Shannets Stimme hallt in der Dunkelheit wider. Sie ist verloren. Die nächtliche Kulisse einer modernen Stadt eröffnet sich auf. Sie erinnert sich an einen sonnigen Sommertag. Als sie durch die leeren Strassen wandert, wird sie von Erinnerungen verfolgt. Der bedrohliche Strom von Gedanken zieht sie in einen endlosen Tunnel. Gefangen in den schrecklichen Erinnerungen, verwandelt sich der Lärm in Musik.Ein sonniger Sommertag. Sie findet sich vor einem unbeweglichen Karussell wieder und wartet. Shannet lächelt, als ihre FreundInnen zu ihr stossen und bleibt mit ihnen zusammen in der Stille stehen.
Frida wird von ihrem Freund Nio in der Klinik besucht. Von ihren Fragen überfordert, zeigt er kein Verständnis für ihre Situation. Als Nio die Beherrschung verliert, wird sich Frida ihrer toxischen Beziehung bewusst und will sich davon lösen. Ihre Freunde versuchen sie abzulenken. Frida flieht ins Nachtleben und lässt sich treiben. In ihrer Neugier stösst sie auf einen Darkroom, dessen Verführungen sie widersteht. Sie folgt ihrer inneren Stimme. Diese leitet sie zu einer Freundin, bei der sie Zuneigung und Zugehörigkeit findet. Jetzt ist sie bereit, sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Ahmad bricht im Haus der älteren Maryam ein und wird dabei von ihr ertappt. Wider Erwarten lädt Maryam ihn zum Essen ein und bereitet ihm ein Bett für die Übernachtung vor. Währenddessen sieht Ahmad eine Armbanduhr auf dem Tisch liegen und steckt sie ein. In der Nacht sucht er nach weiteren Gegenständen, findet aber eine Todesanzeige von Maryams Sohn. Geplagt von Gedanken kann Ahmad nicht einschlafen. Am Morgen hilft Ahmad Maryam mit Reparaturen im Haus. Als er gehen will, bemerkt Maryam, dass er die Uhr zurück auf den Tisch gelegt hat. Sie schenkt sie ihm, und Ahmad nimmt es verlegen an.
Der getriebene Sammler Klemens ergattert elektronische Musikinstrumente von Flohmärkten und stapelt sie in seinem Schlafzimmer, bis er eine Halle braucht. Unaufhaltsam trotzt er der Wegwerfgesellschaft und hortet Gegenstände, selbst wenn sie für seine Mitmenschen wertlos scheinen. Mit dem Ziel, Dinge für die nächste Generation erlebbar zu erhalten. Die Mieten seiner Lagerhallen erdrücken ihn. Klemens ist gezwungen sein ganzes Hab und Gut zu zügeln, nur wohin? Freunde konfrontieren Klemens mit einem erlittenen Herzinfarkt, doch Klemens muss weitersammeln.
Witwer Karlsen führt mit seiner Tochter Lara ein Buchantiquariat. Doch sie will aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen. Als Karlsen beim Umzug ein altes Kinderbuch findet, versinkt er in Nostalgie. Er bittet Lara es aufzubewahren, doch sie schmeisst es weg und wirft ihm vor, er sei nicht fähig loszulassen. Zurück im Laden lässt er sich von seiner Wut leiten, reisst wahllos Bücher aus den Regalen und lässt sich schliesslich erschöpft zu Boden sinken. Der Laden bleibt geschlossen. Lara findet ihn bei der Gedenkstätte ihrer Mutter. Er gesteht ihr, dass er sich einer neuen Zukunft zuwenden möchte.
Ein vereinsamter Künstler wird von einer körperlosen Stimme gerufen. In seinen Träumen offenbart sie ihre Gestalt und verführt ihn dazu, ein Abbild von sich zu erschaffen.
In einem leeren Zeltcamp schrecken drei Leiterinnen aus dem Schlaf. Sie hören Hundegebell, fremde Stimmen und plötzlich brennt ein Zelt. Sie sehen nach, was vor sich geht und entdecken im Licht der Flammen eine Gruppe vermummter Randalierer. Sie fordern die Vermummten auf zu verschwinden, doch flüchten sich ins Zelt, als diese sie beschimpfen und bedrohen. Im Inneren des Zeltes gehen die Frauen unterschiedlich mit der Situation um. Ein Anruf bei der Polizei, dann sind die drei auf sich selbst gestellt.
Auf dem Land besucht der elfjährige Andrej seinen Grossvater. Anstelle des lebensfrohen Freundes trifft er da aber einen kranken, alten Mann. Andrej verschliesst sich vor dieser bedrückenden Realität und flieht in seine Erinnerung. Er denkt zurück an einen sommerlichen Platzregen, als alle ins Haus rannten und nur der Grossvater im Regen sitzen blieb. Auf einmal versteht er, worauf der alte Mann damals gewartet hatte: Er wartete auf ihn!
Wie lässt sich das Leben nachhaltiger gestalten? Drei Menschen stellen sich diese Frage. Felix experimentiert mit Lehm als Baustoff. Sanaz hat ihr eigenes Modelabel, für das sie vegane und recycelte Stoffe verwendet. Dominik arbeitet auf einem Demeter Bauernhof, merkt aber schnell, dass er mit Politik mehr bewirken kann. Eine Crew begleitet sie und sucht Wege, nachhaltig zu produzieren. Mit Fahrrädern und Solaranlage produziert sie Strom, achtet auf nachhaltige Ernährung, und bewegt sich mit Lastenfahrrad oder Zug. Gemeinsam überwinden sie Widerstände und zeigen, dass Wandel möglich ist.
Die Menschen gehen mit vergessenen Träumen durchs Leben. Sie bestreiten tapfer einen weiteren Tag, als etwas aus den Fugen gerät. Ein Mann verschwindet im Wald. Eine Jahreszeit geht verloren. Liebende überwinden die Zeit. Kaum merklich verschieben sich die Regeln der Welt. Und auf einmal tun sich in den Köpfen der Menschen neue Wege auf.
Die zwölfjährige Floh versucht zu schlafen, das raue Husten ihres Vaters hält sie wach. Am Tag darauf packt ihr grosser Bruder Lukas seine Militärtasche. Als Floh dreckig nach Hause kommt, hilft er ihr, sich zu waschen. Dabei bemerkt er ihre mit Brandmalen gezeichnete Schulter. Umgehend packt er ihre Sachen und weist Floh an, mit ihm mitzugehen. Sie weigert sich. Lukas verlässt das Haus, um kurz darauf von schlechtem Gewissen geplagt zurückzukehren. Er legt sich neben seine kleine Schwester und in seiner Anwesenheit schläft Floh ein. Am nächsten Morgen liegt sie ganz alleine in seinem Bett.
Daut, ein Überlebender eines Kriegsmassakers, bei dem sein Sohn getötet wurde, schreibt seit 20 Jahren an einem Brief, um in Den Hague auszusagen, was an jenem Tag geschehen war. Die Last der Erinnerungen wiegt umso schwerer, als sein Bruder stirbt und er zum letzten Überlebenden diesen Tages wird. Sein Verstand beginnt ihn bei wichtigen Details im Stich zu lassen. Er kriegt es mit der Angst zu tun. Wird er je Gerechtigkeit für seinen Sohn erwirken können? Für seinen Bruder? Für seine Freunde? Werden ihm die Toten je verzeihen, falls er aufgeben muss und in Vergessenheit gerät?