartner Marc Hunziker die Philippinen, um dort die Landlosenbewegung und deren politischen Kämpfe, Organisationsformen und ihre Alltagskultur zu dokumentieren. Das Land verfügt über eine lange und verstrickte Geschichte – der Kolonisierung, des US-amerikanischen Interventionismus und der Fremdherrschaft. Das Land ist stark eingebunden in den Welthandel und gilt als umkämpfter Ort internationaler Grossmächte. Gleichzeitig ist die politische Landschaft gezeichnet von Organisationen, NGO’s und sozialen Bewegungen, die der Ungleichheit innerhalb des kapitalistischen Weltsystems den Kampf angesagt haben. Während des Aufenthalts konnten Nina Fritz und Marc Hunziker mehrere Projekte besuchen, Aktivist:innen kennenlernen und einen tiefen Einblick in die widerständige Kultur der Philippinen gewinnen.
Ein zentrales Terrain der sozialen Auseinandersetzungen bildet der Kampf um die Natur. Von den Landrechten indigener Völker, Anti-Mining-Aktivismus bis zum Schutz der Meeresumwelt und Umweltgesetzgebungen, umfasst die ökologische Bewegung auf den Philippinen vielfältige Gruppen und Gemeinschaften.
Die beiden Fischerdörfer Bayo Bayo Uno und Bayo Bayo Dos liegen auf der Insel Coron und sind akut von Landnahme bedroht. Abwechslungsweise machen grosse chinesische und amerikanische Konzerne und Staatsbetriebe den dort lebenden Menschen ihre existenziellen Grundlagen streitig. Sie privatisieren Gewässer und versuchen, die Dörfer dem Erdboden gleichzumachen, um Einkaufszentren und Luxushotels Platz zu machen. Die Bewohner:innen der Dörfer haben sich in einer Fischerei- und Bäuer:innen-Organisation zusammengeschlossen und kämpfen um ihr Recht auf Land und gegen den Ausverkauf ihrer Gewässer. Land und Wasser sind notwendige Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Womit deren Eliminierung auch den sozialen Zusammenhalt zerschlagen würde. Ihr Kampf ist somit ein Überlebenskampf.
Förderung von Dialogräumen und selbstorganisierter Mitwirkung in Quartieren und Nachbarschaften als Grundlage eines lebendigen und sozialen Miteinanders
Wie macht man aus einem blossen Wohnort ein lebendiges Miteinander? Inwiefern lässt sich die Gestaltung der Lebenswelt am Beispiel von selbstorganisierter Mitwirkung in der Nachbarschaft motivieren? Dieser Frage geht die Autorin angesichts gesellschaftlicher Tendenzen wie Anonymisierung, Segregation, Pluralisierung der Lebensstile sowie Ressourcen- und Kompetenzmangel am Beispiel ihrer eigenen Nachbarschaft in Quartier Niggital in Rüti nach. Sie legt ihren Interventionen drei Stufen des partizipativen Designs zugrunde: Eine Tavolata repräsentiert den «Für-Ansatz», die gemeinschaftliche Entwicklung und Umsetzung von Ideen zur Quartiergestaltung mit Interessierten das «Mit» und die Erörterung von Rahmenbedingungen mit Akteur:innen aus der Verwaltung das «Durch». Als Resultat legt die Autorin eine praktische Hilfestellung mit Handlungsimpulsen für potenzielle Initiant:innen in Quartieren vor.
Förderung von Dialogräumen und selbstorganisierter Mitwirkung in Quartieren und Nachbarschaften als Grundlage eines lebendigen und sozialen Miteinanders
Dozierende/Projektleitung
Katharina Nill, Markus Ort und Stefano Vannotti
Importiert am
23.05.2024
Übergeordnete Sets
1
Set enthält
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Klein, aber oho!
