Daut, ein Überlebender eines Kriegsmassakers, bei dem sein Sohn getötet wurde, schreibt seit 20 Jahren an einem Brief, um in Den Hague auszusagen, was an jenem Tag geschehen war. Die Last der Erinnerungen wiegt umso schwerer, als sein Bruder stirbt und er zum letzten Überlebenden diesen Tages wird. Sein Verstand beginnt ihn bei wichtigen Details im Stich zu lassen. Er kriegt es mit der Angst zu tun. Wird er je Gerechtigkeit für seinen Sohn erwirken können? Für seinen Bruder? Für seine Freunde? Werden ihm die Toten je verzeihen, falls er aufgeben muss und in Vergessenheit gerät?
Die Ausstellung Animals We Are Ourselves ist an das Seminar «Art & Collecting» von Laura Bechter und Dr. Gabrielle Schaad angegliedert. Von Fragestellungen zum Verhältnis von Mensch und Tier ausgehend ermöglicht die Präsentation, Motive und (kunsthistorische) Referenzen in der zeitgenössischen Kunst am Beispiel von Tierdarstellungen herauszuarbeiten. Zudem bietet sie den Studierenden bereits im Aufbauprozess Einblicke in die technischen Bereiche der Konservation und des Art Handlings.
NEST ist ein Ausstellungsraum des Bachelor Fine Arts, der sich in den Fine-Art-Studios des Toni-Areals befindet. Seit Herbst 2021 arbeitet NEST mit der Sammlung Ursula Hauser zusammen – die zu einer der wichtigsten Sammlungen für zeitgenössische Kunst weltweit zählt. Der Sammlungsfokus liegt auf Künstlerinnen des 20. und 21. Jahrhunderts wie Louise Bourgeois, Maria Lassnig und Alina Szapocznikow. Die Kooperation ermöglicht es, Sammlungswerke als Leihgaben in Lehre und Forschung einzubinden. So lassen sich im Dialog konservatorische und theoretische Fragen praxisnah zu diskutieren. Die Lust an der leiblichen Wahrnehmung von Kunst und deren diskursiver Reflexion rücken damit nach einer längeren Phase des digitalen Kommunizierens wieder ins Zentrum.
Pigmente sind winzige Partikel, die durch Lichtreflexion im visuellen Wahrnehmungssystem Farbempfindungen hervorrufen. Die Idee der Arbeit war, Pigmente im virtuellen Raum abstrahiert darzustellen, um sich darin bewegen zu können.
Mit dem Tool Explosion FX-Objekt des Programms Cinema4D wurden verschiedenfarbige Würfel in kleine Volumenstücke zerlegt, so entstanden unzählige Farbpartikel. Bei den ersten Versuchen befand sich die Kamera in fixer Position und die durch die Würfelexplosionen entstandenen Farbpartikel waren in Bewegung. Dabei vermischten sich die farbigen Bruchstücke im Raum. Allerdings ähnelte dies eher einem Feuerwerk. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, wurde anstelle der Partikel die Kamera bewegt. Es entstand eine Kamerafahrt durch den Raum der statischen Farbpartikel.
In einigen Filmsequenzen wirkt die Fahrt wie ein Flug durch ein farbiges Asteroidenfeld. In anderen hingegen kommt vor allem die kristalline Wirkung der Partikel zur Geltung. Die durch den Motion-Blur-Effekt entstandenen Bewegungsunschärfen erwecken entweder den Eindruck von dreidimensionalen Pinselstrichen oder jenen von übereinander gesetzten Farbtupfern. Die Bilder erinnern an frühe impressionistische Gemälde.
BIOGRAPHY
I am Sara Pigatto and I was born in Italy in 2000. I’ve been dancing since I was 3, following the steps of my sister. Once I graduated from a Scientific High School I moved to New York City to deepen my training. I attended the International student program at Broadway Dance Center and Gibney. After my time there, I started the Bachelor in Contemporary Dance at Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK). I spent my third year internship at the company DeStile in The Netherlands.