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Untertitel
Ein gemeinsames Design-Experiment zur strategischen Verankerung von Nachhaltigkeit in Kleinstunternehmen
Wie lässt sich die eigene Tätigkeit als strategischer Designer in den Dienst nachhaltiger Entwicklungsziele stellen? Das Vehikel des Autors sind kreative Schweizer Kleinstunternehmer:innen, die mit ihren Produkten und Praktiken ihrerseits Nachhaltigkeit erzielen wollen, doch dabei an ihre unternehmerischen und ökonomischen Grenzen stossen. Der Autor erprobt in drei selbstgestalteten Designsprints, ob und wie er die Kleinstunternehmer:innen systematisch befähigen kann, zukunftsfähige Lösungen für ihre Produkte, Dienstleistungen bzw. unternehmerischen Praktiken zu entwickeln. Als Resultat reflektiert er seinen Designprozess und passt diesen um wesentliche Erkenntnisse an: zum Beispiel will er künftig zielgruppenorientierter mit seinen Klient:innen kommunizieren, die Ziele der Sprints präzisieren oder die Nachbereitung von Sprints stärken.
Die Leiterin des Studiengangs HF Interaction Design der Schule für Gestaltung in Bern legt mit dieser Arbeit ein Framework für ein ganzheitlich-adaptives Bildungsdesign vor. Sie reagiert damit auf den stetigen Wandel in der Arbeitswelt, der eine dynamische Weiterentwicklung von praxisorientierten Bildungsangeboten wie dem HF Interaction Design erfordert. Zunächst exploriert sie in Workshops unterschiedliche Perspektiven aus der Bildungs- und Arbeitswelt und integriert die Erkenntnisse in Interventionen, aus denen konkrete Artefakte für die Studiengangsgestaltung hervorgehen (z. B. Semesterstundenplan). Sodann abstrahiert sie Erkenntnisse und Vorgehen zu einem Framework, das das lebenslange Lernen aller am Studiengang beteiligten Akteur:innen (Interessierte, Studierende, Dozierende, Absolvierende) integriert und Bildungsverantwortlichen eine Orientierung bieten soll, um die strategische Weiterentwicklung von praxisorientierten Bildungsangeboten ganzheitlich und adaptiv zu gestalten.
Der Autor dieser Arbeit, UX-Designer bei der LUKB, nimmt den auf Design Thinking beruhenden Innovationsprozess seiner Arbeitgeberin unter die Lupe. Dieser zielt darauf ab, neue Arbeitsweisen zu fördern und eine stärkere Kundenzentrierung zu erreichen. In seiner Analyse identifiziert der Autor drei Schwachstellen, die den Innovationsprozess behindern: mangelnde Vermittlung der Methoden, unzureichende Begleitung der Teilnehmenden und Schwierigkeiten bei der Umsetzung der Ideen. Er zieht daraus die Erkenntnis, dass nicht der Prozess, sondern die Kolleg:innen selbst zu beeinflussen sind, um diese in Change-Agents zu verwandeln und so auf eine nachhaltige Reise zur Kundenzentrierung zu schicken. Er identifiziert drei Schlüsselfaktoren als Bedingung für die nachdauernde Integration neuer Prozesse und Methoden: Enabling, Empathy und Experience.
The presented work is located in the context of a public Swiss research funding agency, where the author is employed as a business analyst. She explores how the design thinking approach can improve collaboration between IT and other teams throughout the 400 employees, since the current siloed working environment has become a major barrier to efficient communication and collaboration during the process of digital transformation. In this context, the misalignments between the IT department and the other departments hamper the solutions and services offered by IT to the rest of the organization, leaving both parties dissatisfied. In three interventions undertaken by the author, the positive impact of discussions is shown, as is the need for a new collaborative space. Based on her findings, she proposes a workshop format to increase employees active participation in the ongoing cultural change of their company.
Das Einzelhandelsunternehmen May am Hochrhein mit rund 200 Mitarbeitenden befindet sich seit 2019 in einem Kulturwandelprozess. Mit dem Ziel, nachhaltig erfolgreich zu sein und neue Kund:innen zu gewinnen, entwickelt das Leitungsteam seit einigen Jahren die Strukturen, Prozesse, Werte und die eigene Identität. Nun rückt die Autorin dieser Arbeit die Aussenwahrnehmung von May in den Fokus. Wie können sich Kulturwandel und Imagebildung bestenfalls gegenseitig befruchten? In ihren Funktionen als Co-Koordinatorin des Marketingteams, Workshopleiterin, Marketingverantwortliche und strategische Designerin untersucht sie in mehreren Interventionen das Verhältnis zwischen Identität und Image. Ihr Ergebnis: Um das May-Image zu verändern und neue Kund:innen anzusprechen, müssen Mitarbeitende und Kund:innen kollaborativ arbeiten. In einem Drei-Phasen-Modell zeigt sie, wie Kund:innen eingebunden werden können.
A fascinating symbiosis of two pianos and six dancers - this is what Philipp Rhein aims for in his diploma concert at the Zurich University of the Arts with his latest work "Forgotten Land - Dance Suite for two pianos". In this context, dance is not intended as mere accompaniment, but rather as an independent and enhancing element to transport and enliven the music. Together with pianist Utako Endo, the composer himself will perform the five-movement-piece on two Steinway D grand pianos. The choreography, developed specifically for the composition by Manning Dong and Rebeka Mondovics in collaboration with six highly talented dancers from the ZHdK and the renowned AKADEMIE DES TANZES Mannheim, promises a rare concert evening that shouldn't be missed.
DIPLOMPROJEKT
Wir stricken. Wir weben unsere Zukunft mit unserem Lebensfaden. Wir verknüpfen uns miteinander und streben immer nach mehr. Wenn ein Faden zu Ende geht, knüpfen wir einen neuen an. Doch was geschieht, wenn wir keinen passenden Faden finden? Lassen wir dann mit schwerem Herzen etwas Unvollständiges los? Und warum scheint es, dass manchen Menschen das Stricken viel leichter fällt als anderen?
Ausgehend von eingereichten Texten zum Thema „Wollen“ begeben wir uns auf eine Suche nach Schafen, Denkmustern und warum es manchmal gar nicht so einfach ist, zu sagen was wir wirklich wollen.
Relaxed Performances richten sich an ein Publikum, das von einer entspannteren Theateratmosphäre profitiert - eigentlich an alle Menschen. Während Was Wir Wolle/n darf der Theaterraum jederzeit verlassen werden, der Raum wird nie ganz abgedunkelt sein, und die Zuschauenden sollen es sich so bequem wie möglich machen.
MITWIRKENDE
Von und mit: Alix Regenass, Amina Frank, Anna Sojčić, Jessica Brunner, Jonathan Carrick, Lea Hiller, Leila Yahiaoui, Lucas Pfister, Thomas Meller, Yann Schwerzmann und den Autor*innen, die uns ihre Gedanken zur Verfügung gestellt haben.
Konzept/Regie: Maria Kattner
Produktion/Assistenz: Anna Sojčić
Musik: Narayana Sieber
Dramaturgie: Laura Higson
Technik: Chris Kaiser
Kostüme: Lea Hiller
Illustration: Alix Regenass
Der Tod ihres Vaters muss gerächt werden. Nur: Um den Vater zu rächen, muss die eigene Mutter getötet werden.
“Elektra ... du ähnelst ihr; du ähnelst Klytämnestra. Lohnt es sich, sie umzubringen? Wenn ich mein Verbrechen in diesen Augen sehe, graust mir davor”
Nach Jahren der Trennung treffen die vier Geschwister Elektra, Orest, Iphigenie und Chrysothemis wieder aufeinander. Alle haben ihre eigene Erinnerung an die gemeinsame Vergangenheit. Zusammen müssen sie sich mit dem auseinandersetzen, was geschehen ist, und nun entscheiden, was geschehen soll.
Zum Schluss bleibt die Frage: Wer entscheidet, was gerecht ist?
In ihrer Masterarbeit setzt sich Stephanie Müller intensiv mit ihren Erinnerungen auseinander, indem sie ihre persönlichen, familiären und gesellschaftlichen Lebensräume aufsucht und schildert. Dieser Prozess ist geprägt von der Suche nach einem offenen, ehrlichen und verantwortungsbewussten Umgang mit der eigenen Geschichte, insbesondere mit jenen Aspekten, die als schwierig empfunden werden. Dabei hinterfragt Stephanie Müller Ausdrucksformen von und Rückbezüge zu subjektiven Erinnerungen im Schreiben selbst. Durch einen autotheoretischen Ansatz werden Verknüpfungen mit fragmentarischen, autobiografischen Texten und zeitgenössischen Theorien zum Thema Körper und Raum ausgearbeitet. So ergeben sich Zugänge zu neuen Denk- und Diskursräumen, in denen auf sinnliche Weise über Raum, Körper, Zeit, Gefühle, Identität, Macht, Sprache und Wissen nachgedacht werden darf. Individuelle Erfahrungen können in Beziehung zu den komplexen Kräften, die ein soziales Gefüge prägen, reflektiert werden.