DIPLOMAPROJECT
“Anita” is a short dance film where my poetry and my body meet each other. The video is about what we don’t say, what we swallow and lock up in our stomachs, what makes our voices tremble and our hearts hide. Through six poems, this project is a celebration of fragility with all that living sensitively entails. There’s anxiety on one side and acceptance on the other. Simultaneously, there are no sides: there is stillness in the anxiety and fear in the acceptance. This film is about how, after all, it is still worth it to feel it all.
Anita Sophia Somogyi wurde mit seltsamen Initialen im Herzen Wiens geboren (Ottakring 1997). Nach ihrer Matura verbrachte sie zwei Jahre auf einer kanadischen Insel, um das christliche Leben zu studieren. Danach zog sie für ihr Schauspielstudium nach Zürich. Während ihrer Ausbildung gastierte sie im 3. Semester am Stadttheater Konstanz unter der Regie von Susanne Frieling, gefolgt von einem Erasmus-Aufenthalt am Max Reinhardt Seminar im 4. Semester, wo sie u.a. mit Emily Cox arbeitete und den Regieunterricht von Martin Kušej besuchte. Zurück in Zürich arbeitete sie mit Maximilian Hanisch an einem selbstgeschriebenen Monolog über Depressionen, Christian Rap und Sozialen Bubbles. Whitney Houston’s «One Moment in Time” hatte sie in der Zusammenarbeit mit Anne Haug und Judith Hofmann.
Anita tanzt, schreibt, singt, und besitzt hervorragende innere Werte (Leber, Nieren).
Diplombeschrieb
«Was geschah, bevor Lotte das Wartezimmer verlassen musste» (Engl.: Bestie, I don't think I can live/laugh/love under these conditions) möchte sich mit dem Thema Integrität im Theater auseinandersetzen. Die Textfläche besteht aus selbstverfassten Passagen, sowie der damals erschienenen Bühnenbeschimpfung (Sivan Ben Yishai) und Judith Shakespeare (Paula Thielecke).
Der Performance-Titel ist eine Zusammenführung aus Elfriede Jelinek’s Nora-Sequel, und Botho Strauß’ Groß & Klein-Protagonistin Lotte. Lotte’s Odyssee, in der sie nabelschauend und sehnsuchtsvoll sich selbst ignoriert, endet in einem Wartezimmer, in dem sie «Nur so» verweilt. Lotte’s Frage nach dem «Wohin?» bildet die Ausgangslage der Performance, in Form von Harry Style’s Sign of the Times: «We’ve got to get away!»
In der Intertextualität des Materials findet das Motiv der Natur Gewichtung und übersetzt sich auf der Bühne in Form von Gartenarbeit.
Larissa Platz’s Master’s thesis is a speculative curatorial research project. Platz employs the visual essay format to create a piece where cosmologies are constellated, associations flow, and tools to subvert the regime of the gaze are tested. Focusing on Anito, an ambient ancestral spirit from around the island of Pongso No Tao in Taiwan, she positions minor deities and ancestral spirits within the predicament of Christianity and the paradoxes of modernity. Platz draws on Anito, who hovers between malevolence and friendliness, the dead and the living, to investigate how one can narrate something from the perspective of a liminal entity, and if one can write against artificial boundaries without reproducing them. In doing so, she sheds light on the apparent contradictions of modernity and lays out how resistance may unfold at sites of extraction, colonial expansion, and political ideology.
Anna (20) stiehlt Dinge. Am liebsten Gepäckstücke fremder Menschen. Als sie am Bahnhof in einen Zug steigt, um einen Koffer zu stehlen, nimmt dieser plötzlich Fahrt auf. Anna wird zur unfreiwilligen Passagierin. Ohne Fahrkarte, dafür mit einem Koffer, der ihr nicht gehört.
Anna ist 9 Jahre alt und hin- und hergerissen zwischen zwei Kulturen. Als Kind eines Schweizers und einer Südkoreanerin fühlt sie sich nirgendwo zugehörig und wird an der Schule gehänselt. Eines Abends hört sie ein Rumpeln in ihrem Kleiderschrank. Daraus steigt ein mysteriöser Mann. Doch statt bedrohlich wirkt er ziemlich verloren. Anna beschliesst ihm zu helfen und findet heraus, dass er aus Nordkorea kommt und seine Heimat vermisst. Durch diese Begegnung merkt Anna, dass sich ihr neuer Freund nicht so sehr von ihr selbst unterscheidet…